Nach 4:0 Punkten zum Saisonstart und der vagen Hoffnung, wesentlich früher als erwartet zu einer geschlossenen Einheit zu reifen, sind die TVM-Damen mit der jetzt zweiten Niederlage in Serie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Handballalltag mit seiner kompakten Palette der Unzulänglichkeiten scheint wieder Einzug zu nehmen, im bei weitem noch nicht perfekten Gesamtpaket der Münchberger Handballdamen.
Obwohl etliches schon deutlich besser geworden ist, steht auf der internen schwarzen Liste der Chancenwucher immer noch ganz obenan. Es ist haarsträubend, was die Grün-Schwarzen an allerklarsten Einwurfmöglichkeiten gleich reihenweise liegen lassen. Die 3-Tore-Niederlage, gegen einen auf Augenhöhe agierenden Gegner, hätte bei auch nur einigermaßen konzentrierter Verwertung der Gelegenheiten am Ende regelrecht weggelacht und in einen eigenen Sieg umgewandelt werden können.
Genau wie in der Vorwoche in Marktleugast machten eigene Fehler den Gegner stark. Vergebene Großchancen zuzüglich zweier verworfener Strafwürfe gingen dem 1:0 durch Maike Wilferth in der 3. Minute voraus. Danach legte der Gast vor. Erst 1:4, dann 3:7, dann nach 18 Minuten immerhin schon 4:10. In diesem Abschnitt lief bei den Gastgebern wenig bis nichts zusammen.
Erst die Endphase im ersten Abschnitt gestaltete sich wieder harmonischer und damit auch erfolgreicher für die Schützlinge von Trainer Uwe Pöhlmann. Der 9:13 Pausenstand entsprang in der Differenz dem schwachen Beginn und letztlich der fehlenden Treffsicherheit. Allein was die TVM-Damen frei vom Wurfkreis aus an Gelegenheiten liegen ließen, war manchmal von Bezirksoberliganiveau ein ganzes Stück entfernt.
Man muss dabei von verantwortlicher Seite allerdings das eine oder andere Auge zudrücken, denn letztlich befindet sich die junge TVM-Truppe in einem Lern- und Aufbauprozess, der allerdings auch im Laufe der Zeit konstantere Ergebnisse bringen muss. In dieser Partie war zahlenmäßig nichts zu holen, weil auch in Halbzeit zwei die Fehleranzahl in der Summe zu hoch war. Die Gäste aus dem Coburger Land brauchten eigentlich nur wachsam sein und die Fehler konsequent nutzen. Gelang nicht immer, auch deshalb weil die zwischenzeitlich eingewechselte Annalena Keibel einen guten Eindruck im TVM-Gehäuse hinterließ.
Nachdem die Punkte weg waren, bleibt zumindest ein kleiner Trost für die Pöhlmann-Truppe. Der TSV Weitramsdorf ist das einzige noch verlustpunktfreie Team und scheint auch in dieser Saison vorne mitzumischen. Selber steht man nach vier Begegnungen mit 4:4 Zählern in der Rangliste so schlecht nicht da. Als Entschuldigung für den Chancenwucher gilt das aber trotzdem nicht.
TV Münchberg – TSV Weitramdorf 18:21 (9:13)
TV Münchberg: Thiemt, Carina Hüttel, Keibel (Tor); Ott (3), Lauterbach (1), Erhard, Popp, Zeitler (1), Denise Hüttel (8/5), Dittmar (2), Pöhlmann, Wolfrum (1), Wilferth (1), Krauß (1).
Schiedsrichter: Wolf (Rödeltal) pfiff in gewohnter Weise
Zuschauer: 60
Zeitstrafen: Münchberg 5; Weitramsdorf 4.
Spielfilm: 1:4, 2:7, 4:10, 7:12, 9:14, 12:15, 12:17, 15:18, 17:19, 18:21.