Plötzlich war sie wieder da, die Nostalgie aus der Vorsaison, wo in den Schlußminuten oft vergessen wurde, den Deckel auf den doppelten Punktgewinn zu setzen. Auch diesmal verhinderte ein 0:5-Lauf im Schlußspurt den schon greifbar nahen Auswärtssieg.
Dabei starteten die Schützlinge von Trainer Hans-Peter Oertel souverän ins Match. Der TVM kombinierte hervorragend, bevorzugte die schnellen Abschlüsse und dies sehr erfolgreich. Die Folge war, dass sich die Gastgeber beim 2:5 bereits die erste Auszeit nahmen. Am Geschehen sollte sich auch in den Folgeminuten nichts ändern. Der Münchberger Angriff hielt die Drehzahl hoch, ließ aber unterm Strich einiges liegen.
In der Summe der erarbeiteten Möglichkeiten, blieben letztlich doch zu viele Chancen ungenutzt. Die Abwehr stand sicher und zuverlässig, sodass der Spielgemeinschaft Nabburg/Schwarzenfeld manchmal die Ideen ausgingen. Gefühlt begaben sich die Oertel-Schützlinge mit einer 10-Tore-Führung in die Kabine. Dass es zur Pause nur deren 3 Tore Vorsprung waren, lag an der Fahrlässigkeit der Chancenverwertung.
Dass sich dies auch rächen konnte, wollte im TVM-Lager niemand registrieren, zumal nach Wiederanpfiff der Vorsprung schnell wieder auf 5 Treffer ausgebaut wurde. Trotzdem deutete sich langsam ein Richtungswechsel an. Was im Angriff lange als überlegener Auftritt galt, wurde von Minute zu Minute immer ängstlicher. Die Souveränität ging verloren und in der Abwehr kamen erste Unsicherheiten auf.
Die Gastgeber rochen den Braten und kamen in der 46. Minute erstmals zum Ausgleich. Obwohl der TVM postwendend zurückschlug und nochmals mit 2 Toren in Führung ging, war´s das. Zahlreiche vergebenen Chancen (Torwart angeworfen, Pfostentreffer) und in der Abwehr Auflösungserscheinungen. Doch alles Kopfsache? Es ist immer schwer, Erklärungen für derartige unterschiedlich Phasen während einer Begegnung zu finden. Als wenn sich die ganze Konzeption von alleine umstellen würde.
Von teilweise deutlicher Dominanz bis zu einem Hauch Hilflosigkeit war alles in dieser Partie eingepackt, gegen einen Gegner, der durchaus bezwingbar war. Als mit offener Manndeckung die letzte Option genutzt wurde, konnte zumindest die Tordifferenz nochmals verkürzt werden.
Katharina Wollner und Jenny Oertel führten nicht nur geschickt Regie, sondern bildeten zusammen mit Lena Gluth das Abwehrkorsett. Gefallen konnten auch Denise Hüttel und Nicole Sammet. Als Fazit bleibt die Tatsache, dass an diesem Tag die starke Stammsechs durch die eingewechselten Spielerinnen nicht 1:1 ersetzt werden konnte.
HSG NABBURG/SCHWARZENFELD – TV MÜNCHBERG 30 : 27 (12 : 15)
TV Münchberg: Tomaschek (Tor); Gluth (2), Wagner (2), Jenny Oertel (3), Zahn (4/1), Dörfler, Hüttel (4), Sammet (1), Katharina Wollner (10), Eva Franke (1), Wilferth.
Schiedsrichter: Foitzig (Nürnberg); Schöpf (Weißenburg) leiteten unauffällig und souverän
Zuschauer: 60
Zeitstrafen: Nabburg/Schwarzenfeld 2; Münchberg 4.
Spielfilm: 0:2, 2:5, 4:9, 7:12, 14:19, 17:21 , 22:22, 25:25, 25:27, 30:27.