Beim Angstgegner zu punkten, das war der Wunsch im Vorfeld und deshalb hätte man im TVM-Lager vor der Partie auch ein Remis ungeschaut unterschrieben. Doch will jetzt im Nachhinein bei den Grün-Schwarzen keine richtige Freude aufkommen. Eigentlich überwiegt sogar die Enttäuschung, weil in den letzten sieben Minuten ein klarer 23:19 Vorsprung noch aus der Hand gegeben wurde.
Keine guten Vorzeichen gab es bereits im Vorfeld, weil sich Lara Ott auf dem Mittwochstraining das linke Kreuzband gerissen hat und somit für sie die Saison beendet ist. Passiert zudem, als Ott gerade dabei war Fadenzieherin in den eigenen Reihen zu werden. Verena Lauterbach hat sich in der Vorwoche im Spiel gegen HaSpo Bayreuth die Nase gebrochen und fehlt bis zum Jahresende. Hiobsbotschaften zuhauf.
Trotzdem schien die Mannschaft all dies aus den Köpfen zu verdrängen und lag schnell 2:0 in Führung. Aber Weitramsdorf war nicht gewillt, sich in der Heimstätte „Rodacher Bayernhalle“ schnell die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Die Gastgeber übernahmen nach und nach das Geschehen und gingen selber mit 2 Toren in Führung.
Bis fünf Minuten vor dem Seitenwechsel die Grün-Schwarzen abermals an der Ergebnisschraube drehten und über 11:9 mit 13:11 in die Kabine gingen. Diese erneute Führung rüttelte die Schützlinge von TVM-Trainer Christopher Seel richtig wach, denn erstmals erkannten die Gäste, dass hier tatsächlich seit langer Zeit mal wieder was Zählbares zu holen sei.
Mit dieser Einstellung blieb Münchberg konzentriert bis auf den Punkt. Und mit dem Punkt ist diesmal die Siebenmetermarke gemeint. Vier von fünf zugesprochenen Strafwürfen wurden zu Fahrkarten umgemünzt und damit eine noch klarere Führung frühzeitig verschenkt. Was niemand erahnen konnte, rächte sich in der Schlussphase.
Der TVM blieb von der Torfolge her zwar weiter vorne und führte bis zur 53. Minute mit 23:19. Jetzt aber fehlten sie, die verworfenen Siebenmeter und trotzdem hätte diese Schlussphase so nicht sein müssen. Es ist müsig, die einzelnen Fehler in der Reihenfolge aufzulisten. Fakt bleibt: Es waren derer einfach zu viele und Weitramsdorf nutzte gnadenlos die Münchberger Schusslichkeiten aus.
Spiel fast noch komplett gedreht. Aber auch so fühlt sich das im Vorfeld angestrebte Remis im Nachhinein wie eine Niederlage an. Was dennoch positiv haften bleiben soll ist die Tatsache, dass es immerhin die dritte Begegnung in Serie ohne Niederlage war und das Remis zudem beim letztjährigen Vizemeister erzielt wurde.
So hoffen die Seel-Schützlinge auch in 14 Tagen in eigener Halle im Derby gegen Marktleugast nicht leer auszugehen und dann ihren guten Mittelplatz zu festigen.
HANDBALL DAMEN BZOL
TSV Weitramsdorf – TV Münchberg 23 : 23 (11:13)
TV Münchberg
Thiemt, Keibel (Tor);
Fröhlich (2), Zeitler (1), Denise Hüttel (2/1), Linden, Franke, Haubner (3), Popp (8/1), Wilferth (3), Krauß (1), Dittmar (3/2).
Schiedsrichter: Holland, Meier (HSC 2000 Coburg) leiteten schwach
Zuschauer: 70
Zeitstrafen: Weitramsdorf 5; Münchberg 7.
Spielfilm: 0:2, 5:3, 6:7, 9:11, 11:13 (HZ); 12:15, 13:19, 16:20, 18:21, 19:23, 23:23.