TVM-Trainer Christian Seiferth brachte es nach dem Spiel auf dem Punkt. Es waren die kleinen Ärgernisse und die Tatsache, dass vor allem im zweiten Abschnitt mit der Summe dieser Aktionen vieles gegen die Grün-Schwarzen lief. Pfosten, Abpraller beim Gegner. Schritte von den keinesfalls schlechten Unparteiischen berechtigterweise gegen den TVM gepfiffen. Identische Aktionen bei den Gastgebern aber anders wahrgenommen. Das war nicht nur bei der Schritteregel so.
Eine aus Münchberger Sicht ganz wichtige Entscheidung fällten die Herren in Schwarz bereits in der 21. Minute.
Konter durch Simon Oberländer und Florian Nortz griff von hinten in den Arm. Auch das war eine 50:50-Entscheidung. Die Richtige, und diese Meinung ist keinesfalls subjektiv, wäre eine Rote Karte gegen Nortz gewesen. Nach einiger Überlegung der Schiris kam Nortz aber mit einer 2-Minuten-Strafe davon. Besonders wichtig für den weiteren Spielverlauf. Denn was bekannt ist, stellte sich auch in dieser Begegnung heraus. Florian Nortz ist ein Leistungsträger des TSV Ismaning, der ein Spiel mitentscheidend prägen kann, was auch diesmal an 12 !! Treffern abzulesen war.
Nichtsdestotrotz hätten wahrscheinlich alle Beteiligten auf Münchberger Seite vor der Saison ohne zögern unterschrieben, wenn ihnen prognostiziert worden wäre, am 7. Spieltag mit 12:2 Zählern auf Rang drei zu liegen. Hinter dem Bayernligaabsteiger und Meisterschaftsfavoriten TSV Lohr (13:1) und dem Überraschungstabellenführer ASV Cham, der noch mit blütenweißer Weste dasteht.
Dass die bisherige Tabellenführer bei einem weiteren Bayernligaabsteiger abgegeben wurde, ist so tragisch nicht. Allerdings bitter und so wie sich dieser Tage gestaltete, sogar sehr bitter. Denn in Komplettbesetzung wäre in Ismaning einiges möglich gewesen. Und da liegt vielleicht sogar schon der Hauptgrund der klaren Niederlage. Mit Torsten Krauß, Tobias Sammet und Stefan Polzer fiel der halbe Rückraum krankheitsbedingt aus. Zudem fehlte David Mayer, der anderweitig verhindert war.
Aber jammern und lamentieren ist nicht Münchberger Art. Dazu gab´s bisher sowieso keinen Grund, vor allem, weil die Mannschaft in sich stimmig ist und harmoniert. Und dass dies Truppe sich verkaufen kann, bewies sie in eindrucksvoller Manier im ersten Abschnitt. So wie die Grün-Schwarzen aufspielten, konnte keiner in der Halle erahnen, dass wichtige Trumpfasse fehlten.
Der TVM-Paradesturm lief auf Hochtouren, die Pausenführung von 15:17 war verdient. Auch nach dem Wechsel sah es beim 19:19 immer noch nach einer Überraschung aus. Doch dann passierte das, was die TVM`ler insgeheim noch länger verhintern wollten. Münchberg ging von einer auf die andere Minute die Puste aus. Die Wechselmöglichkeiten fehlten jetzt. Vor allem wurden die Angriffsbemühungen immer unkonzentrierter und kraftloser.
Die Gastgeber schlugen daraus Kapital, zogen über 25:20, auf 30:24 und später sogar auf 33:25 davon. Eine Niederlage von der Tordifferenz her, die so der Gast in dieser Besetzung nicht verdient hatte. Dass der Münchberger Kampfgeist bis zum Schlußpfiff erhalten blieb, bewiesen die beiden letzten Tore, die dem TVM vorbehalten blieben.
Nach einer Woche Pause, die zur Regeneration und Genesung dringend benötigt wird, können dann am 14.11. um 19:45 Uhr die Seiferth-Schützlinge in der Gymnasiumhalle gegen die HSG Fichtelgebirge beweisen, dass sie nicht zu Unrecht ganz vorne mitmischen.
TSV Ismaning – TV Münchberg 33:27 (15:17)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Hurt (Tor); Oberländer (1), Kalas (10/3), Baumgärtel (1), Schrepfer, Kral (5), Christoph Bär (2), Breuherr, Jan Lad (4), Müller (4).
Schiedsrichter: Graf/Nowara (Vaterstetten) waren bei 50:50-Entscheidungen meist näher beim Heimteam
Zuschauer: 250
Zeistrafen: Ismaning 2; Münchberg keine.
Spielfilm: 1:0, 4:1, 7:5, 11:9, 13:12, 15:13, 15:17, 19:19, 25:20, 30:24, 33:25, 33:27.