Handball in Münchberg

Herren I: TVM – TV Helmbrechts 29:28 (7.3.15)

Gepostet am 8. März 2015 in Herren I, Spielberichte.

Der Derbysieger war der Handballsport! In einer proppenvollen Gymnasiumhalle sahen die Fans beider Lager eine an Spannung und Dramatik fast nicht mehr zu überbietende Begegnung mit einem letztlich glücklichen, aber aufgrund des gesamten Spielverlaufes nicht unverdienten Sieger.

Ein weiterer Gewinner war der Münchberger Kassier, der Einnahmerekord vermeldete. Die Punkte sicherte unterm Strich TVM-Torhüter Cenk Uzun, der wohl eines seiner besten Spiele im TVM-Trikot ablieferte und so den Grundstein für 2 Punkte legte, die den Grün-Schwarzen für ein weiteres Jahr die Landesligazugehörigkeit sichern.

Und in eben diese Liga gehört auch der TV Helmbrechts! Nicht nur, weil die handballverrückten Fans immer wieder den Derbys entgegenfiebern. Nein, auch deshalb, weil die Rothemden das Potential für diese Liga besitzen. Dass dies aktuell die Tabelle in Zahlen so nicht hergibt, liegt im Nachhinein immer noch am verpatzten Helmbrechtser Saisonstart. Unterm Strich sollte es aber auch diesmal zum Klassenerhalt reichen. Zum Einen weil deutlich spielschwächere Teams im Abstiegskampf verwickelt sind, zum Anderen, weil man im heimischen Hexenkessel immer ein paar Prozentpunkte mehr an Leistung abliefert.

Doch diesmal begann der TVH auch in der Nachbarstadt stark und diktierte über 0:2, 1:4 bis zum 4:5 die Startphase. Münchberg benötigte eine verhältnismäßig lange Anlaufzeit, um nach 15:11 Minuten erstmals mit 6:5 in Führung zu gehen. Die Partie blieb eng, starke und schwächere Szenen wechselten auf beiden Seiten im Rhythmus. Zahlenmäßig legte der Gast beim 7:8 nochmals vor, ließ in dieser Phase allerdings noch nicht erahnen, dass es die letztmalige Führung sein sollte.

Bis zum Seitenwechsel agierten die Gastgeber immer aus einem knappen Vorsprung heraus. Auch deshalb, weil die Keeper in den Mittelpunkt rückten. Der stark beginnende Maximilian Steppan auf TVH-Seite wurde beim Abschluß öfter ausgeguckt, vor allem vom glänzend aufgelegten Stefan Baumgärtel. Sein Gegenüber Cenk Uzun begann bereits in dieser Phase seinen Kasten zuzunageln.

Nachdem auf dem Feld zwar vieles ausgeglichen blieb, aber für den Moment die Gastgeber die eine oder andere gewinnbringende Idee mehr einbrachten, wuchs auch die TVM-Führung. Nicht dramatisch, aber fast ständig auf 2-3 Tore. Als der Gast gerade in der Folge mit einigen klaren Einwurfmöglichkeiten an Uzun scheiterte, bauten die Seiferth-Schützlinge ihren Vorsprung auf 5 Tore aus.

Die ersten Münchberger Fans skandierten „Derbysieg, Derbysieg“. Doch dann folgte eine Schlußphase, die typischer für den TV Helmbrechts nicht hätte sein können. Im Vorfeld war in der Vorwoche zu lesen: Wankelmütig gegen Stehaufmännchen. Und eben diese Stehaufmännchenmentalität bewies auch diesmal der Gast. Immer dann, wenn Andere gedanklich sich schon um den sportlichen Abgesang kümmern, ist sie da, die Truppe von Spielertrainer Dominik Aust. Diese krempelt die Ärmel bis zur Schulter hoch und ruft dann sämtliches Potential ab.

