Handball in Münchberg

Herren 1: HC Sulzbach-Rosenberg – TV Münchberg 30 : 25 (27.4.19)

Gepostet am 28. April 2019 in Herren I, Spielberichte.

Am kommenden Sonntag endet ab 16:00 Uhr mit dem vorerst letzten Derby zwischen dem TVM und dem TVH in der Münchberger Gymnasiumhalle die Handball-Landesligasaison 2018/2019. Eine Spielzeit, die für die Grün-Schwarzen wieder den erhofften Klassenerhalt brachte, was vor allem in Anbetracht der Begleitumstände unterm Strich wieder als Erfolg zu sehen ist.

Vor- und Rückrunde getrennt betrachtet, verlief für die Schützlinge von Tainer Frank Lichtinger die Spielzeit wie Feuer und Wasser. Schnupperte der TVM in der ersten Halbserie lange Zeit sogar an Rang zwei und damit am Relegationsplatz zur Bayernliga, orientiert sich der Punkteertrag der Rückrunde eher in Richtung Abstiegsplätze. Es lief über weite Strecken wenig bis oft gar nichts mehr zusammen, was an die glänzenden Vorrundenauftritte erinnerte.

Da war auch das letzte Auswärtsgastspiel beim bereits seit langer Zeit als Absteiger feststehenden HC Sulzbach-Rosenberg keine Ausnahme. 2 Torhüter, 12 Feldspieler – es stand die volle Kapelle zur Verfügung, die mit der klaren Zielsetzung „Auswärtssieg“ in der Oberpfalz auf´s Parkett ging.

Die Hausherren nutzten in der Anfangsphase erst einmal die gedankliche Blockade bei den Gästen, die sich wieder einmal einige Minuten zur Harzgewöhnung nahmen. So lag der HC nach 12 Minuten 7:5 vorne, doch ab dann mischten die Grün-Schwarzen tüchtig mit. Technisch geschickt, in der Abwehr konstant und im Abschluss treffsicher. Das waren die Komponenten für einen Münchberger 6:0-Lauf, den Simon Oberländer mit dem Tor zur 11:7 beendete.

Der TVM hatte zu diesem Zeitpunkt die Hoheit über das Spielgeschehen übernommen, aber in der Folge vergessen, diese starke Phase weiter auszubauen. Genau das Gegenteil war der Fall. Bruder Schlendrian war vor allem im Angriff schuld, dass zu viele ungenaue und nicht konsequent genug vorbereitete Aktionen schon fast leichtfertig vergeben wurden.

Anstatt in diesem Abschnitt die Weichen für den angestrebten Auswärtssieg zu stellen, brachte man durch eigene Unzulänglichkeiten Sulzbach-Rosenberg wieder ins Spiel. Von der Trefferquote sehr ausgeglichen, beteiligten sich insgesamt 9 Torschützen bei den Hausherren an der Gesamtquote. Und diese Torschützen waren auch daran beteiligt, dass über 11:11 bis zum 14:14 das Geschehen jederzeit offen blieb.

Nach Wiederanpfiff passierte auf TVM-Seite genau das, was in der Rückrunde nicht nur häufig an der Tagesordnung war, sondern im Endeffekt dazu beitrug, dass die Punkte meist beim Gegner blieben. Die Mannen um den erneut überragenden Landesligatorjäger Vit Kalas, lassen die Konzentration in der Kabine zurück. Anders ist es nicht zu erklären, dass oft zu Beginn der zweiten Halbzeit der Faden verloren geht und der Gegner wieder die Spielhoheit zurückgewinnt.

Diesmal war besonders tragisch, das im besagten Abschnitt der TVM auch noch in doppelter Unterzahl agierte, was für die Gastgeber zum gefundenen Fressen wurde. Plötzlich stand es 21:15 für Sulzbach-Rosenberg und Münchberg gab in wenigen Minuten eine Partie aus der Hand, in der die Vorteile vor dem Seitenwechsel lange Zeit beim TVM lagen.

Den Hausherren muss aber ein Kompliment gezollt werden. Was sich bereits seit einigen Wochen andeutete, stellte der Handballclub auch diesmal unter Beweis. Die spielerische Leistung ist weit von dem entfernt, was man eigentlich von einen Abstiegskandidaten erwarten darf. Kurzum, die Hausherrenführung war hochverdient.

Aber kampflos wollte sich der TVM seinem Schicksal nicht fügen. Trainer Lichtinger mobilisierte nochmals die Kräfte in seiner Truppe und die krempelte die Ärmel hoch. Auf ein Neues zum Thema Aufholjagd. Zwei gehaltene Strafwürfe und knapp 7 Minuten und der nächste Münchberg 6:0-Lauf war unter Dach und Fach. 21:21, es ging von vorne los und bis zum 24:24 blieb das Match auch jederzeit ausgeglichen.

Aber zu Feuer und Wasser, himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt passt auch dies. Der TVM nahm sich einmal mehr das Recht, nicht nur phasenweise positiv zu überzeugen. Er nutzte immer wieder Abschnitte, um richtig gut „schlecht“ zu agieren. Das gelang ein weiteres Mal in der Schlussphase dieser Begegnung. Es ist zwischenzeitlich völlig egal, ob gegen Spitzenteam oder Abstiegsaspiranten.

Die Schlüsselszenen und spielentscheidenden Minuten setzen die Grün-Schwarzen in schöner Regelmäßigkeit in den Sand. Warum? Ganz einfach. Im Angriff fehlt der Taktgeber. So bleibt es bei halbherzigen Abschlüssen, die sich die Akteure zu vollkommen falschen Zeitpunkten genehmigen. Die Quittung war ein 5:1-Lauf für das Heimteam, das damit noch klar, aber vom Spielverlauf her völlig zu hoch, die beiden Punkte unter Dach und Fach brachte.

Fazit: Für Sulzbach-Rosenberg, das den Weg zurück in die Bezirksoberliga antreten muss, war´s zumindest ein Prestigeerfolg. Für Münchberg ein weiteres Fahrkartenfestival mit null Ertrag am Ende.

Jetzt bleibt für die Grün-Schwarzen nur noch der Blick auf das Derby am kommenden Sonntag, um zumindest dann mit einem Erfolg die Spielzeit zu beenden und sich damit für die Vorrundenniederlage in Helmbrechts zu revanchieren. Denn Fakt ist: Mit der damals nie und nimmer erwarteten Pleite, startete der TVM die schwarze Serie, die ihn von Rang zwei bis ins Niemandsland der Tabelle zurückwarf.

HANDBALL MÄNNER Landesliga/Nord

HC Sulzbach-Rosenberg – TV Münchberg 30 : 25 (12 : 13)

TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Oberländer (1), Kalas (12/5), Kral (2), Richter, Panzer, Valenta, Schrepfer (4), Christoph Bär, Stefan Roßner, Jan Lad (3), Skvaril (1), Baumgärtel (2).

Schiedsrichter: Geißler (Fürth); Polz (Scheyern) hatten die faire Partie sicher im Griff

Zuschauer: 150

Zeitstrafen: Sulzbach-Rosenberg 2; Münchberg 4.

Spielfilm: 0:1, 4:2, 4:4, 7:5, 7:11, 12:11, 12:13 (HZ); 17:14, 21:15, 21:21, 24:21, 24:24, 27:24, 30:25.


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