Wie schon prognostiziert, hatte der gastgebende Tabellenvorletzte gegen den souveränen Spitzenreiter nicht den Hauch einer Chance. Im Gegenteil, die spielerische Überlegenheit der Gäste aus der Noris war phasenweise so klar, wie die beiden Mannschaften in der Tabelle voneinander getrennt liegen.
Trotzdem begannen die Schützlinge von Trainer Jürgen Albertz ohne Scheu vor großen Namen. Vor allem in der Anfangsviertelstunde hielten die TVM-Mädels gut mit. Hatten allerdings gleich mehrmals Wurfpech, als sich gegnerische Pfosten und Latte den keinesfalls unplatzierten TVM-Würfen in den Weg stellten.
Es hätte nach knapp 20 Minuten eine deutlich geringere Tordifferenz an der Anzeigentafel stehen können. Aber so trat wieder einmal die alte Binsenweisheit in den Wortergrund. Stehts du in der Tabelle hinten, kommt auch noch Pech dazu. Auf den vorderen Plätzen ist es oft genau umgekehrt. Freilich, die Gäste benötigten aufgrund ihrer Ausgeglichenheit und Spielstärke diese Hilfe diesmal nicht unbedingt.
Mit zunehmender Spieldauer setzte sich immer mehr die reifere Spielanlage der Club-Damen durch, was sich dann auch im deutlichen Pausenstand zeigte. In Hälfte zwei bröselte Münchberger Substanz immer mehr. Vor allem nach dem Ausfall von Ilona Krauß wegen gesundheitlicher Probleme und der grippegeschwächten Eva Franke, die dennoch weiterspielte, hatte Münchberg nicht mehr viel entgegenzusetzen.
Die Gastgeber verloren jetzt immer mehr ihre Linie. Auch deshalb, weil klar zu erkennen war, dass man es diesmal mit einem Gegner zu tun hatte, gegen den die spielerischen Eigenmittel auch nicht annähernd ausreichten. Jederzeit fair, aber gleichzeitig auch brav, standen die Grün-Schwarzen in der Schlußphase fast nur noch Spalier.
Vor allem die Kreise der Nürnberger Spielmacher- und Torjägerin Sandra Wild, die zudem 11 Tore warf, waren nicht annähernd einzuengen. So steuerten die Club-Damen einen Kantersieg entgegen. Wenn dem Gast überhaupt ein Vorwurf gemacht werden darf, dann der, dass er es versäumt hat, die 40-Tore-Marke klar zu überschreiten.
Beim TVM hinterließen erneut die drei B-Jugendlichen Lara Ott, Lea Zeitler und Sarah Sammet einen glänzenden Eindruck. Sie zeigen den Biss, der notwendig ist, um in ein Damenteam hineinzuwachsen und auch zu bestehen. Die drei Nachwuchsspielerinnen befinden sich auf einem guten Weg.
Fazit aus TVM-Sicht: Es gibt aktiv gestaltete Nachmittage, wo man trotzdem über die Rolle des Zuschauers nicht hinauskommt. Dieser gehörte dazu, denn die Fronten waren von Beginn an klar abgesteckt.
Damit gehen auch die TVM-Damen in die verdiente Weihnachtspause bevor am 9.1.2016 in Ingolstadt die Vorrunde beendet wird. Gleich im Anschluß geht es mit zwei weiteren Auswärtsbegegnungen bei der HSG Mainfranken und der SG Schwabach/Roth in die Rückrunde. Schwere Zeiten für den Münchberger Damenhandball.