Unter dem Motto „fast alle Jahre wieder“ startet die Handball-Landesliga erneut mit dem Derbyklassiker TV Münchberg gegen TV Helmbrechts. Diesmal sind wieder die Männer dran und bestreiten am Samstag, 12. September um 19:45 Uhr in der Münchberger Gymnasiumhalle den Saisonauftakt.
Wie schon gewohnt, erwartet die Liga die Münchberger Handballer wieder in der Spitzengruppe. Doch können die Grün-Schwarzen auch selbst in dieses Horn blasen? Wohl eher kaum. Zwar lässt der nahezu identische Kader genau wie den Vorjahren alles andere als Zukunftsangst aufkommen, doch ist es in dieser Saison wohl eher ratsam, auf die Euphoriebremse zu treten.
Die Liga erscheint auf den ersten Blick stärker als in den Vorjahren. Dass mit dem unterfränkischen Aufsteiger TV Gerolzhofen schon vor Saisonbeginn wieder ein Team den Rückzug angetreten und damit die Nordgruppe auf 13 Teams reduziert hat, muss in der Abstiegsregelung keinen Vorteil für die anderen Mannschaften bedeuten.
Münchberg hat erneut kein Losglück mit dem Spielplan und dieser könnte sich im Laufe der Saison zum Bummerang entwickeln. In den ersten 5 Begegnungen werden 3 Neulinge und mit Helmbrechts und Hochfranken 2 Lokalkontrahenten dem TVM gegenüberstehen. Alles andere als Selbstläufer. Schätzt man allerdings den Rest der Liga von der Papierform stärker ein, dann sind die Schützlinge von TVM-Trainer Christian Seiferth schon fast gezwungen, ein nahezu verlustpunkfreies Auftaktprogramm zu bestreiten.
Im Pulk der verbleibenden Rivalen tummeln sich mit dem TSV Lohr, dem TSV Ismaning die beiden Bayernligaabsteiger und mit dem TSV Rothenburg der letztjährige Vizemeister, der den Bayernligaaufstieg in der Relegation verpasste. Zudem sind die HSG Fichtelgebirge, der ASV Cham, sowie die Spielgemeinschaften aus Regensburg und Lauf/Heroldsberg eher stärker als in der Vorsaison einzustufen.
Wenn es dann in der zweiten Vorrundenhälfte ausschließlich gegen die vermeintlich starken Teams der Liga geht, sollte Münchberg ein entsprechendes Punktepolster mit in diese Begegnungen nehmen. Zumal sich gegen Ende der Vorrunde das herausgefallende Heimspiel gegen das zurückgezogene Team aus Gerolzhofen äußerst nachteilig in den Spielplan einreiht.
Denn dann stehen den Münchberger Handballern ganz schwere Zeiten bevor. Das letzte Heimspiel findet am 28. 11. gegen den Bayerligaabsteiger Lohr statt, das nächste Heimspiel erst wieder am 30. Jan. 2016 gegen Neuling TSV Neutraubling. Dazwischen fällt die Weihnachtspause und 4 Auftritte in der Fremde, wo vor allem in Rothenburg, Cham und auch zum Rückrundenauftakt in Helmbrechts die Trauben hoch hängen werden.
Trotzdem ist es zum Jammern zu früh, zumal es Trainer Christian Seiferth bisher immer verstanden hat, seine Mannen gerade dann aufzurütteln, wenn es einmal eng wurde. So auch in der Vorsaison, wo zwischendurch die Luft raus war und es am Ende doch wieder zu einer Platzierung im Spitzenquartett reichte.
Seiferth wird in dieser Saison versuchen, wieder den einen oder anderen Nachwuchsmann an höhere Aufgaben heranzuführen. Gelegenheit dazu wird es reichlich geben, zumal der etatmäßige Linksaußen Tobias Wilferth wegen Auslandsstudium nahezu die gesamte Saison ausfällt. Auch einige andere Stammkräfte werden nicht regelmäßig auflaufen können, weil eben Studium, berufliche oder auch familiäre Gründe so machem Zwangsaussetzer notwendig werden lassen.
Es kommt Bewegung in den Kader. Auf der einen Seite gut, weil der Konkurrenzkampf innerhalb des Teams wächst. Schlecht dagegen, weil ständige Umbesetzungen der Kontinuität nicht unbedingt dienlich sind.
Spannung scheint allemal vorprogrammiert. Auf der anderen Seite auch ein bisschen Angst davor, dass dieser Spielplan durchaus auch einmal eine Negativserie mit im ungünstigen Fall 0:8 Punkten bei eben besagten 4 aufeinanderfolgenden Auswärtspartien mit sich bringen kann. Dann muss und werden sich die Münchberger Handballer auch in der bevorstehenden Serie wieder auf ihre Stärken besinnen müssen.