Führung-Ausgleich, dieses Spiel setzte sich vom 1:0 bis zum 7:7 fort, ehe Nürnberg das erste und auch einzige Mal in diesem Match vorne lag. Die Gäste aus der Noris, tief im Abstiegskampf verstrickt, hielten in der Anfangsphase dagegen. Mit Distanzschüssen suchte Nürnberg seine Möglichkeiten und fand dieser öfter, als von den Gastgebern erhofft.
Die wiederum kamen zwar langsam, dafür aber immer besser in die Gänge. Die Zahnräder innerhalb des Teams begannen zu greifen und nach 17:41 Minuten warf die erneut gute Ann-Kathrin Müller den Treffer zum 12:8 und damit zur ersten Münchberger Viertoreführung. Ab diesem Moment wurde es eine andere Begegnung. Der TVM zeigte phasenweise hervorragenden Handballsport, nutzte die gebotenen Möglichkeiten konsequent und ließ bis zum Wechsel fast nichts mehr zu. Der Lohn, eine auch in der Höhe hochverdiente 19:12 Pausenführung.
Was aber nach Wiederanpfiff folgte, war die ungerechte Bestrafung für TVM-Trainer Hans-Peter Oertel. Er war der „richtigen Meinung“, bei klarer Führung möglichst allen Aktiven Einsatzzeiten zu gewähren. Die Mannschaft setzte diese Idee in den Folgeminuten aber gänzlich in den Sand. Vieles lief nicht mehr rund, Abstimmungsschwierigkeiten zuhauf. Zudem steigerte sich die Gästekeeperin in eine überragende Form und nahm Münchberg selbst klarste Einwurfmöglichkeiten weg.
So wurde aus einem komfortablen 7-Tore-Vorsprung nach 41:42 Minuten ein 20:19. Dörfler und „Steffi“ Brigl mit einem Doppelschlag innerhalb von nur 17 Sekunden brachten das 22:19 und damit die vorentscheidende Wende im Match. Den endgültigen k.o. brachte in der Folge eine gut disponierte Sophia Thiemt zwischen den Pfosten sowie nach dem 23:20 ein 6:0-Lauf, der die Schlußminuten einläutete, in denen die Grün-Schwarzen ihr komplettes Potential abriefen.
Bester Handball versöhnte für zwischenzeitlichen kurzen Leerlauf und sicherte zwei eminent wichtige Punkte und den damit verbundenen guten Tabellenmittelplatz. In Anbetracht der zurückliegenden Verletztenmisere ist die derzeitige Platzierung umso bemerkenswerter.
Stellvertretend für die phasenweise prima Gesamtleistung muss diesmal „Caro“ Dörfler erwähnt werden, die als Rechtshänderin auf ungewohnter Rechtsaußenposition die fehlende Denise Hüttel hervorragend vertrat.
TV Münchberg – Post SV Nürnberg 32:23 (19:12)
TV Münchberg: Thiemt, Kempf (Tor); Gluth (5), Brigl (3), Zahn (6/1), Dörfler, (4), Mittasch (2), Sammet (3), Franke (1), Dittmar (1), Müller (6), Lauterbach, Oertel (1).
Schiedsrichter: Lehmann (Forchheim); Schwarz (Altenberg).
Zuchauer: 80
Zeitstrafen: je 4
Spielfilm: 1:1, 3:3, 7:7, 7:8, 12:8, 14:10, 19:12, 19:15, 20:15, 20:19, 27:20, 30:22, 32:23.