Behielten in dieser Saison bei den Männern zweimal die Münchberger Handballer die Oberhand, so konnte beide Damenderbys Helmbrechts für sich verbuchen. Damit ist die Ausgeglichenheit im Frankenwald wieder hergestellt und alle Beteiligten schielen schon jetzt auf die Spielzeit 2012/2013, wo sicherlich auch dann wieder die Massen die Hallen zu den immer wieder interessanten Aufeinandertreffen füllen werden.
Mit Bildern!
Auch diese Begegnung wurde wieder zum Kassenschlager und damit war auch die Stimmung von Beginn an toll. Wer allerdings ein Match gespickt mit Rasse, Klasse und hochkarätigen Aktionen in Hülle und Fülle sehen wollte, sah sich schnell im falschen Film. Nervosität ja, auch bei beiden Mannschaften o.k., aber nicht in der gezeigten Vielfalt. Was sich schon zu Beginn an abzeichnete, wurde auch im weiteren Verlauf bestätigt. Es sollte eines der spielschwächsten Derbys der jüngeren Vergangenheit werden.
Manchmal war es haarsträubend was auf beiden Seiten mißlang. Gelang einmal eine vielversprechende Aktion, konnte man darauf warten, dass Zuspiel- und Fangfehler im Nu wieder das Geschehen bestimmten. Bei Münchberg war man der Meinung, diese Unzulänglichkeiten zwischenzeitlich verdrängt zu haben, doch Derbys rufen alles wieder ins Gedächtnis zurück. Da sich aber im weiteren Verlauf auch die Gäste dieser Spielweise befleißigten, rutsche das Niveau der Begegnung schnell in den Keller.
Die Gastgeber waren zunächst Nutznießer dieses Geschehens, gingen erst mit 4:1 und nach Helmbrechtser Zwischenspurt und 4:4 Ausgleich wieder mit 7:4 in Führung. Ruhe freilich, kam auch dadurch noch nicht in die eigenen Reihen. Logische Konsequenz war der erneute Gleichstand (7:7). Lena Gluth war es vorbehalten, mit einem Konter für die 8:7 Pausenführung zu sorgen. Und auch nach Wiederanpfiff wollten die Schützlinge von TVM-Trainer Günther Weiß das Geschehen aus einer Führung heraus bestimmen. Klappte noch beim 10:8 und späterem 13:11.
In der Folge streiften die Gäste ihre Nervosität langsam ab, wobei TVH-Trainer Veraja sein Team auf Ruhe und Besonneheit einschwor. Obwohl noch vieles im argen lag, folgten 4 Treffer in Serie brachten den TVH mit 15:13 nach vorne, aber auch danach kam Münchberg nochmals zurück. Doch beim 17:17 verloren die Grün-Schwarzen das Gefühl für durchdachte Aktionen. Es waren haarsträubende Fehler, die Helmbrechts in die Karten spielten. TVH-Akteurin Theresa Stöcker (die diesmal nur vom 7-m-Punkt aus überzeugte) merkte man in diesem Spiel an, dass sie nach langer Verletzung noch ein ganzes Stück von ihrer Bestform entfernt ist.
Dafür sprangen andere, wie z.B. Stefanie Huber in die Bresche und vollstreckten sicher. So bog die Partie in die Zielgerade, als Helmbrechts die Gelegenheit beim Schopfe packte und die TVM-Fehler gnadenlos bestrafte. Vom 17:17 bis zum 17:21 machte der TVH den Sack zu und feierte den Gewinn der beiden Punkte.
Genau genommen hat Helmbrechts dieses Spiel aber nicht gewonnen, sondern Münchberg hat es aufgrund viel zu vieler Fehler verloren. Eine Parallele zum kürzlichen Männerderby gab´s auch. Was damals TVH-Torwart Cem Uzun bitter zur Kenntnis nehmen musste, passierte diesmal TVM-Keeperin Sandra Richter. Mit einer überragenden Leistung, beste Spielerin ihres Teams, stand sie am Schluß ebenfalls mit leeren Händen da. In der Summe gleicht sich so manches immer aus – freilich das Lachen bleibt immer dem aktuellen Sieger und das sind diesmal die Helmbrechtser Handballerinnen.
TV Münchberg – TV Helmbrechts 18 : 21 (8 : 7)
TV Münchberg: Sandra Richter (Tor); Bianca Zahn (4/3), Nicole Sammet (3/1), Lena Gluth (4), Ilona Krauß, Katrin Liese, Kathrin Vogel, Caroline Dörfler, Nicole Strößner (3), Katharina Wollner (3), Denise Hüttel (1), Maria Wollner.
TV Helmbrechts
Bianca Bötsch (Tor);
Miriam Aust (2), Stefanie Huber (5), Mara Lages, Sandra Rotsching, Katharina Schlegel (2), Caroline Schramm (2), Theresa Stöcker (5/4), Gabriele Zuber (2/1), Cathrin Drescher (2/1), Angela Manig (1).
Schiedsrichter: Arheidt / Liebsch (Hammelburg) hatten das Geschehen jederzeit fest im Griff
Zuschauer: 4 6 0
Zeitstrafen: Münchberg 4; Helmbrechts 3.
Spielfilm: 0:1, 4:1, 4:4, 7:4, 7:7, 10:8, 10:11, 13:11, 13:15, 15:16, 17:17, 17:21.