Mit dem Gefühl, dass es in den zurückliegenden Auswärtspartien (Lauf-Heroldsberg ausgenommen) in letzter Zeit deutlich besser lief und dem überzeugenden Heimerfolg der Vorwoche gegen Erlangen-Bruck im Rücken, fuhren die Grün-Schwarzen voller Selbstbewußtsein zum souveränen Spitzenreiter. Und dann war nach knapp einer Viertelstunde schon alles vorbei.
Der Gastgeber und Bayernligaabsteiger, der sich auf dem besten Weg zur sofortigen Rückkehr in bayerische Oberhaus befindet, verzichtete auf jegliche taktische Finessen und konzentrierte sich voll auf die eigenen Fähigkeiten.
Dazu gehört eine sattelfeste 6:0-Deckung, mit der Münchberg überhaupt nicht zurechtkam und ein tschechisches Dreigestirn, dass gleich zu Beginn mit dem Tabellenzweiten machte, was es wollte. Sicherlich waren die 4 Pfostentreffer in den ersten Minuten Pech für die Gäste. Die zudem wieder einmal auf einen Gegner trafen, der mit Harzerlaubnis wesentlich mehr Ballsicherheit präsentierte. Diese Tatsache ist aber an diesem -für Münchberg- rabenschwarzen Tag nur zweitrangige Bedeutung beizumessen.
Vielmehr war es Sulzbach´s überragender Keeper Zdenek Voitech, der den Seiferth-Schützlingen ganz früh den Zahn zog. Zudem konnten Pavel Krizek und Jiri Smolik nach Belieben schalten und walten. Der Zwischenstand von 10:2 war klares Signal für TVM-Trainer Seiferth, schon früh die Reißleine zu ziehen. Das hieß, die an Harmlosigkeit schon fast nicht mehr zu überbietende Münchberger 6:0-Deckung aufzulösen. Die danach praktizierte wesentlich offener Deckungsarbeit stoppte den Sturmlauf der Hausherren und brachte den Gast besser ins Spiel.
Als Sulzbach´s Trainer Rohrbach dies erkannte, nahm er seine Leistungsträger aus dem Match und setzte vermehrt auf die Nachwuchskräfte. Münchberg nutzte dies geschickt und verkürzte auf 14:10 und in der Folge war sogar ein noch knapperes Ergebnis möglich. Aber die TVM-Torschützen vom Dienst reihten sich an diesem Tag nahtlos ins Geschehen ein, dass phasenweise nicht der Ansprüchen einer Spitzenmannschaft genügte. Kümmerliche je 1 Treffer für insgesamt 5 Werfer, die sonst fast immer Mitgaranten des Erfolges sind, lagen weit unter Standard.
Als die Luft für die Herzogstädter für wenige Minuten etwas dünner wurde, schickte Trainer Rohrbach wieder die beste Sechs auf´s Feld. Über 20:11 bis zum 30:20 nahm das Unheil aus TVM-Sicht dann endgültig seinen Lauf. Es war ein Klassenunterschied, der zwischen Ersten und Zweiten einer Liga so deutlich nicht sein durfte. Münchberg erlebte diesmal das oft zitierte Sprichwort. Zuerst kein Glück, dann kommt auch noch Pech dazu. Nur, der überragende Gegner war an diesem Tag immer und überall schon da.
Es war ein auch in der Höhe verdienter Sieg des Spitzenreiters, der seine Vormachtstellung in der Liga eindrucksvoll untermauerte. Münchberg konnte froh sein, dass zumindest Vit Kalas Zielwasser getrunken hatte. Er allein hielt mit 12 Treffern den TVM noch einigermaß im Spiel.
Dass Münchberg mit dieser Klatsche nur auf Rang drei in der Tabelle zurückfiel, war dem Umstand zu verdanken, dass bis auf Winkelhaid alle Verfolger mitpatzten. Trost für wohl eine -wenn nicht sogar die schlechteste- Saisonleistung überhaupt mag dies wohl wenig sein.
Dennoch dürfen sich die Grün-Schwarzen über den dritten Rang nach Abschluß der Vorrunde freuen, zumal zwei Drittel der Begegnungen auswärts bestritten wurden und dies im Umkehrfall für die Rückrunde, die am 12. Jan. mit dem Lokalderby in Helmbrechts steigt, gute Perspektiven bietet.
HC Sulzbach-Rosenberg – TV Münchberg 34 : 24 (15 : 10)
TV Münchberg
Florian Bär, Weiß, Cenk Uzun (Tor);
Jan Lad (1), Oberländer, Krauß (4), Wilferth (1), Sammet (1), Schulz (3), Christoph Bär (1), Martin Lad (1), Kalas (12/3).
Schiedsrichter: Balzer (Gefrees), Schreiner (Weitramsdorf) hatten mit der fairen Partie keine Mühe
Zuschauer: 2 8 0
Zeitstrafen: Sulzbach 3; Münchberg 2.
Spielfilm: 1:0, 1:1, 10:2, 13:7, 14:10, 16:10, 20:11, 22:14, 26:18, 30:20, 32:22, 34:24.