Nina Oertel, Foto: Katharina Hübner
Unter Berücksichtigung der von Verletzungen gebeutelten TVM-Damen, zählt in der momentanen Situation jeder Punkt. Egal gegen wen und egal ob auswärts oder daheim.
Münchberg muss sich in den nächsten Wochen weiter durchbeißen und das ist mit Licht und Schatten im Wechsel diesmal gegen den Ligavorletzten und Neuling aus Hut/Ahorn gelungen.
Hinzu kommt die Sorge, dass sich Steffi Brigl hoffentlich nicht ernsthafter verletzt hat. Sie schied kurz vor der Pause mit einer Fingerverletzung aus, nachdem sie im ersten Abschnitt treibende Kraft war und nicht nur wegen ihrer 5 Treffer eine hervorzuhebende Vorstellung bot.
Mit 1 Torfrau und 8 Feldspielerinnen stand TVM-Trainer Hans-Peter Oertel nur noch ein „Häufchen Aufrechter“ zur Verfügung. Was tun, war die Frage im Vorfeld. 100% auf den schnellen Angriff setzen, kontern um jeden Preis und dabei das Risiko eingehen, um gegen Spielende konditionell einzubrechen? Spiel verschleppen, was sowieso nicht Münchberg Art ist, dadurch den gewohnten Rhythmus in Gefahr zu bringen? Es musste eine Mischung von allem werden.
Dass sich die Grün-Schwarzen im Verlauf von Hälfte eins aber darauf beschränkten, die Abwehr gnadenlos zu vernachlässigen, konnte nicht Grundgedanke des Konzepts gewesen sein. An dieser Stelle muss auch einmal eine Lanze für Torfrau Sophia Thiemt gebrochen werden. Sie bekam zwar im ersten Abschnitt wenig zu fassen, wurde aber von ihren Vorderleuten derart in Stich gelassen, dass der Charakter einer Mannschaftssportart nicht immer zu erkennen war.
Da sah natürlich der Gast seine Chance und setzte Münchberg unter Druck. Hut/Ahorn konnte kombinieren, wurde beim Spiel über den Kreis nicht energisch gestört und fand im Rückraum immer wieder die Freiheiten für den zählbaren Abschluss.
Münchberg legte zwar ständig vor, konnte sich auch teilweise bis auf 4 Treffer absetzen, ließ aber die Gästespielgemeinschaft immer wieder aufschließen. Das die eigene Leistung nicht immer richtig beurteilt wird, war auch daran zu erkennen, dass nach den ersten 30 Minuten eher den vergebenen Gelegenheiten nachgetrauert wurde, als vielmehr Eigenkritik an der desolaten Abwehr zu üben.
Aus 17:15 in Halbzeit eins wurde ein 12:8 im zweiten Abschnitt. Vielmehr war in der Folge die mangelnde Chancenverwertung anzuprangern, denn gleich serienweise wurden glasklare Einwurfgelegenheiten frei am Kreis vergeben. U.a. 4 Konter hintereinander. Eigentlich eine TVM-Spezialität, wenn es um leichte zählbare Erfolge geht. Freilich darf an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass Gästekeepering Ina Jugenheimer mit überragenden Abwehrparaden ihr Team noch im Spiel hielt. Denn außer ihr bewiesen bei Hut/Ahorn lediglich noch Nora Streicher und Claudia Trautwein Landesligatauglichkeit.
Dass die Gefahr eines Punktverlustes für die Gastgeberinnen dennoch mit zunehmender Spieldauer schwand lag auch daran, dass die TVM-Abwehr im zweiten Abschnitt deutlich besser stand und vor allem auch Sophia Thiemt ins Match fand und etliche Bälle meisterte.
So nutzten zwar die Oertel-Schützlinge die Schlußphase bei nachlassender Gästekonzentration nicht mehr zu einem wesentlich deutlicheren Sieg, brachten aber die Punkte gefahrlos über die Ziellinie.
In der kommenden Woche wird Münchberg kompakter auftreten müssen, um aus Ansbach gegen ein Team, das sich noch auf Formsuche befindet, ebenfalls zählbares mitzunehmen.
TV Münchberg – HG Hut/Ahorn 29 : 23 (17:15)
TV Münchberg: Thiemt (Tor); Brigl (5), Zahn (6/4), Dörfler, Mittasch (1), Hüttel (5), Dittmar (2), Müller (3), Oertel (7).
Schiedsrichter: Flohr (Stadeln); Murrmann (Altenfurt) leiteten problemlos
Zuschauer: 70
Zeitstrafen: 4/3
Spielfilm: 2:2, 6:3, 7:5, 11:7, 12:10, 14:11, 15:14, 18:15, 20:16, 23:18, 26:21, 29:23.