In unnachahmlicher Weise nutzt der TVH seine Mittel, um dem Gegner sicher geglaubte Punkte doch noch zu entreißen. Dies gelang auch diesmal fast. Zugegeben, unter tatkräftiger Mithilfe der Hausherren, die mit einfachen Fehlern dem Gegner in die Karten spielten. Erst als dem langsam zu seiner Form zurückfindenden Torsten Krauß der Teffer zum 29:27 gelang, sah sich der TVM auf der sicheren Seite. Dass selbst dann nochmals Spannung aufkam, lag nicht nur am Helmbrechtser Anschlußtreffer, sondern an der Tatsache, dass der Gast als letzte Aktion einen direkten Freiwurf zugesprochen bekam, der nichts mehr brachte.

Jan Lad im TVM-Angriff, Oberländer bis zu seiner Roten Karte in der Abwehr, sowie Stefan Wopperer und der 8-fache Torschütze Thomas Köhler auf TVH-Seite überzeugten. So endete ein stimmungsgeladenes Derby unter tosenden Beilfall und Trommelwirbel aus beiden Fanlagern. Die Einen waren begeistert, weil auch das zweite direkte Aufeinandertreffen in dieser Saison an den TVM ging.

Die anderen quittierten verdienten Applaus, weil sie einen starken Auftritt ihrer Truppe sahen, der letztlich der Punktgewinn verwehrt blieb. So bleibt für alle Beteiligten Zeit, sich schon jetzt auf´s nächste Derby zu freuen und dies sollte -die Spielstärke beider Teams richtig eingeschätzt- auch in der Saison 2015/16 in der Landesliga/Nord stattfinden.

Nach dem Abpfiff analysierten die Trainer:

Spielertrainer Dominik Aust (TVH):
Erwähnte vor allem die glänzende Moral seiner Truppe. Exemplarisch hob er Michael Rittweg hervor. Es muss immer auf seine Chance warten, um diesmal -nicht nur wegen seinen drei Treffern- die Nebenleute nochmals mitzureißen. Neben dem gut beginnenden Maximilian Steppan lobte er vor allem seinen eingewechselten Keeper Alexander Porst. Er war am Ende maßgeblich daran beteiligt, dass es nochmal richtig eng wurde. Dass es letztlich nicht zum Punktgewinn reichte, lag seiner Meinung auch daran, dass auf´s gesamte Match verteilt, sein Team einige freie Chancen zuviel liegen ließ.

TVM-Trainer Christian Seiferth:
Sah gegenüber den letzten Punktspielen einen deutlich verbesserten Gesamtauftritt seiner Mannschaft. Vor allem war das Rückzugverhalten deutlich stärker als in den letzten Wochen. Womit er sich nicht einverstanden erklären konnte, war die Schlußphase, in der sein Team viel zu leichtfertig einen 5-Tore-Vorsprung fast noch komplett aus der Hand gab. Bis zu diesem Zeitpunkt war Seiferth mit der Leistung hochzufrieden. Auch deshalb, weil der klare Vorsprung herausgespielt und verdient war. Als Matchwinner hob er Torwart Cenk Uzun hervor, der vor allem auch die Bälle glänzend meisterte, die nicht zwingend gehalten werden müssen.

TV Münchberg – TV Helmbrechts 29:28 (12:10)

TV Münchberg: Cenk Uzun, Florian Bär (Tor); Oberländer (2), Kalas (5/2), Baumgärtel (5), Polzer (1), Krauß (4), Sammet, Kral (2), Winterstein, Christoph Bär (2), Mayer, Jan Lad (6), Müller (2).

TV Helmbrechts: Steppan, Porst (Tor); Benjamin Aust (2), Beck, Dominik Aust, Rittweg (3), Köhler (8), Baier (4/3), Peetz (1), Leupold (2), Troßmann (1), Stefan Wopperer (4), Eckardt (1), Schenk (2).

Schiedsrichter: Carsten Hehn / Jan Tauchert (Stadeln) boten bis auf wenige Ausnahmen eine gute Partie

Zuschauer: 650

Zeitstrafen: je 3

Rote Karte: Simon Oberländer (TVM) in der 47. Minute wegen Foulspiel

Spielfilm: 0:2, 2:4, 4:5, 7:5, 7:8, 11:8, 13:10, 13:12, 16:13, 19:15, 21:19, 24:20, 26:21, 28:23, 28:27, 29:28.


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