Mit 12:0 Punkten standen die beiden Kontrahenten souverän an der Tabellenspitze, bevor sie jetzt im direkten Aufeinandertreffen die Vorrunde mit einem Remis abschlossen. Diese Unentschieden bedeutet für die 2. Vorrundenhälfte einen 3:9-Lauf für Cham und Münchberg, der jedoch beide Teams mit 15:9 Punkten weiterhin vorne in der Tabelle mitmischen lässt.
Allerdings befinden sie sich jetzt in einem Pulk von 5 punktgleichen Mannschaften, wobei der direkte Vergleich für das Tabellenbild ausschlaggebend ist. Schuld, dass die Grün-Schwarzen dabei am schlechtesten abschneiden, ist die 11-Tore-Niederlage beim TSV Rothenburg, der jetzt aufgrund dieser Vergleiche untereinander auf Rang zwei liegt. Mit einem Blick auf den Spielplan kann aber davon ausgegangen werden, dass sich in der Spitzengruppe wöchentliche Verschiebungen ergeben werden.
Von der Statistik zu einer Begegnung, in der die Rivalen schnell bestätigten, dass sie ihrer Frühform derzeit ein ganzes Stück hinterher hinken. Es lief vieles nicht so rund wie gewohnt, doch war von Beginn an Spannung im Match. Die zahlenmäßige Überlegenheit in der Torquote verschafften sich ab Mitte der ersten Hälfte die Gastgeber. Mal mit Glück, mal mit Können und manchmal auch deshalb, weil nicht alle Chamer Aktionen von den Gästen energisch unterbunden wurden.
Freilich hatten diese auch Pech, indem ihnen im ersten Abschnitt gleich viermal Pfosten und Latte im Wege standen. So wuchs die Führung der Hausherren bis auf 3 Treffer an, die die Oberpfälzer auch mit in die Kabine nahmen. Gut für den TVM war, dass es der Abwehr gelang, die Kreise des Chamer Torjägers Tahovsky einzuengen. Er brachte es in der Summe auf 5 Buden, was für ihn eigentlich nicht mehr als Mittelmaß bedeutet.
Nach Wiederanpfiff blieben die Fronten weiterhin abgesteckt. Die Gegner neutralisierten sich eher auf niedrigem Niveau, wobei Cham bis zum 17:14 weiterhin aus einer 3-Tore-Führung heraus agierte. Danach begannen die Gastgeber immer mehr technische Fehler einzustreuen. Manchmal sogar in einer Häufigkeit, die einem Spitzenteam nicht gerecht wird. Es schien eine Wende im Spiel möglich, vor allem, als es plötzlich 20:20 stand.
Doch gerade in dieser Phase verdeutlichten die Schützlinge von TVM-Tainer Christian Seiferth, dass sie sich derzeit ein ganzes Stück von ihrer Bestform entfernt haben. Denn sonst hätten sich in der Schlußphase die spielentscheidenden Momente in Richtung TVM verlagert. Gleich fünfmal verlor der ASV aufgrund technische Fehler das Spielgerät und Münchberg brachte das Kunststück fertig, alle 5 Konterangriffe ohne Torerfolg abzuschließen.
Anstatt klar in Führung zu gehen liefen die Grün-Schwarzen plötzlich wieder einem 2-Tore-Rückstand hinterher. Dass am Ende ein gerechtes Unentschieden stand, hatte Münchberg in erster Linie Torhüter Lukas Hurt zu verdanken, der vor allem in der zweiten Halbzeit glänzend hielt und nur noch 9 Treffer zuließ. Im Angriff blieben dagegen viele Wünsche offen.
Vit Kalas konnte bei seinen verwandelten Strafwürfen mit einer 100%-Ausbeute glänzen. Auf seiner Position Rückraum rechts muss fast schon von einem Totalausfall gesprochen werden. Was Kalas dort bot, entsprach nicht -und das nicht zum ersten Mal in dieser Serie- seinem eigentlichen spielerischen Können.
TVM-Trainer Seiferth machte nach dem Schlußpfiff kein Hehl daraus, dass aufgrund der klareren Einwurfmöglichkeiten Münchberg die Halle hätte als Sieger verlassen können, ja vielleicht sogar müssen.
So werden beide Mannschaften zum Rückrundenbeginn versuchen, wieder an ihre Form beim Saisonstart heranzukommen. Freilich werden es ihnen diesmal die Gegner nicht mehr so leicht machen, weil die meisten auf jeden Zähler im Abstiegskampf angewiesen sind. Zudem muss der TVM am kommenden Sonntag zum Lokalderby nach Helmbrechts und dort bekommt man viel, nur nichts geschenkt.
ASV Cham – TV Münchberg 24:24 (15:12)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Hurt (Tor); Oberländer, Kalas (7/6), Baumgärtel (1), Polzer, Krauß (5), Sammet (1), Kral (3), Christoph Bär (1), Breuherr, Jan Lad (3), Müller (3).
Schiedsrichter: Tanja u. Stefan Haderlein (Nürnberg) leiteten hervorragend
Zuschauer: 250
Zeitstrafen: je 6
Rote Karten: Selmer (ASV Cham) wegen 3×2 Min und Kral (TVM) in der 60. Minute wegen Foulspiel.
Spielfilm: 1:0, 3:2, 5:5, 8:5, 11:9, 13:10, 15:12, 17:14, 17:16, 20:20, 23:21, 23:23, 24:23, 24:24.