Wenn man sich schon bei den TVM-Damen für einen kompletten Neuanfang entschieden hat, dann muss ein eben solcher auch gemeinsam beschritten werden. Auch dann, wenn bereits nach 2 Spielen erkennbar, dass dieser Weg geradewegs in die Bezirksoberliga zurückführen kann. Freilich macht die Situation nicht leichter, dass just in diesem Moment sich mit Lena Gluth eine der verbliebenen Leistungsträgerinnen entschieden hat, künftig bei der HSG Fichtelgebirge ihre sportliche Herausforderung zu finden.
Dass nach dieser Partie in naher Zukunft auf jedem Fall auf Paula Dittmar (Mittelfingerbruch) verzichtet werden muss und mit Caroline Dörfler eine weitere Säule im TVM-Team verletzt ausfiel, macht die Gesamtstruktur sicherlich künftig noch anfälliger.
Mit Nicole Sammet kehrte eine Torjägerin ins Team zurück, doch zeigte sich schnell, dass sie zusammen mit Denise Hüttel zu den wenigen mit Landesliga-Damenerfahrung gehört und demzufolge zu viel auf diesen beiden Schultern lastet. Hinzu kommt, dass die beiden Keeperinnen Sophia Thiemt und Romina Harich einem Torschusshagel gegenüberstanden und trotz sehr ordentlicher Leistung die 40 Gegentreffer nicht verhindern konnten.
Von Spiel zu Spiel verbessern, dieses Ziel verhindertete diesmal ein Liganeuling, der in seinem Gesamtauftritt eher an einen alten Landesligahasen erinnerte. Frech, unbekümmert, technisch versiert, Kontersitationen erfassen und zielsicher umsetzen und zudem ein wurfstarker Rückraum. Alles, was eigentlich ein Landesliga-Spitzenteam auszeichnet. Dass die Spielgemeinschaft aus Schwabach/Roth durchaus diesen Reifeprozess erfolgreich durchlaufen kann, zeigten die Mittelfranken oft in dieser Partie. Packt man dann den klaren Auftakterfolg aus der Vorwoche gegen die HG Ingolstadt dazu, dann steht der Neuling nicht zu Unrecht momentan in der Tabelle ganz vorne.
Allein diese Tatsache, lässt die Heimpleite der Albertz-Schützlinge in einem anderen Licht erscheinen. Freilich spricht 18:40 eine deutliche Sprache, doch dürfen „nackte Zahlen“ die Zielsetzung bei den Grün-Schwarzen nicht beeinflussen. Ab sofort gilt es, dazuzulernen, was Gegner und Liga bieten. Dass dabei klare Niederlagen mit im Gepäck sein können, damit wird die junge TVM-Truppe umgehen lernen müssen. Auch dann, wenn Klatschen dieser Größenordnung für fast alle Grün-Schwarzen Neuland bedeuten.
TV Münchberg – SG Schwabach/Roth 18:40 (6:19)
TV Münchberg: Thiemt, Harich (Tor), Klier, Lauterbach, Erhard, Dörfler, Hüttel (5), Sammet (9/4), Popp (1), Franke (1), Dittmar, Müller (2), Pöhlmann.
Schiedsrichter: Drummer / Herpolsheimer (Erlangen)
Zeitstrafen: je 2
Spielfilm: 0:2, 2:8, 5:10, 5:13, 6:19, 7:21, 9:26, 11:29, 14:29, 15:32, 17:25, 18:40.