Abstiegskampf auf Münchberger Seite gegen souveränen und verlustpunktfreien Spitzenreiter Helmbrechts. Unterm Strich stand der klare und bereits im Vorfeld auch so prognostizierte Erfolg des Tabellenführers. Doch so klar, wie dieser sich aus dem nackten Ergebnis herauslesen lässt, war dieser bei weitem nicht. Auch die spielerische Überlegenheit des TVH war weit weniger dominant, als es der 10-Tore-Unterschied-Erfolg vermuten lässt.
Das hängt nicht nur mit der alten Weisheit zusammen, dass bei Lokalderbys sowieso andere Gesetze herrschen, sondern vielmehr damit, dass bei den Grün-Schwarzen in der neuen Zusammensetzung langsam Spielkultur einkehrt. Die Handschrift von Trainer Uwe Pöhlmann, der bisher Hervorragendes geleistet hat, trägt langsam Früchte. Zwar noch nicht immer in Form von Punkten, sondern dahingehend, dass seine Truppe von Spiel zu Spiel immer weitere Fortschritte erkennen lässt.
So begannen auch diesmal die Gastgeber völlig unbeeindruckt und gingen selbst mit 2:1 in Führung. Dass die Gäste mit einem 6:0-Lauf erst einmal wieder die Verhältnisse zurechtbogen, lag in erster Linie an der talentierten Kathrin Reif, die sehr treffsicher agierte und an Miriam Aust, die dem TV Helmbrechts in der gezeigten Form als Spielmacherin noch möglichst lange erhalten bleibe. Ohne „Miri“ mag man sich das TVH-Team gar nicht vorstellen, denn sie ist jederzeit in der Lage als Denker und Lenker alles in die richtigen Bahnen zu steuern.
Aber auch damit kamen die Gastgeber zurecht und waren über weite Strecken ein ebenbürdiger Gegner. Immer dann, wenn Helmbrechts davonzog, kam Münchberg mit einem kleinen Lauf wieder heran. Das lag auch daran, dass TVM-Torhüter Sophia Thiemt einen guten Tag erwischte und dem Gast teilweise 100%ige Einwurfmöglichkeiten wegnahm. Zudem hatte der TVM mit Denise Hüttel die personifizierte Torgarantie in seinen Reihen.
Richtig spannend wurde es aber dann, als die Grün-Schwarzen plötzlich herankamen und beim 18:21 wieder auf Tuchfühlung waren. Doch danach war Helmbrechts hellwach. Beim Gastgeber ließen verständlicherweise die Kräfte nach. Hatte man doch bis weit in die zweite Halbzeit hinein den Nachbarstädtern Paroli geboten und sich mit dem voraussichtlichen sofortigen Wiederaufsteiger in die Landesliga phasenweise ein Match auf Augenhöhe geliefert.
In der Schlußphase spielte aber Helmbrechts seine ganze Routine aus. Auch Carolin Wirth und Kathrin Schlegel überzeugten mit herrlichen Treffern. Eigentlich lebte der TVH jetzt mehr von Münchberger Fehlern, als von eigener spielerischer Überlegenheit. Dies spiegelte sich auch in der Vielzahl von TVH-Konterangriffen wider.
Nach dem Abpfiff des sehr gut agierenden Unparteiischen gab es rundum zufriedene Gesichter. Die knapp 200 Zuschauer sahen einen verdienten Sieg des souveränen Spitzenreiters Helmbrechts und eine Münchberger Mannschaft, die sich in der gezeigten Form berechtigte Hoffnungen auf dem Ligaverbleib machen kann.
TV Münchberg – TV Helmbrechts 21:31 (9:13)
TV Münchberg
Thiemt, Carina Hüttel, Breuherr (Tor);
Ott, Lauterbach (1), Julia Erhard (2), Zeitler, Denise Hüttel (10/4), Popp (1), Meyer, Haubner (2), Pöhlmann (2/2), Wolfrum (1), Krauß (2).
TV Helmbrechts
Jahreiß, Brugger (Tor);
Berthold, Hirschmann (2), Klier, Schlegel (4), Aust (5/2), Jakob (2), Wirth (3), Anna Pöhlmann, Puchta (4), Dorina Erhard (2), Reif (9/4).
Schiedsrichter: Posanski (Coburg) leitete ausgezeichnet
Zuschauer: 180
Zeitstrafen: je 3
Spielfilm: 2:1, 2:7, 4:8, 6:9, 8:10, 9:13, 11:15, 13:20, 16:20, 18:21, 18:27, 20:29, 21:31.