Dieser Auswärtssieg ist der mannschaftlichen Geschlossenheit zu verdanken und ist im Stellenwert ziemlich hoch anzusiedeln. Schon allein deshalb, weil Trainer Günther Weiß immer wieder improvisieren muss und sich wünscht, endlich einmal mit der Mannschaft auflaufen zu können, die die letzte Begegnung auch beendet hat. So fällt jetzt für längere Zeit Nina Oertel mit Kreuzbandriss aus. Zudem musste Nicole Strößner wegen Knieproblemen pausieren und Maria Wollner war zeitgleich mit der A-Jugend beim Landesligaspiel in Sulzbach. Aber Münchberg hat in der bisherigen Serie gelernt, mit solchen Situationen umzugehen. Dadurch wird die Mannschaft immer gefestigter, die aktuellen 17:13 Zähler sind deutlicher Beweis für Konstanz in unterschiedlichster Zusammensetzung. Der Start in dieses Aufeinandertreffen war eher holprig, zudem standen allein 5 Pfosten- und Lattentreffer den Gastgebern hilfreich zur Seite. Hinzu kam, dass die zuletzt gezeigte Treffsicherheit gegen Rimpar anscheinend auf dem Anreiseweg verloren ging. So gelang im ersten Abschnitt nicht eine einzige Führung. Positiv war, dass die Grün-Schwarzen mit dem knappsten aller möglichen Rückstände in die Pause gingen und sich dadurch sämtliche Optionen für Abschnitt zwei offen hielten. Dazu gehörte nach Wiederanpfiff auch die Diziplin, so lange zu warten, bis die vermeintlich beste Torwurfgelegenheit entstand. Gesagt, getan, 3 Treffer waren logische Konsequenz. Mit der erstmaligen Zweitoreführung im Rücken war auch der unbändige Siegeswille wieder zurückgekehrt. Zudem kam, dass Sandra Richter mit einer überragenden Leistung zwischen den Pfosten begann, den Grundstein für den späteren Erfolg zu legen. Dennoch war ein Kraftakt notwendig, um die ständig auf Tuchfühlung bleibenden Gastgeber nicht wieder in Führung gehen zu lassen. So wurden noch einmal eindringliche Worte von Trainer Weiß notwendig, um die Mannschaft in der Spur zu halten. Münchberg agierte in der Endphase geschickt und clever und steuerte ab der 56. Minute in Richtung Entscheidung. Lena Gluth, die diesmal vermehrt im Rückraum eingesetzt wurde, nahm sich ein Herz und hämmerte das Spielgerät zum 20:22 in den Winkel. Danach war oberstes Gebot, die Schlußminuten nicht in Hektik zu verfallen und ruhig und sicher zu agieren, was letztlich eindrucksvoll gelang. Durch diesen doppelten Punktgewinn haben sich die Münchberger Handballdamen als Liganeuling für den Moment im gesicherten Mittelfeld etabliert und können den weiteren Aufgaben, trotz verletzungsbedingten personellen Problemen, erst einmal zuversichtlich entgegensehen.
HANDBALL DAMEN LANDESLIGA / NORD
HSV Bergtheim II – TV Münchberg 21 : 24 (10 : 9)
TV Münchberg
Sandra Richter (Tor);
Bianca Zahn (9/3), Nathalie Hegner (1), Katharina Wollner (3), Nicole Sammet (4), Lena Gluth (4), Kathrin Vogel, Ilona Krauß (1), Kathrin Liese (1), Caroline Dörfler, Denise Hüttel (1).
Schiedsrichter: Hübner (Schwabach); Jedzik (Roth) boten eine ausgezeichnete Leistung
Zuschauer: 5 0
Spielfilm: 1:1, 4:1, 6:6, 10:9, 10:12, 12:15, 16:16, 18:18, 20:21, 21:24.