So wird das nichts mit dem Klassenerhalt! Es ist schon fast ein Unding, was der TV Münchberg in dieser Saison personell so alles erlebt. Erst die ellenlange Verletztenliste zuzüglich der Auslandsstudierenden, auf die sowieso noch einige Wochen verzichtet werden muss. Jetzt waren private Gründe bzw. Schichtdienst die Ursache, warum die Grün-Schwarzen nur mit einem Rumpfteam in der Oberpfalz gastierten.
Diese Truppe kämpfte zwar aufopferungsvoll, aber eben auch vergeblich. Vergeblich auch deshalb, weil nach der 17:16 Führung in der 47. Minute Cham mit einem 6:0-Lauf in den folgenden acht Minuten auf 22:17 davonzog und so für die Entscheidung sorgte.
Es sind eben die Besonderheiten des Abstiegskampfes, die immer dann eintreten, wenn sie auch mit Worten nicht mehr erklärbar sind. Da wirft vor 2 Wochen Münchberg im Heimspiel gegen Regensburg 23 Sekunden vor dem Abpfiff das 36:35. Was blieb war nur ein Unentschieden, weil die TVM-Abwehr nicht in der Lage war, den letzten Regensburger Angriff zu stoppen. Letzte Woche bei Erlangen-Bruck II nahezu identisches Geschehen. Als Münchberg in der 52. Minute mit 24:22 in Führung ging, blieb nicht mal mehr ein Punktgewinn, sondern eine bittere Niederlage, weil die Hausherren mit einem 7:3-Lauf die Partie noch umbogen.
Auch jetzt in Cham lief es nicht anders, wie eingangs geschildert. Diese und ähnliche Spielverläufe endeten in den zurückliegenden Serien meist mit Münchberger Siegen. Auch deshalb, weil es sich eben in der Spitzengruppe sorgloser agieren ließ. Jetzt muss Münchberg schleunigst umdenken. Abstiegskampf pur ist angesagt. Da hilft keine Schönspielerei, auch kein Zurückdenken, an vergangene, bessere Zeiten. Da heißt es Ärmel hochkrempeln und durch und das möglichst mit personell wesentlich stärkerem Kader als diesmal.
Cham ging schnell 2:0 in Führung und hielt diese Differenz bis zum 8:6 (16. Minute). Ab dann wurde es ein Spiel der Torhüter, die auf beiden Seiten mit teilweise spektakulären Paraden glänzten. Die Gastgeber schienen beim 11:7 die Weichen früh auf Erfolg zu stellen, aber ein Münchberger Dreierpack brachte die Gäste bis zur Pause auf 12:11 heran.
Mit neuem Elan begannen die Seiferth-Schützlinge die zweite Hälfte und hielten das Geschehen lange Zeit offen. Im Gegenteil, bei eigener 17:16 Führung schien es fast, als könne der Gast als Sieger auf die Zielgeraden einbiegen. Doch dann verletzte sich der Chamer Torjäger Petr Tahovsky. Wer jetzt auf TVM-Seite dachte, dass dies den Grün-Schwarzen in die Karten spielen könnte, sah sich schnell getäuscht.
Gerade in diesem Moment rutschten die Gastgeber enger zusammen, und glichen mit unbändigem Teamgeist den schmerzlichen Verlust ihres Torschützen vom Dienst aus. Mag komisch klingen, war aber so. Münchberg kam mit genau dieser neuen Situation überhaupt nicht klar, zumal sich die TVM-Abwehr mit zunehmender Spieldauer immer besser auf Tahovsky (7 Treffer) eingestellt hatte.
Was bleibt, ist eine erneut schmerzliche Niederlage mit jetzt 1:5 Punkten nacheinander. Ob sich diese Negativserie ausgerechnet am kommenden Wochenende beim Spitzenreiter Rothenburg stoppen lässt, darf im Vorfeld stark angezweifelt werden. Die Außenseiterchance sollten die Grün-Schwarzen aber nicht außer Acht lassen und dazu gehört es, dass man möglichst in Bestbesetzung beim Tabellenführer antritt.
ASV 1863 Cham – TV Münchberg 23:20 (12:11)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Kosmehl, Kalas (6/1), Baumgärtel (2), Seiferth, Krauß (2), Kral (1), Christoph Bär (3/2), Mayer (2), Jan Lad (4).
Schiedsrichter: Heimrich / Kopp (Herrsching/Gersthofen) leiteten gut
Zuschauer: 280
Zeitstrafen: Cham 2; Münchberg 3.
Spielfilm: 2:0, 4:2, 8:6, 11:7, 12:11, 14:14, 16:17, 22:17, 22:20, 23:20.