Dass auch ohne Kirmes Achterbahnfahrten möglich sind, bewiesen die TVM-Damen bei ihrem Auswärtsauftritt in der Oberpfalz. Nach Startschwierigkeiten (2:7 Rückstand) zum 11:11 ausgeglichen, dann wieder mit 14:18 im Hintertreffen und erneuter 18:18 Gleichstand.
An der Moral hat es nicht gelegen. Und was mannschaftliche Harmonie und Teamsgeist bedeuten, das hat Torhüterin Sophia Thiemt bereits im Vorfeld bewiesen. Trotz Studium mit anstehenden Prüfungen hat sie separat auch Dank ihrer Eltern die aufwändige Fahrt vom Studien- zum Spielort und zurück auf sich genommen, um ihren Team den Rücken zu stärken.
Neben ihr gab Debütantin Silvia Kempf ihren Einstand zwischen den Pfosten. Die Anfangsakzente setzten die starken Gastgeber und warfen schnell einen 5-Tore-Vorsprung heraus. In der Folge bekam Münchberg Spielmacherin Simbeck immer besser in den Griff und damit fand der Gast ins Match zurück. In den Folgeminuten hielten sich beide Teams das Gleichgewicht. Zwei technisch beschlagene Mannschaften boten phasenweise guten Landesligahandball.
Auch die folgenden Zwischenständen bestätigten eine durchaus ausgeglichene Partie. Vielleicht war der TVM in der einen oder anderen Phase etwas zu schnell im Abschluß. Dies gilt aber nicht als Vorwurf, zumal sich blitzschnell zahlreiche Wurfgelegenheiten gegen eine sehr offene Gastgeber-Abwehr ergaben. Dass die Entscheidung jetzt werfen, oder doch noch warten sich als 50:50-Joker herausstellte, ist als Erkenntnis so neu nicht.
Was aber nach dem Zwischenstand vom 18:18 die Grün-Schwarzen auf´s Parkett zauberten, verstanden weder die Gäste selber, noch die zahlreichen Zuschauer in der Halle. Es war ein regelrechter Blackout auf Münchberger Seite. Anders ist der 0:8-Lauf nicht zu erklären. Es ging in diesen Minuten bei den Oertel-Schützlingen nichts, aber auch rein gar nichts. Einfachste Dinge liefen aus dem Ruder, es war eine Fehlerkette unglücklichster Aktionen.
Und genau diese Schwachmomente nutzte die oberpfälzer Spielgemeinschaft zur vorentscheidenden 25:18 bzw. 28:20 Führung. So ging ein über nahezu 45 Minuten gleichverteiltes Match noch klar an Nabburg/Schwarzenfeld. Auf der Suche nach den Fehlerquellen kommt die TVM-Abwehr gegenüber dem eigenen Angriff deutlich besser weg. So viele klare Einwurfmöglichkeiten darf man letztlich nicht liegen lassen und deshalb wird diese Auswärtspleite, die so nicht hätte zustande kommen müssen, unter dem Motto „selber schuld“ in der Chronik ihren Platz finden.
Im Kampf um den Klassenerhalt müssen die TVM-Damen jetzt alle Kräfte bündeln, um das bevorstehende Heimspiel gegen den Post SV Nürnberg erfolgreich zu absolvieren.
HSG Nabburg / Schwarzenfeld – TV Münchberg 29:24 (15:14)
TV Münchberg: Thiemt, Kempf (Tor); Gluth (3), Brigl (1), Zahn (2), Dörfler, Mittasch (7/3), Hüttel (1), Sammet (2), Franke, Müller (2), Lauterbach (1), Nina Oertel (5).
Schiedsrichter: Auer / Pachuntke /Fürth) leiteten unauffällig und souverän
Zuschauer: 150
Zeitstrafen: 3-1
Spielfilm: 2:2, 7:2, 8:6, 11:11, 15:14, 18:14, 18:18, 25:18, 28:20, 29:24.