Die Gäste, die zudem mit einem Minikader angereist waren, hatten sich diesen Punktgewinn redlich verdient, obwohl sie mit Simbeck, Fleischmann und Rank nur 3 dominierende Akteure in ihren Reihen hatten.
Aber genau diese Drei, die zusammen 21 der 23 Treffer erzielten, konnten von den Gastgebern nie entscheidend in ihrem Aktionsradius eingeschränkt werden.
11:10, 12:11 und 13:12 waren die drei Eintoreführungen für die Schützlinge von TVM-Trainer Hans-Peter Oertel. Und nicht nur in dieser Phase bestand ausreichend Gelegenheit, die Partie endgültig zu kippen und damit auf die Siegesstraße zu gelangen. Es war eine Begegnung, begleitet von einer Vielzahl an technischen Fehlern, wie sie lange nicht mehr im TVM-Spiel vorhanden waren. Die Heimmannschaft war zu keinem Zeitpunkt in der Lage, ihr vorhandenes Potential komplett abzurufen. Die Gastgeber zeigten in vielen Szenen nachdrücklich, dass es Tage gibt, an denen man sich nur selber schlagen kann. Und da standen die TVM-Damen in diesem Match kurz davor.
Es ist ist müsig darüber zu diskutieren, ob es sich letztlich um einen gewonnenen oder verlorenen Punkt handelt. Allein die Ergebnisfolge zeigt die Tendenz eher in Richtung Punktgewinn. Die eigentliche fehlende Leistungsstärke an diesem Tag und die Tatsache, dass gerade in den Schlüsselszenen sich vieles gegen die TVM-Damen verschwor, deutet dann schon eher auf Punktverlust hin.
Schuld am letztlich gerechten Remis war vielleicht auch der Umstand, dass bei den Grün-Schwarzen sich im Unterbewußtsein noch zu stark der klare Derbysieg der Vorwoche gegen den TV Helmbrechts verankert hatte. Anders ist der Auftritt in den ersten Minuten nicht zu erklären. Man konnte sogar froh sein, nur mit einem 0:4 bzw. 2:6 Rückstand in die Aufwachphase überzuwechseln.
Es war vieles zerfahren und ungeordnet. Zudem entschieden sich die Gastgeber meist bei zwei Alternativen für die falsche.
So lief man bis zum Wechsel hinterher und sah sich wenig später nach den zwischenzeitlichen Führungen erneut in der Verfolgerrolle. Nach einer Auszeit beim Stande von 18:20 schien es, als könne man den Hebel trotzdem noch umlegen. Doch auch in der Schlußphase reichte es nur dazu, immer wieder die Gästeführungen zu egalisieren.
Es gibt eben Begegnungen, da nützt es herzlich wenig, wenn man von der Papierform her besser aufgestellt scheint. Auf dem Hallenboden reichte diesmal für die Heimmannschaft nicht, dies auch in einen doppelten Punktgewinn umzumünzen. Vielleicht war es ein Weckruf zur rechten Zeit, die folgenden Partien werden es zeigen.
TV MÜNCHBERG – HSG NABBURG / SCHWARZENFELD 23 : 23 (9 : 10)
TV Münchberg: Tomaschek (Tor); Gluth (4), Wagner (4), Brigl (3), Zahn (3/2), Dörfler (1), Mittasch(1/1), Sammet (1), Franke, Dittmar (1), Müller (1), Nina Oertel (4).
Schiedsrichter: Hehn / Tauchert (Stadeln).
Zuschauer: 1 2 0
Zeitstrafen: Münchberg 2; Nabburg/Schwarzenfeld keine.
Spielfilm: 0:4, 2:6, 4:8, 8:8, 9:10, 12:11, 13:15, 15:16, 18:20, 21:21, 22:23.