Unter dem Motto „ein Pferd springt nur so hoch wie es muss“, ließ es der TVM beim abgeschlagenen Ligaschlußlicht ruhig angehen.
Jenny Oertel privat verhindert, Haubner dienstlich, Thiemt und Wilfert erkrankt, waren Mitgrund, dass die Gäste mit stark dezimierten Kader von Beginn an die Drehzahl am unteren Bereich hielten.
Zudem ist es immer schwierig, sich gegen einen „punktlosen Letzten“ richtig zu motivieren. Körperspannung damit nur bedingt vorhanden. So gesellt sich schnell Bruder Schlendrian hinzu und die fest eingeplanten Auswärtspunkte gerieten früh in Gefahr. Obwohl Denise Hüttel und Katharina Wollner dem schnellen Spiel nach vorne ihren Stempel aufdrückten, zudem Nicole Sammet und Bianca Zahn ihr Selbstbewußtsein bei Würfen demonstrierten, lief vieles nicht wie gewohnt.
Nicht nur in dieser Phase ist vor allem der Einsatz von Lena Gluth hervorzuheben, die als Vorbild zur Führungsspielerin gereift ist. Sie hielt ihren Haufen zusammen, damit nicht größerer Flurschaden entstand. Denn bis zum Wechsel hatten die Gastgeber schnell erkannt, dass sie an diesem Tag nicht chancenlos sind. Die 18:16 Pausenführung war verdienter Lohn für nie aufsteckende Pleichacher.
So agierte die HSG auch nach dem Wechsel lange Zeit gleichwertig, bevor die Grün-Schwarzen in ihrer stärksten Phase einen fulminanten Zwischenspurt hinlegten. Aus 21:23 Rückstand gelang den Oertel-Schützlingen eine 28:25 Führung und dabei schienen sie die Begegnung doch noch rechtzeitig in den Griff zu bekommen.
Im Vergleich zu den letzten sehr guten Devensivleistungen, wirkte die TVM-Abwehr -egal mit welcher taktischen Variante- diesmal oft unsortiert und statisch. Und genau das war der Grund, warum Pleichach nochmal zurückkam und selbst wieder mit 29:28 in Front ging.
Was jetzt kam, war Kampf pur in der Schlußphase, in der sich plötzlich auch Ute Tomaschek im TVM-Gehäuse auf ihre eigentlichen Stärken besann. 4 gehaltene Bälle in den Schlußminuten, großer Kampfgeist der gesamten Mannschaften und die Hilflosigkeit der Gastgeber brachten schließlich den TVM 2 wichtige Auswärtspunkte. Über die Entstehung ist es besser den Mantel des Schweigens zu decken und sich statt dessen darüber zu freuen, dass man dem Tabellenzweiten Cadolzburg bis auf einen Zähler auf die Pelle gerückt ist.
HSG Pleichach – TV Münchberg 32 : 33 (18 : 16)
TV Münchberg: Tomaschek (Tor); Gluth (4), Wagner, Zahn (8/1), Dörfler, Hüttel (8), Katharina Wollner (9/1), Eva Franke , Sammet (4), Elschner.
Schiedsrichter: Kauschke (Heßdorf); Sahrmann (Eckental) pfiffen in gewohnter Manier
Zuschauer: 5 0
Zeitstrafen: Pleichach 3; Münchberg 4.
Spielfilm: 1:2, 5:3, 7:7, 10:8, 13:13, 18:16, 21:18, 23:21, 24:25, 25:28, 29:28 32:33.