Ich bin stolz auf das, was unsere Mädels in der Summe geleistet haben! Das war der genau so knappe, wie sicherlich treffende Kommentar von TVM-Trainer Hans-Peter Oertel nach der Begegnung.
So kann das Fazit gleich vorneweg gestellt werden:
Bei dieser Personalsituation hat der TVM nahezu das Beste daraus gemacht, was das Münchberger Gesamtpaket für diese Auswärtspartie ermöglichte. Bei einem Aufstiegskandidaten mit einer miserablen Anfangsviertelstunde gestartet, in der fast alles auf dem Müllplatz des Handballs hätte abgelagert werden können. Dann ging ein Ruck durch die Mannschaft. Großer Kampf und fortan ausgeglichenes Spiel in einer zweiten Hälfte, die letztlich nur mit einem Treffer Unterschied zu Gunsten der Gastgeber endete.
Schlichtweg zum Vergessen, war der Start aus TVM-Sicht, mit einer Fehlerlawine, die den Fürther Vorortlern richtig in die Karten spielte. In diese Kette reihte sich auch Sophia Thiemt ein, die unglücklich agierte und kein vergleichbarer Ersatz zur verletzten Ute Tomaschek war, eine der Besten ihrer Zunft in der Liga.
Als Cadolzburg bis auf 10 Tore davonzog, lief´s plötzlich beim TVM. Nicht nur, weil die Hausherren durch ständiges wechseln ins stottern gerieten, auch deshalb weil ins Münchberger Spiel immer mehr Bewegung kam. Freilich konnten die Schlußminuten der ersten Hälfte nur noch zur Schadensbegrenzung genutzt werden.
Dass Hälfte zwei nur mit 1 Tor Unterschied verloren ging, hatte gleich mehrere Positivgründe. Die Abwehr stand deutlich besser, aggressiver und offensiver mit einer überragenden Leistung von Caro Dörfler auf der vorgezogenen Position. Im Angriff wurde sicher, überlegt und nicht zu hastig agiert, sodass die Fehler auf ein vertretbares Minimun heruntergeschraubt wurden.
Hut ab vor der gesamten Mannschaft, einschließlich Trainer Hans-Peter Oertel. Wo andere Kollegen vielleicht längst die Flinte ins Korn geworfen hätten, packt er den Hammer für taktische Leckerbissen aus.
Für etliche Angriffe, wechselte er eine 7. Feldspielerinnen für die Torfrau ein und sorgte dadurch für ein Überzahlverhältnis, das die Gastgeber verdutzt aus der Wäsche gucken ließ. Cadolzburg wurde durch diese Aktion überrascht und reagierte mit Fehlern.
Vor allem Nina Oertel hat die durch´s Überzahlspiel geschaffenen Lücken sicher ausgenutzt und Denise Hüttel bekam dadurch auf Außen reichlich Platz für zählbare Abschlüsse. Auch bei Steffi Mittasch lief es wieder deutlich besser als in jüngster Vergangenheit. 3 verwandelte Strafwürfe waren ein weiteres Indiz für zurückgewonnenes Selbstvertrauen. Als belebendes Element im Angriff kann Ann-Kathrin Müller bezeichnet werden, die quirlig und wendig agierte – allerdings noch den Mut braucht, um auch die kleinste Lücke erfolgreich zu nutzen. Eva Franke ersetzte Abwehrchefin Lena Gluth sehr gut.
Wenn jetzt wieder der Teamgedanke, der an vorderster Stelle eingereiht werden sollte, zurückkehrt, die Verletzten nach und nach eingegliedert werden, dann dürften die Grün-Schwarzen auch wieder in die Spur finden. Bis dahin muss man sich in Geduld üben und sicherlich noch mit dem einen oder anderen Rückschlag rechnen.
HC Cadolzburg – TV Münchberg 34:23 (21:11)
TV Münchberg: Thiemt (Tor); Dörfler, Mittasch (8/3), Hüttel (6), Franke, Dittmar, Müller (1), Oertel (8).
SR Mahler/Mahler (Volkach)
Zeitstrafen: 3-2
Zuschauer: 42 !!
Spielfilm: 5:1 – 11:3 (12. min.) – 14:4 – 19:7 – 21:11 (Hz.) – 24:14 – 28:18 – 31:22 – 34:23