Nicht nur von der Tabellenkonstellation her stand der Sieger dieses Lokalderbys eigentlich schon im Vorfeld fest. Die stark ersatzgeschwächten Gastgeber waren gegen das Geschwisterteam des Tabellenzweiten am Ende chancenlos. Die Schützlinge von TVM-Trainer Uwe Pöhlmann agierten mit zwei etatmäßigen Torhüterinnen (Thiemt und Keibel) als Feldspielerinnen, weil einige Akteure aufgrund der bevorstehenden Abiturprüfungen auf ihren Einsatz verzichteten.
Trotzdem hielten die Gastgeber bis zum 8:9 Zwischenstand (20. Minute) hervorragend mit. Man wollte die Partie nicht einfach abschenken und noch einmal unter Beweis stellen, warum der TVM mit den zuletzt gezeigten guten Vorstellungen auf Rang sieben in der Abschlußtabelle gelandet ist. Dies gelang zumindest über ein Drittel der Spielzeit.
Der Rest war Gefreeser Dominanz, weil die Mannschaft in ihrer aktuellen Zusammensetzung einfach deutlich mehr Qualität bietet. Das hat die Hermanek-Truppe nicht zuletzt gegen den TV Helmbrechts gezeigt, wo dem souveränen Meister die einzige Saisonniederlage beigebracht wurde. Mit Kim Hörath besitzen die Gefreeser zudem eine Spitzentorhüterin, die jederzeit in der Lage ist, ein Partie allein zu entscheiden. Freilich musste sie dies in Münchberg nicht, ein Fels in der Brandung war sie allemal.
Und das war ein Mitgrund, warum ab der 20. Minute den Gastgebern langsam die Felle davonschwammen. Mit Hermankova, Greiner und Kai Hörath hatte Gefrees drei Spielerinnen in seinen Reihen, die nicht nur zusammen 25 Treffer erzielten, sondern jederzeit das Geschehen nach Belieben diktieren.
Da blieb für die aufopferungsvoll kämpfende Rumptruppe der Gastgeber nicht mehr viel Platz für eigene Entfaltungsmöglichkeiten. Die Entscheidung fiel unmittelbar nach Wiederanpfiff, als nach 10:15 Pausenrückstand die TVM-Mädels kalt erwischt wurden. Durch viel zu viele Fehler in zu kurzer Zeit spielte Münchberg dem Gast in die Karten. Aus einem 10:15 wurde ein 11:24 und damit war in der 41. Minute der Deckel auf diesem Match.
Gefrees besaß fortan Freiräume ohne Ende und nutzte diese geschickt. Der jungen Münchberger Keeperin Carina Hüttel bliebt meist die Rolle der zweiten Siegerin. Auch deshalb, weil ihre Vorderleute bei den TVG-Aktionen meist nur brav Spalier standen. So gab es am Ende einen Kantersieg für den Vizemeister, der einmal mehr unter Beweis stellte, das unter Trainer Hermanek durchaus höhere Ziele angestrebt werden können.
Für den TVM bleibt ein Neubeginn, der letztlich in dieser Saison mehr brachte, als eingangs erwartet werden durfte.
TV Münchberg – TV Gefrees 18:35 (10:15)
TV Münchberg
Carina Hüttel (Tor);
Lauterbach (1), Zeitler (1), Denise Hüttel (6/3), Popp (1), Dittmar (4), Thiemt (1), Meyer (1), Haubner, Keibel (2), Krauß (1).
TV Gefrees
Kim Hörath (Tor);
Jakob (2), Hermankova (7), Dörfler (2), Anja Hutschreuther (3), Julia Hutschreuther (1), Greiner (10/7), Ann-Catherine Denner (1/1), Kai Hörath (8), Grübert (1).
Schiedsrichter: Kalina (Bayreuth) hatte mit der fairen Partie keine Mühe
Zuschauer: 80
Zeitstrafen: Münchberg 1; Gefrees 2.
Spielfilm: 2:1, 3:3, 3:6, 6:6, 8:9, 8:14, 10:16, 11:24, 12:26, 14:31, 16:34, 18:35.