Mit einem Minikader und nur einer Auswechselspielerin bestritten die TVM-Damen ihr Gastspiel in Unterfranken. Von Beginn an auf Kräfteeinteilen eingestellt, begann der Gast zudem ziemlich nervös. Gut, dass sich diese Nervosität auch auf das Heimteam übertrug und so neutralisierten sich in der Anfangsphase beide Kontrahenten.
Münchberg holte im weiteren Verlauf das Beste aus seinen Möglichkeiten heraus, hielt dagegen und das Ergebnis bis zum 3:4 Rückstand denkbar knapp. Vor allem spielte die Grün-Schwarzen ihre Angriffe gut zu Ende und wurden in vielen aussichtsreichen Situationen oft nur durch siebenmeterreife Fouls am erfolgreichen Abschluß gehindert. Eva Franke blieb es vorbehalten, die Strafwürfe sicher zu vollstrecken.
Aber wie schon so oft in dieser Serie, reichten dann wenige kleine Unachtsamkeiten aus, die der Gegner zu einer deutlicheren Führung nutzte. Bewundernswert das kämpferische Engagement der TVM-Damen, die sich nicht abschütteln ließen und bis zur Pause wieder auf 14:11 herankamen. Dass in den ersten 30 Minuten zahlenmäßig nicht noch mehr heraussprang, lag in erster Linie daran, dass die Abwehr nicht konsequent genug agierte. In vielen Szenen wurde nicht bis zum Pfiff der guten Unparteiischen gewartet und dadurch konnte die HSG Mainfranken immer wieder den Vorteil nutzen.
Die Ursache, warum Münchberg auch zu Beginn der zweiten Hälfte noch mithielt, war vor allem mit der direkten Manndeckung von Melanie Meyer begründet. Die ehemalige Bayernligaspielerin und -Torjägerin erzielte in diesem Match keinen Treffer. Dies war ein Verdienst von Lea Zeitler und Caroline Dörfler, die sich bei der direkten Manndeckung abwechselten und die schusssicherste Waffe der Hausherren somit entschärften.
Mit zunehmender Spieldauer wurde es aus Münchberger Sicht ein aufopferungsvoller wie genauso aussichtsloser Kampf gegen die Uhr. Die Kräfte schwanden im Minutentakt und damit die Chance auf ein knappes Endergebnis. Die TVM-Damen zollten der fehlenden Wechselmöglichkeiten Tribut. Mit nachlassender Kraft wurden auch die Rückraumaktionen immer statischer und nur noch selten von Erfolg gekrönt. Daran änderte auch die überragende Trefferquote von Nicole Sammet nichts.
Es ist müsig darüber zu spekulieren, ob mit größerem Kader ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre. Im Münchberger Damenlager hat man sich zwischenzeitlich daran gewöhnt, die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind. Ein sich durch Studium und beruflichen Weggang immer weiter reduzierender Kader gehören jetzt auch noch dazu.
HSG Mainfranken – TV Münchberg 26:17 (14:11)
TV Münchberg: Harich (Tor); Klier (1), Lauterbach, Dörfler, Zeitler, Hüttel (2), Sammet (9/1), Franke (5/4)
Schiedsrichter: Christine Büttner (Stadeln); Jenifer Kronschnabel (Lichtenau) leiteten kleinlich, aber konsequent
Zuschauer: 70
7m: HSG: 5 von 7; TVM: 5 von 8 verwandelt.
2-Min-Zeitstrafen: HSG 5; TVM 5.