Schmerzlich vermisst wurde die verletzte Katharina Wollner, die der Mannschaft aller Voraussicht nach längere Zeit nicht zur Verfügung stehen wird.
Trotzdem fanden die Gastgeber schnell ins Spiel und überzeugten vor allem in den ersten 25 Minuten durch einen geschlossen Auftritt. Die Deckung stand, der Angriff suchte seine Möglichkeiten. Und obwohl angeschlagen, bot Ute Tomaschek zwischen den Pfosten erneut eine ausgezeichnete Leistung.
Es lief gut bei den Schützlingen von Trainer Hans-Peter Oertel, der die Stärken seines Teams kennt und der auch Leistungen und Tabellenplätze richtig einzuschätzen weiß.
Die Gäste, die sich mit einer kleinen Siegesserie langsam an die vorderen Tabellenplätze herangearbeitet haben, musste alles aufbieten, um nicht frühzeitig auf die Verliererstraße geschickt zu werden. Hätte Münchberg die Möglichkeit besessen, ein Konterspiel aufzuziehen, wären vielleicht schon nach der 6:4 Führung die Weichen aus TVM-Sicht in Richtung Sieg gestellt worden.
Die technisch versierten Gäste verkauften sich aber gut und waren jederzeit in Lage zählbar zu antworten. Als der TVM kurz den Faden verlor, schlug Erlangen gnadenlos zu und zog auf 13:9 davon. Doch die Grün-Schwarzen rundeten eine gute erste Halbzeit mit 3 Treffern in Serie zum 12:13 Pausenstand ab.
Wer dachte, dass Münchberg den Elan in Halbzeit hätte rüberretten können, sah sich schnell ge- und später vielleicht sogar ein wenig enttäuscht. Bianca Zahn, die in den ersten 30 Minuten Motor des TVM-Spiels war, scheiterte in zwei Szenen und brachte in der Folge -genau wie ihre Mitspielerinnen- nahezu nichts mehr in die Reihe.
Beim 12:14 hielt die in der zweiten Halbzeit sich in Glanzform präsentierende Gästekeeperin Sandra März einen Strafwurf von Zahn. Gegenzug 12:15. Das Szenario wiederholte sich beim 13:15 mit dem 16. Gegentreffer. Obwohl auch TVM-Torhüterin Tomaschek in dieser Phase einen Strafwurf parierte, folgten die Gegentreffer 17 und 18.
Was danach kam, war TVM-Chaos pur. Kein geordnetes Rückzugverhalten mehr, halbherzige Abwehraktionen und nach vorne eine Fehlerspirale, die den Gästen bis zur 46. Minute einen 5:1-Lauf ermöglichte. Münchberg kam nie mehr ins Spiel zurück, verlor völlig verdient, was bei nur 6 erzielten Toren in der zweite Hälfte auch nicht verwundern sollte.
Münchberg darf trotzdem mit dem bisherigen Saisonverlauf hochzufrieden sein. Die Mannschaft muss aber aufpassen, um nicht wieder in den früheren Trott zu verfallen, wo fast regelmäßig eine zu hohe Anzahl an technischen Fehlern und Fehlwürfen immer den jeweiligen Gegnern entscheidend in die Karten spielte.
TV Münchberg – Erlangen 18 : 24 (12 : 13)
TV Münchberg: Thiemt, Tomaschek (Tor); Gluth (4), Wagner (1), Zahn (6/3), Jenny Oertel (1), Dörfler, Brigl (1), Hüttel (3), Sammet (1), Franke, Wilferth (1).
Schiedsrichter: Duscher / Wilhelm (Neunburg v. Wald) leiteten tadellos
Zuschauer: 9 0
Zeitstrafen: Münchberg 4; Erlangen 5.
Rote Karte: Lena Gluth (TVM) in der 54. Minute wegen 3 x 2 Minuten.
Spielfilm: 1:2, 4:3, 6:4, 7:6, 8:10, 9:13, 12:13, 13:18, 14:22, 16:23, 18 :24.