Verbessertes Spielverständnis, mehr Harmonie in den Aktionen und zunehmend erkennbare Fortschritte. Das ist die eine Seite, des im Neuaufbau befindlichen TVM-Damenteams. Die Säulen dieses Erfolges tragen aber andere Namen. Unbändiger Siegeswille, Moral und vor allem Charakter, waren die Grundfaktoren einer begeisternden Schlußphase. Wahrscheinlich haben viele dieser jungen Truppe eine solche Leistung noch nicht zugetraut. Im Vorfeld vielleicht sogar die Mannschaft sich selber nicht. Zumal mit Stammtorhüterin Sophia Thiemt, Nina Haubner und Kristin Wolfrum auch noch 3 Leistungsträgerinnen ausfielen.
Es war Mitte der zweiten Hälfte, als Bamberg so nach und nach das Geschehen an sich riss und auf 17:11 davonzog. Der Tabellenfünfte lebte von seinen Leistungsträgerinnen, die durchaus in der Lage schienen, Münchberg auch in der Restpielzeit auf Distanz zu halten. Schon gar niemand zweifelte mehr daran, als die Schlußviertelstunde der Begegnung längst angebrochen war und der HC beim 17:21 noch immer sicher vorne lag.
Als die Domstädter aber nur noch darauf bedacht waren, den Vorsprung irgendwie über die Zeit zu schaukeln, begann die große Schlußoffensive der Grün-Schwarzen. Unter dem Tordrang von Denise Hüttel und Paula Dittmar, liefen die Schützlinge von Trainer Uwe Pöhlmann zu großer Form auf. Es war ein „Hebel umlegen“ im ganz großen Stil. Plötzlich wurde Potential abgerufen, das so kompakt bisher nie erkennbar war. Auch Lara Ott, die mit einem Doppelschlag ihre Farben nach dem 22:22 wieder mit 2 Tore in Front brachte, und Verena Lauterbach setzten plötzlich entscheidende Akzente.
Die Abwehr wurde zum unüberwindbaren Bollwerk und vorne brannte die Gastgeber ein Feuerwerk an Spielwitz und erfolgreichen Ideen ab. Die Belohnung wurde ein 9:1-Lauf, der in einem Heimsieg mit 4 Toren Differenz endete. Plötzlich schloss sich der Kreis. Denn schon zu Beginn hatte die Heimmannschaft über 5:2 bis zum 6:4 bewiesen, dass auch vermeintlich stärkere Gegner die junge TVM-Truppe nicht mehr im Handstreich besiegen können.
Da sind sie nun, die immer erträumten und vielleicht sogar dringend benötigten 2 Zähler, gegen ein Team aus den vorderen Tabellenrängen. Nur so ist bei vier Absteigern am Ende in dieser Klasse ein Überleben möglich.
Diese eindrucksvolle Vorstellung nährt die Hoffnung auf den Ligaverbleib. Die Grün-Schwarzen sind allerdings klug beraten, in der Saisonendphase die Konzentration hoch zu halten und sich weiterhin auf die eigenen Stärken besinnen. Moral und Charakter sollten auch dann wieder den Weg zum Erfolg ebnen.
TV Münchberg – HC 03 Bamberg 26:22 (9:11)
TV Münchberg
Carina Hüttel, Breuherr (Tor);
Ott (3), Lauterbach (3), Wolf, Dittmar (3), Zeitler (1), Denise Hüttel (12/7), Popp (1), Linden, Mayer, Wilferth (2), Krauß (1).
Schiedsrichter: Löhner (Naila) leitete ausgezeichnet
Zuschauer: 80
Zeitstrafen: Münchberg 2; Bamberg 3.
Spielfilm: 3:1, 5:2, 6:4, 8:7, 8:9, 9:14, 11:17, 14:18, 17:19, 17:21, 22:21, 22:22, 26:22.