Es läuft die Schlußphase, die Hallenuhr zeigt 58:03 und Katharina Wollner, die in den ganz wichtigen Schlüsselszenen der 2. Hälfte die Akzente setzte, trifft
zum 26:22. Doch was dann passierte, muss größtenteils ganz schnell aus dem Erinnerungsvermögen gelöscht werden. Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände, die in den letzten Sekunden alles, ja wirklich fast alles gegen den TVM laufen ließ.
Mag´s in der einer Szene ein unnötiger technischer Fehler und in der anderen ein viel zu schneller Abschluß gewesen sein. Als Ansbach auch noch zur direkten Manndeckung überging, signalisierten die Unparteiischen sofort passives Angriffsverhalten der Gastgeber. Und all dies in der Summe brachte den Gästen 3 Treffer in 70 Sekunden. 26:25 und Münchberg stand unmittelbar vor einem Punktverlust nach einer Schlußviertelstunde, die in vielen an die Auswärtsbegegnung der Vorwoche in Rimpar erinnerte. Gut, dass „Katha“ Wollner die Nerven behielt und 3 Sekunden vor dem Abpfiff zm alles entscheidenden 27:25 einnetzte.
All dies wäre nicht nötig gewesen, hätten die Grün-Schwarzen gegen Ende der Partie ihre spielerische Linie ohne jegliche Not nicht total verloren. Denn was die Schützlinge von Trainer Hnas-Peter Oertel zum Matchauftakt und im Verlauf der ersten Halbzeit auf´s Parkett zauberten, war Damenhandball allererster Sahne. Die Worte während der Woche hatten gefruchtet, Rimpar war auch gedanklich abgehakt, der Blick auf Ansbach fokussiert.
Die spielstarken Gäste aus dem gesicherten Tabellenmittelfeld wussten zu Beginn nicht so recht wie ihnen geschah. Bis in die Haarspitzen motiviert brachten die Gastgeber eine Körpersprache zum Ausdruck, die klar erkennen ließ, unter welchem Motto die anstehende Hausaufgabe bewältigt werden sollte. Sieg und dieser mit spielerischen Mitteln.
Vom Anpfiff in die Tat umgesetzt. Im Deckungsverband aggressiv, nach vorne schnell und sicher im Umschalten, die zählbaren Erfolge im Gepäck. Ansbach fand keinen Zugriff und Münchberg dominierte das Geschehen nach Belieben. In bestechender Weise zogen die Mädels um die routinierte Bianca Zahn ihr Spiel auf und zogen über 9:2 auf 13:5 davon. Bis zur 40. Minute änderte sich an den Spielanteilen nur wenig. Münchberg gestaltete, Ansbach lief hinterher.
Bis dann die Begegnung auf die Zielgeraden einbog und sich plötzlich alles änderte. Die Souveränität ging beim TVM nach und nach verloren, die Gäste behielten die Oberhand. Was passierte, war aus TVM-Sicht „Handball verkehrt“. Der Rest ist bekannt. Fazit aus Gastgebersicht: Hauptsache 2 Punkte, die zwar gegen Ende am berühmten seidenen Faden hingen, aber allein aufgrund der überragenden ersten Halbzeit als verdient zu bezeichnen sind.
TV Münchberg: Tomaschek, Thiemt (Tor); Gluth (1), Wagner (4), Jenny Oertel, Zahn (6/2), Dörfler (2), Hüttel (3), Sammet (2), Katharina Wollner (8/1), Franke, Wilferth (1).
Schiedsrichter: Kauschke (Heßdorf); Sahrmann (Eckenthal)
Zuschauer: 7 0
Zeitstrafen: Münchberg 3; Ansbach 2.
Spielfilm: 5:1, 9:2, 13:5, 16:8, 18:10, 20:13, 24:17, 26:22, 26:25, 27:25