Es war erst die 2. Auswärtsniederlage dieser Saison und es war eine sehr ärgerliche, wie dies Trainer Christian Seiferth nach dem Abpfiff richtig zitierte. Ärgerlich deshalb, weil auf der einen Seite mit einem Rumpfteam deutlich mehr drin war. Und ärgerlich vor allem, weil die Grün-Schwarzen eine Serie von allerklarsten Einschußmöglichkeiten regelrecht fahrlässig versemmelten. Ob Würfe zur Unzeit von den Außenpositionen, oder Konter frei vor dem gegnerischen Keeper. Die Gäste trafen alles, nur nicht ins Chamer Gehäuse.
So muss man auch die Enttäuschung auf TVM-Seite nach Abpfiff verstehen, der mit einem Auswärtserfolg gegen keinesfalls übermächtige Gastgeber seinen alleinigen 3. Rang hätte festigen können. Münchberg steht nach Abschluß der Vorrunde mit 15:11 Zähler, punktgleich mit Lauf/Heroldsberg und Cham, auf Rang drei, besitzt für den Moment lediglich noch das bessere Torverhältnis.
Die sich anbahnende Grippewelle hatte diesmal auch die Grün-Schwarzen erwischt. Mit eigentlich nur 2 Auswechselspielern, dafür ohne die Stammkräfte und zwischenzeitlichen Leistungsträger, Oberländer, Müller und Polzer, ging´s in die Oberpfalz. Da wollte es Lukas Kral wissen und schauen, inwieweit seine Bänderverletzung schon abgeklungen ist. Für die ersten Gehversuche, zusätzlich mit 3 Treffern versehen, ging´s recht ordentlich. Im Hinblick auf die jetzt bevorstehende Weihnachtspause hofft Kral, zum Rückrundenstart wieder mit längeren Einsätzen.
Dies war die eine positive Nachricht, die andere, dass sich alle eingesetzten Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Und die 3. Positivmeldung stammt aus Hälfte eins, wo der TVM eine Klasseleistung ablieferte. In vielen Belangen überlegen, versäumte es der Gast bereits hier den Grundstock für den Auswärtssieg zu legen. Torwart Cenk Uzun trug seinen Teil zum Gelingen bei. Er lieferte in Halbzeit eins eine Galavorstellung ab und brachte die Gastgeber schier zur Verzweiflung. Ein Grund mehr zum Hadern, dass es seine Mitspieler an diesem Tag einfach nicht verstanden, daraus Kapital zu schlagen.
So gingen die Grün-Schwarzen mit nur einem Tor Vorsprung in die zweite Hälfte. Für den Moment noch in Ordnung, zumal bis zum 15:17 sogar kurzzeitig aus einer 2-Tore-Führung heraus agiert wurde. Selbst als Cham der 19:19 Gleichstand gelang, hielten die Gäste bis zum 24:24 das Geschehen völlig offen. Danach allerdings rächten sich die Fehler und fehlenden Treffer aus dem ersten Abschnitt.
Zudem schwanden die Kräfte, was dem Minikader an diesem Tag zuzuschreiben ist. Der Chamer Rückraum bekam immer mehr Freiheiten zum Entfalten, die vor allem Torjäger Tahovsky in gewohnter Manier mit zweistelliger Trefferquote perfekt nutzte. Wohl selten wurde ein spielerisch guter bis sehr guter Auftritt in der Fremde so gnadenlos bestraft, weil einfach vergessen wurde, den Sack durch bessere Verwertung der Torchancen frühzeitg zuzumachen.
So ging der Seiferth-Truppe in den letzten Minuten regelrecht die Puste aus. Den Gastgebern gelang dadurch im Endspurt einen 6:2-Lauf und damit noch ein klaren Heimsieg. In Anbetracht des Gesamtspielverlaufes hatten dies die Oberpfälzer wohl selber so nicht mehr erwartet. Dem TVM bleibt die Erkenntnis, dass nicht Spielanteile und die Mehrzahl an Chancen, sondern die mehr erzielten Treffer die Punkte einbringen. Eine Binsenweisheit, aber für diese Partie bittere Realität.
ASV Cham – TV Münchberg 30:26 (11:12)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Florian Bär (Tor); Kalas (8/4), Baumgärtel (2), Wilferth (1), Sammet (3), Kral (3), Christoph Bär (3), Winsterstein (1), Mayer (2), Jan Lad (3).
Schiedsrichter: Drummer / Herpolsheimer (Erlangen) leiteten -von Kleingkeiten abgesehen- gut
Zuschauer: 160
Zeitstrafen: Cham 1; Münchberg 2.
Spielfilm: 1:0, 2:2, 6:3, 7:7, 9:10, 10:12, 12:14, 15:17, 19:19, 21:21, 24:24, 29:25, 30:26.