Wer will noch mal?… und kann doch nicht!! Unter diesem, wohl eher in die Faschingszeit passenden Motto, findet derzeit der Kampf um den Relegationsplatz zum Bayernligaaufstieg in der Landesliga/Nord statt.
Woche für Woche patzen die Konkurrenten um den 2. Tabellenplatz, sodass fast der Eindruck entstehen könnte, dass keiner der Beteiligten so „richtig Bock“ auf diesen Rang hat. Während sich die jeweils ersten Verlierer am Nachmittag des Spieltages über die eigene Dummheit richtig ärgern, dürfen sie sich ca. 4-5 Stunden später über den Dilettantismus der Mitbewerber schon wieder freuen.
Fichtelgebirge daheim gegen Helmbrechts, Regensburg gegen Lohr, Rothenburg in Roßtal und Münchberg beim Neuling Bamberg bildeten das Lachnummernquartett der Liga an diesem Spieltag. Einzig Cham holte auswärts ein Remis, wobei das Unentschieden beim abgeschlagenen Ligaschlußlicht Neutraubling schon eher einer gefühlten Niederlage gleich kommt.
Und diese gefühlte Niederlage wäre es auch für den TV Münchberg gewesen, hätte er seinen letzten Angriff ca. 15 Sekunden vor Schluß noch mit einem Remis beendet. Doch mit dem x-ten technischen Fehler in diesem Spiel sicherten die Grün-Schwarzen den Domstädtern endgültig beide Punkte.
In einer Begegnung, die phasenweise nicht einmal Bezirksoberliga-Spitzenformat erreichte, bewegte sich der Gast zumindest in Hälfte eins von der Trefferquote her im Bereich des eigenen Anspruches. 16 selbst erzielte Tore bestätigen zumindest in Ansätzen, dass sich der Rekordsturm der letzten Jahre wieder zu finden schien. Aber dieser Angriff steht mit seiner einstigen Brillanz seit Wochen nicht einmal mehr auf dem Papier. Ein Mitgrund, warum die Seiferth-Schützlinge nur noch in der Spitzengruppe rumstolpern.
14 Gegentore in einer Hälfte, zumal bei einem Neuling, der bisher alles andere als spektakulär auftrat, sind nicht akzeptabel. Dass sich Spielmacher und Torjäger Torsten Krauß am Freitagstraining einen Muskelfaserriß zugezogen hat und dem Team noch Wochen fehlen wird, bleibt traurige Begleiterscheinung und schien die Mannschaft auch manchmal zu lähmen.
Dass es bis zur Pause dennoch nur zu einer Münchberger 2-Tore-Führung gereichte, haben die zu verantworten, die sich auf der Spielfläche befanden. Da war gleich mehrmals geistige Abwesenheit angesagt. Dass sowas noch zu steigern ist, passierte dann den Gästen in den zweiten 30 Minuten, in der wohl schlechtesten Halbzeit der letzten Jahre.
Von grottenschlecht bis unterirdisch mit nur eigenen 8 !! erzielten Toren. Irgendwo dazwischen lag das, was der TV Münchberg handballerisch in Bamberg ablieferte. Feilich darf man nicht verschweigen, dass Bambergs Torhüter Kropf seinen Anteil zum Erfolg beitrug. Dass im Umkehrfall Münchbergs Keeper Lukas Hurt seine Farben vor einer deutlicheren Niederlage bewahrte, sollte Anlaß zum Nachdenken geben.
Und dann sollten sich die Grün-Schwarzen noch Gedanken zu ihrer eigenen Einstellung zum Spiel, einem mannschaftlich geschlossenem Auftreten und vielleicht auch etwas Spaß am Handball spielen machen. Von all dem, war an diesem Wochenende nichts, aber auch rein gar nichts vorhanden. Es war für ein Spitzenteam ein beschämender Auftritt, bei dem sich die Gedanken wohl eher noch in der Vorwoche beim Derbysieg in Helmbrechts befanden.
So bleiben abschließend in einem Festival der vergebenen Möglichkeiten neben TW Hurt, lediglich Stefan Müller und Jan Lad, die auf TVM-Seite als einzige eine brauchbare Leistung ablieferten. In der Summe müssen sich aber alle hinterfragen. Am kommenden Samstag gegen Neutraubling -nach 2 Monaten endlich einmal wieder in heimischer Halle- ist Wiedergutmachung angesagt. Das ist man sich selber, den gefrusteten Fans und einem maßlos enttäuschten Trainer Christian Seiferth schuldig.
HC 03 Bamberg – TV Münchberg 25:24 (14:16)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Hurt (Tor); Kalas (5/3), Baumgärtel (1), Polzer (1), Schrepfer, Sammet (2), Kral, Winterstein, Christoph Bär (3), Breuherr (2), Mayer, Jan Lad (5), Müller (5).
Schiedsrichter: Knödler (Feuchtwangen); Wirth (Amberg) passten sich dem landesligauntauglichen Niveau an
Zuschauer: 150
Zeitstrafen: Bamberg 1; Münchberg keine und auch KEINE Gelbe Karte !!!
Spielfilm: 1:0, 3:1, 5:5, 6:9, 10:10, 13:13, 14:16, 15:18, 20:18, 20:20, 23:21, 25:22, 25:24.