Sie wird dünner und dünner, die Personaldecke der TVM-Damen im Abstiegskampf der Landesliga Nord. Jetzt fällt auch noch Steffi Brigl aus. Außer den Langzeitverletzten war diesmal zudem Steffi Mittasch verhindert. So blieben für das Match gegen den Tabellenvierten gerade mal 8 Feldspielerinnen und 1 Torfrau. Personell deutlich zu wenig, gegen ein Spitzentaem, das zudem aktuell den besten Angriff der Liga aufbietet.
Aber die TVM-Rumpftruppe kam gut ins Spiel. Durch Denise Hüttel und Bianca Zahn, die erneut überzeugte, gelang die 2:0-Führung und damit der Start für eine ordentliche Anfangsphase. Ab dem 4:3 reichten aber wenige Unkonzentriertheiten, die die Gäste gnadenlos ausnutzten, um dann selbst auf 4:8 davonzuziehen. Da wollten die Gastgeber nicht nachstehen, legten 3 Treffer in Folge nach und waren beim 7:8 wieder im Spiel.
Die nächsten Minuten zeigte Münchberg, dass bei hochgehaltener Konzentration alles möglich ist. Selbstverständlich auch gegen spielstarke Gegner, so wie es der HC Cadolzburg ist. Das änderte sich erst nach dem 11:13, als die Schützlinge von Trainer Hans-Peter Oertel für Minuten in ein tiefes Loch fielen.
Ein bekannter Spruch zitiert: Je öfter man gleich über eine Sache spricht, ändert an der Sache nichts. Und damit ist das Kernproblem der TVM-Damen bereits angesprochen. Immer und immer wieder dieselben technischen Fehler. Exemplarisch sei hier einmal Eva Franke erwähnt. Sie gehört zweifelsohne zu den besten Abwehrspielerinnen der Landesliga. Aber sobald sie in die Rolle der Ballverteilerin schlüpft, ist auch sie dieser Fehlerlawine unterworfen. Passen und fangen (Sammet, Hüttel) Grundkenntnisse des Handballspieles, von einer auf die andere Minute – alles vergessen!
Der Gegner hatte es leicht. Kontertore im Minutentakt ergaben aus einer ausgeglichenen Begegnung plötzlich ein Spiel mit einer 10-Tore-Führung für Cadolzburg. Da nützte es wenig, wenn Sophia Thiemt oft gut reagierte, dann aber hoffnungslos der Konterwelle gegenüberstand.
Das es auch anders geht, bewiesen die Oertel-Schützlinge nach dem 13:23. Obwohl das Spiel so gut wie entschieden war, rappelten sich die TVM-Damen auf. Und dies in eindrucksvoller Manier. Plötzlich kehrte Disziplin in die eigenen Reihen. Die Abwehr packte endlich einmal der Liga entsprechend zu und plötzlich musste Cadolzburg für seinen Erfolg wieder kämpfen.
Als der TVM-Angriff, allen voran Bianca Zahn, immer besser traf, kamem die Fürther Vorortler richtig ins Schwitzen. Beim 22:26 war plötzlich alles wieder möglich. Doch just ab diesem Moment mussten die Grün-Schwarzen ihrem großen Kampf Tribut zollen. Jetzt fehlten einfach die Wechselmöglichkeiten, um eine technisch und spielerisch so starke Truppe wie Cadolzburg nochmal richtig zu fordern.
Die Gäste bauten in der Schlußphase ihre Führung wieder aus, gewann unterm Strich verdient. Ärgerlich bleiben die Fehler auf TVM-Seite, die immer wieder gute und knappe Ergebnisse und damit mögliche Punktgewinne verhindern. Es liegt jetzt an der Mannschaft, endlich diese immer wiederkehrenden Fehler abzustellen. Zumindest für die anstehenden wichtigen Spiele um den Ligaerhalt in Hut/Ahorn und daheim gegen Ansbach, denn sonst könnte es um den Klassenerhalt plötzlich ganz eng werden.
TV Münchberg – HC Cadolzburg 24:31 (12:19)
TV Münchberg: Sophia Thiemt (Tor); Lena Gluth, Bianca Zahn (12/2), Caroline Dörfler (1), Nicole Sammet (5), Denise Hüttel (3), Eva Franke, Paula Dittmar, Ann-Kathrin Müller (3).
Schiedsrichter: Balzer (Gefrees); Schreiner (Weitramsdorf) leiteten ordentlich
Zuschauer: 50
Zeitstrafen: Münchberg 1; Cadolzburg 7
Spielfilm: 2:0, 4:3, 4:8, 7:8, 8:10, 9:13, 12:15, 12:20, 15:24, 20:24, 23:27, 23:31.