Als Lukas Kagermeier in der 58. Minute die Hausherren mit 22:21 erneut in Führung brachte schien es, als würden die Gäste am Ende mit leeren Händen dastehen und damit das tolle Engagement über die gesamte Spielzeit nicht belohnt werden. Doch Routinier Stefan Müller blieb es vorbehalten, mit seinem Treffer in der Schlussminute den hochverdienten und damit vielleicht sogar goldenen Auswärtspunkt zu sichern.
Es lässt sich gut an, das Jahr 2018 für die Münchberger Handballer. Zweites Auswärtsspiel und schon 3 Pluspunkte verbucht. Enorm wichtig, denn damit bleibt die Distanz nach unten zu den Abstiegsrängen bestehen. Es war von Anfang zu erkennen, dass der Auswärtssieg in Marktsteft das Selbstbewusstsein weiter gestärkt hat. Die Grün-Schwarzen waren von Beginn an präsent und lagen in der Anfangsviertelstunde lediglich beim 3:4 einmal im Hintertreffen.
Es ist schon toll, welcher Mannschaftsgeist bei den Schützlingen von Trainer Christian Seiferth momentan herrscht. Wer weiß und nachvollziehen kann, was ein derzeit leider verletzter Torsten Krauß zu leisten im Stande ist, der wird im Nachhinein erst verstehen können, welches Potential dem Münchberg Angriff, und da speziell dem Rückraum, derzeit nicht zur Verfügung steht.
Umso bewunderswerter, wie sich die restlichen Akteure im Rückraum und nicht nur dort verkaufen und versuchen, diese Lücke(n) gemeinsam zu schließen. Dass dann auch schon mal ein hoffnungsvoller Nachwuchsspieler wie Jonas Roßner über eine längere Einsatzphase gute Ansätze zeigt, rundet die hervorragende Kollektivarbeit positiv ab.
Es passt, trotz vieler Verletzungssorgen. Manchmal wirkt auch das Glück unterstützend mit. So in der Phase bis zur 16. Minute, als der TVM sogar auf 3 Treffer davonzog. Grund waren drei Chamer Aluminiumtreffer in Serie, die diesen Zwischenstand mit ermöglichten. Mit einem Dreierpack glichen die Gastgeber aber wenig später aus. Obwohl die Oberpfälzer jetzt versuchten Druck auszuüben, blieb das Match das, was es auch bis dahin schon war. Eine völlig ausgeglichene Begegnung, in der die Abwehrreihen über die Stürmer dominierten. Hinzu gesellten sich starke Torhüter, die den jeweiligen Angreifern das Leben gleich mehrmals erschwerten.
Ab dem 12:12 entwickelte sich über eine längere Phase ein Wechselspiel in Form von Führung TVM, Ausgleich und erneutem Münchberger Eintorevorsprung. Das funktionierte bis zur 53. Minute und ab dem 19:18 verlief das Spiel in umgekehrter Reihenfolge bis zum Schluß. Dass sowohl die Gastgeber, wie auch der TVM nie twei oder mehr Treffer dazwischenschieben konnten, hatte mehrere Väter auf beiden Seiten.
Aufgrund des beruflich bedingten Wegfalls von Tahovsky und Pelican bei Cham, ruhte fast die gesamte Last auf den Schultern von Tomas Soukup. Der wiederum war zwar bester Chamer Werfer, fand aber unter der Obhut eines gut aufgelegten Simon Oberländer, bei weitem nicht die sonst übliche Entfaltungsmöglichkeit. Was sonst noch durchkam, wurde in Serie zur sicheren Beute von TVM-Keeper Lukas Hurt. Damit ist erklärt, warum sich Cham nie entscheidend absetzen konnte.
Im Umkehrfall gelang dies Münchberg nicht, weil auch der Chamer Keeper ein Meister seines Faches war und zudem der TVM auf den beiden Außenpositionen einfach zu viel liegen ließ. Das war das Einzige, was bei den Grün-Schwarzen diesmal überhaupt nicht klappte. Die 2-3 Tore, die letztlich von Außen erzielt wurden, stehen in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Chancenaufkommen.
So zog sich die Neutralisierung der beiden Kontrahenten wie ein Roter Faden durch die Partie, die von den beiden Unparteiischen hervorragend geleitet wurde. Was steht, ist ein Remis, das aufgrund der beiderseits gezeigten Leistungen so auch in Ordnung geht. Wenn schon immer von „gerechten Ergebnissen“ gesprochen wird, dann ist dies ein solches. Einen Verlierer hatte der Auftritt der beiden Landesligaurgesteine auch nicht verdient.
Am kommenden Samstag erwarten die Grün-Schwarzen um 19:30 Uhr in der Gymnasiumhalle den Bayernligaabsteiger HC Sulzbach-Rosenberg und hoffen dann auf große Publikumsunterstützung, zumal es sich dabei um das einzige Heimspiel innerhalb von 8 Wochen handelt.
ASV 1863 Cham – TV Münchberg 22 : 22 (11 : 10)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Oberländer (2), Kalas (6), Schrepfer (2), Roßner, Winterstein, Christoph Bär (4/2), Mayer (1), Jan Lad (2), Skvaril (3/1), Müller (2).
Schiedsrichter: Abel (Stadeln); Herpolsheimer (Erlangen) kamen in der fairen Partie mit nur einer Zeistrafe aus
Zuschauer: 220
Zeistrafen: Cham 0; Münchberg 1.
Spielfilm: 0:1, 2:3, 4:7, 7:8, 11:9, 13:14, 16:17, 19:18, 20:20, 22:21, 22:22.