8:0 Punkte in Serie, davon die letzten drei Begegnungen in fremder Halle gewonnen und plötzlich finden sich die TVM-Damen zusammen mit dem HC Sulzbach-Rosenberg punktgleich auf Rang drei der Liga, mit Blickkontakt zum Relegationsplatz.
Da ist es nicht schwer zu verstehen, dass sich die Mannschaft nach dem Abpfiff in Neutraubling in Tränen der Freude badete. Den Emotionen freien Lauf gelassen, vollkommen berechtigt, nach einer über weite Strecken glänzenden Vorstellung in der Fremde.
Allein die Schlussphase, als die Schützlinge von Trainer Hans-Peter Oertel nach 15:19 bzw. 17:20 Rückstand die Partie auf den Kopft stellten, zeigte, wie die Truppe in der Zwischenzeit gereift ist. Von einem Dauerhoch zu sprechen ist vielleicht noch etwas zu früh, der Trendpfeil zeigt aber klar in diese Richtung.
Mit Fehlern auf beiden Seiten, meist durch Tempogegenstöße bestraft, entwickelte sich schnell eine vollkommen offene Begegnung mit leichten Vorteilen für den Gast. Die technischen Fehler im Wechsel mit guten Aktionen wechselten sich auf beiden Seiten im fast identischen Rhythmus. Das Remis zur Halbzeit war gerecht.
Nach Wiederanpfiff fanden die Gastgeber schneller ins Match zurück. Beim TVM gesellten sich etliche Unsicherheiten dazu und alles deutete auf einen Heimerfolg der Spielgemeinschaft aus der Oberpfalz. Auch die späteren Zwischenstände von 19:15 und 20:17 ließen auf Gästeseite nur noch wenig Hoffnung keimen.
Doch komischerweise war eine Auszeit der SG Mintraching/Neutraubling auslöser für die Wende, die nach Wiederanpfiff fast nichts mehr in die Reihe bekamen. Hinzu kam, dass TVM-Torsteherin Ute Tomaschek in den letzten 13 Minuten ihren Kasten regelrecht zunagelte. Zudem stellt ein taktischer Geniestreich durch TVM-Trainer Oertel die Hausherren vor schier unlösbare Probleme.
Münchberg wechselte Angriff/Abwehr Bianca Zahn mit Caro Dörfler und Zahn trifft auf Linksaußen. Das 21:20 für Münchberg, gleichzeitig die 1. Führung in Hälfte zwei. Und wer´s gerne richtig dramatisch miterlebt, war in den folgenden Minuten im richtigen Film. Nach 59:10 Minuten hält Tomaschek glänzend. Münchberg nimmt nach 59:26 Minuten zum genau richtigen Zeitpunkt die Auszeit. Danach der tödliche Pass auf Lena Gluth und die hämmert 15 Sekunden vor dem Abpfiff zum alles entscheidenden 22:20 das Spielgerät in die Maschen.
Danach gab es kein Halten mehr. Klasse gekämpft, taktisch überzeugt, eine verlorene Partie aus dem Feuer gerissen und bis zum Umfallen gekämpft. Die gesunde Mischung aus jungen Hoffnungsträgern wie Eva Franke und Maike Wilferth und „alten Hasen“ befindet sich auf besten Wege, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen, die jederzeit „Lust auf mehr“ macht.
SG Mintraching/Neutraubling – TV Münchberg 20 : 22 (13 : 13)
TV Münchberg: Tomaschek, Thiemt (Tor); Gluth (4), Wagner (1), Jenny Oertel (4), Zahn (4), Dörfler, Hüttel (4), Wollner (3/2), Franke (1). Wilferth (1).
Schiedsrichter: Roost (Regen); Stark (Landau) hielten sich im Hintergrund und pfiffen souverän
Zuschauer: 6 0
Zeitstrafen: je 1
Spielfilm: 2:4, 6:6, 7:9, 10:10, 12:10, 13:13, 19:15, 20:17, 20:22.