Was in der Vorrunde noch eine hauchdünne Angelegenheit war, wurde diesmal zum Schützenfest für den Spitzenreiter Winkelhaid, der mit bisher nur einem Verlustpunkt seine Vormachtstellung in dieser Klasse einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Ohne der verletzten Nicole Sammet, der erkrankten Denise Hüttel und der angeschlagenen Eva Franke, die nur kurz zum Einsatz kam, sanken die TVM-Chancen schnell auf ein Minimum. Zudem wurde die Anfangsphase regelrecht verschlafen. Vorne ideenlos und hinten ungeordnet spielte man den Gastgeberinnen schnell in die Karten. Die Geschenke dankend angenommen, zog der TSV bis auf 11:4 davon. Vor allem mit Petzold, die 4 Treffer in Serie warf, hatte Münchberg reichlich Mühe. Andererseits gelang den Grün-Schwarzen ihr 4. Treffer erst in der 19. Minute.
Bis dahin zog Winkelhaid ein beeindruckendes Tempogegenstoßspiel auf, das aber in der Restspielzeit von Hälfte eins immer mehr im Keim erstickt wurde. Münchberg fand zudem besser in die Partie und konnte diese bis zum Wechsel auf Augenhöhe gestalten. Plötzlich war die TVM-Abwehr präsent und überzeugte durch ein geschlossenes und kompaktes Auftreten. Auch nach vorne entwickelte sich das Gästespiel immer besser, vor allem über den Kreis.
So blieb das Match über eine halbe Stunde lang (vom 11:4 bis zum 21:15) eine vollkommen neutralisierende Angelegenheit. Erst nach der 45. Minute, als Münchberger Kräfte langsam erlahmten, rissen die Mittelfranken das Geschehen wieder komplett an sich. Den Vorteil besitzend, eine gleichstark besetzte Auswechselbank vorzuweisen, drehte der Spitzenreiter jetzt an den Daumenschrauben. Jede einzelne Winkelhaider Akteurin passte sich nahtlos dem Niveau ihrer Vorgängerin an. So steuerte der TSV seinen Rhythmus wie ein Uhrwerk der Ziellinie entgegen.
Immer einen Tick schneller und in der Ausführung beweglicher fielen die Tore in regelmäßigen Abständen, so dass der Rückstand am Ende noch klar wurde. Die in den letzten Minuten für Ute Tomaschek ins Tor gewechselte Sophia Thiemt hielt dennoch ordentlich und war bei den Gagentreffern machtlos.
Beim TVM sollte diese Niederlage gegen einen schier übermächtigen Gegner keine nachhaltigen Spuren hinterlassen. Vor allem deshalb, weil Jenny Oertel, Zahn, Gluth und Dörfler eine gute Leistung boten und zusammen mit ihren Nebenleuten über 30 Minuten einen mehr als achtbaren Gegner stellten.
TSV Winkelhaid – TV Münchberg 35 : 22 (15 : 9)
TV Münchberg: Tomaschek, Thiemt (Tor); Gluth (2), Maria Wollner (1), Jenny Oertel (4), Zahn (8/3), Dörfler (2), Hegner (2), Wagner, Franke, Haubner (1), Nina Oertel (2).
Schiedsrichter: Gruner (Marktsteft); Mildner (Schweinfurt).
Zuschauer: 50
Spielfilm: 3:0, 7:2, 11:4, 13:7, 15:9, 20:15, 25:16, 32:20, 35:22.