Der Ligakeller gerät in Schwung! Überraschend klar mit 26:35 verlor der TV Roßtal bei der zweiten Garnitur von Erlangen-Bruck. Pflichtsieg des TV Münchberg gegen das abgeschlagene Ligaschlußlicht HG Ansbach. Damit rücken die hinteren Teams noch enger zusammen. Alles nur Momentaufnahmen. Schon allein deshalb, weil die Grün-Schwarzen am kommenden Samstag zum Kellerderby nach Roßtal müssen und sich dann das Tabellenkarussell wieder drehen wird.
Mit 5:1 Zählern aus den letzten drei Begegnungen können die Seiferth-Schützlinge zumindest für den Moment einmal tief Luft holen. Zum Ausruhen bleibt allerdings keine Zeit. Zwischen dem 5. (MTV Ingolstadt 11:9) und dem 11. (TV Helmbrechts 9:13) liegen gerademal 2 Pluspunkte Differenz. Genau genommen, ist momentan nur das Führungsquartett von Abstiegsängsten frei.
Der Rest wird sich Woche für Woche um die Plätze duellieren. Es droht eine der spannendsten Serien der letzten Jahre im Abstiegskampf. Münchberg ist zumindest für den Moment wieder im Pulk. Vor 4 Wochen hat sich diese Situation noch wesentlich dramatischer dargestellt.
Die Tabelle immer im Hinterkopf gingen die Gastgeber hochkonzentriert an die letzte Hausaufgabe in diesem Spieljahr heran. Torhüter Cenk Uzun war von Beginn an präsent. Die Abwehr stand und nach vorne wurde schnell kombiniert und fast immer erfolgreich abgeschlossen. Das galt über 11:2 bis zur 20. Minute (15:6). Ab diesem Moment hielten die Hausherren die Zügel etwas lockerer, was die Gäste gerne annahmen. Bis zum Wechsel änderte sich deshalb am 9-Torevorsprung für den TVM nichts mehr.
Umso schneller nach Wiederanpfiff, als Müller und Jan Lad zum 21:11 nachlegten. Ein weiterer Doppelschlag brachte wenig später die erstmalige 11-Tore-Führung. Das war´s dann aber auch, mit dem Torspektakel der Heimmannschaft. Münchberg stellte um und gönnte dem Stammpersonal mehr Bankzeit. Auch vernünftig, denn jetzt war Gelegenheit für den Nachwuchs, auch einmal für längere Phasen praxisnahe Erfahrung zu sammeln. Da war es nur allzu logisch, dass die Fehlerquote im weiteren Verlauf auch schon mal kurzzeitig nach oben ging. Zudem bekam Torhüter Lukas Hurt nach seiner langen Verletzungspause erstmals wieder eine komplette Halbzeit, um sich langsam zurückzufinden.
Trainer Christian Seiferth wird im Nachhinein Halbzeit zwei sicherlich genauestens analysieren. Der Wille, dass die Nachrücker in naher Zukunft das Gefälle zum Stammpersonal verkleinern, ist auf jedem Fall vorhanden. Am Feinschliff gilt es zu arbeiten. Das braucht noch Zeit , die sich der TVM im Abstiegskampf sicherlich nicht jede Woche nehmen kann. Vielleicht wird es sogar ein steiniger Weg, wenn es darum geht, wenig Masse im Laufe der Zeit in Klasse umzuwandeln.
In dieser Partie kam der Spielfluss der ersten Hälfte nicht mehr zurück. Vieles lief bis zum Ende nicht wie erhofft. Die Gäste allerdings, die in der gezeigten Form wohl sehr wenig Hoffnung auf den Ligaverbleib hegen dürfen, kamen nie näher als bis auf 7 Toren Differenz heran. So bestand auch zu keiner Zeit Gefahr, dass der TVM in diesem Match um die Punkte hätte bangen müssen
So kann man aus Münchberger Sicht die zweiten 30 Minuten unter dem Begriff „Experimentierpflicht“ abhaken. Bei den diesmal nur wenigen Zuschauern (Saisonminusrekord) wird wohl eher die gute bis sehr gute erste Hälfte im Gedächtnis haften bleiben. Für den TVM zählen in allererster Linie die Punkte und der Gedanke, jede Möglichkeit zu nutzen, um sich mannschaftlich weiter zu entwickeln.
TV Münchberg – HG Ansbach 35:28 (19:11)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Kalas (11/5), Baumgärtel (3), Schrepfer (1), Krauß (1), Sammet (2), Kral (1), Winterstein (3), Christoph Bär (3), Meister, Mayer (3), Müller (4), Jan Lad (3).
Schiedsrichter: Langner / Liebsch (Hammelburg) leiteten gewohnt souverän
Zuschauer: 110
Zeitstrafen: Münchberg 4; Ansbach 5.
Spielfilm: 4:0, 11:2, 14:5, 17:8, 21:11, 24:13, 29:18, 30:23, 32:25, 35:28.