Irgendwie passen das Endergebnis, das wie ein Debakel aussieht, mit dem Empfinden der Münchberger Damen nach dem Schlusspfiff gar nicht zusammen.
Trotz der zahlenmäßig hohen Niederlage überwogen doch die positiven Eindrücke. Vier Leistungsträgerinnen (Torhüterin Ute Tomaschek, Nina und Jenny Oertel sowie Eva Franke) fehlten krankheitsbedingt. Dies mußte erst einmal verkraftet werden, doch gerade hier füllten die Spielerinnen aus der zweiten Reihe die Lücken sehr ordentlich. Allen voran Jugendtorhüterin Sophia Thiemt. Sie machte (wie übrigens die wieder zur Verfügung stehende Bianca Zahn vor dem Spiel orakelte) das „Spiel ihres Lebens“. Mit mindestens 15 gehaltenen freien Würfen sorgte sie immer wieder für Beifall auf offener Szene und bot trotz der 39 Gegentreffer eine hervorragende Leistung.
Die Schützlinge von Hans-Peter Oertel stemmten sich von Beginn an gegen die befürchtete Niederlage und waren bis zum 4:3 immer auf Tuchfühlung. Erst mit zunehmender Spieldauer bekam die 3.-Liga-Reserve das Geschehen besser in den Griff. Aber selbst beim Ziwschenstand von 14:9 zeigte der Gast noch Zähne. Gegen Ende von Halbzeit eins und unmittgelbar nach Wiederanpfiff stellte der ESV 27 II die Weichen endgültig auf Sieg.
Bei den Grün-Schwarzen traten jetzt erster Kräfteverschleiß auf, den die erfahrenen Gastgeberinnen mit einem energischen Zwischenspurt zum vorentscheidenden 28:17 nutzen. Ab diesem Moment diktierte Regensburg das Geschehen, allerdings gegen ein Gästeteam, das trotzdem immer wieder seine Chance suchte.
Alle hatten ihre Spielanteile und niemand fiel leistungsmäßig ab. Dass es so deutlich wurde lag dann doch an der Erfahrung der Regensburgerinnen, von denen einige noch letztes Jahr in der ersten Mannschaft im Einsatz waren. Vorneweg Monika Stoilovova mit 12 Treffern. Auch die Torhüterin aus dem Kader des 3. Liga-Teams, Chiara Zellner, war ein starker Rückhalt. Aber trotz der immer noch vorhandenen Unsicherheiten im Angriff (Ballverluste, Schrittfehler) – der Gesamteindruck aus Münchberger Sicht-: Die Damen zeigten sich wirklich als Team und das gibt Hoffnung und Zuversicht für die nächsten Aufgaben, wobei es die erste schon am kommenden Samstag ab 17:45 Uhr in eigener Halle gegen den punktgleichen Tabellennachbarn HC Erlangen zu lösen gibt.
ESV 27 Regensburg II – TV Münchberg 39 : 20 (20 : 10)
TV Münchberg Thiemt (Tor); Gluth, Maria Wollner (3/2), Zahn (4/1), Dörfler (2), Hegner (1), Hüttel (6), Sammet (4), Wagner, Haubner.
Schiedsrichter: Gierke / Konwitschny (Dachau)
Zuchauer: 3 0
Zeitstrafen: Regensburg 1; Münchberg 3.
Spielfilm: 4:3, 7:3, 12:6, 14:9, 20:10, 25:14, 28:17, 33:18, 39:20.