Dahoam ist dahoam! Davon konnten sich alle Anwesenden bereits beim Pausenpfiff der sehr guten
Unparteiischen vom TSV Altenfurt überzeugen.
Es ist für die Grün-Schwarzen tatsächlich eine andere Handballwelt, wenn sie in heimischer Gymnasiumhalle auflaufen und Handball ohne jegliche Hilfsmittel zelebrieren können.
Im Gegenteil, dann hat der Gast den Nachteil, der in den meisten Fällen gewohnt ist mit Harz zu spielen. In Münchberg muss darauf verzichtet werden und dann kann es schon passieren, dass es so geht, wie es der Bayernligareserve aus Unterfranken am Samstag passierte. Es lief von Beginn an wenig bis gar nichts und Münchberg zerlegte die Gäste in alle Bestandteile.
Es war ein Handballfeuerwerk allererster Güte, was die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth in Hälfte eins abbrannten. Es klingt schon fast makaber, wenn erwähnt werden muss, dass nach einer Auszeit, beim Stande von 10:4 für den TVM, der Gast den Torwart wechselte und unmittelbar danach die Hausherren mehrmals bei freien Würfen vom Kreis aus scheiterten. Die bis zum Wechel erzielten 20 TVM-Treffer sind somit eher noch schmeichelhaft für die Mainfranken.
Diese erste Hälfte war eine der besten seit langem beim den Gastgebern. Es passte vor allem das Positionsspiel. Nachdem Münchberg ein Linkshänder auf Rechtsaußen fehlt, besitzt der TVM auf dieser Seite eben nicht immer die Idealmöglichkeiten. Das war diesmal anders, weil Simon Oberländer, dem in jüngstger Vergangenheit wenig Spektakuläres gelungen ist, einen kräftigen Schluck aus der Zielwasserflasche genommen hatte. Mit 8 blitzsauberen Buden reihte er sich an diesem Tag gleich nach Vit Kalas ein, der sich in heimischer Gymnasiumhalle ebenfalls sichtbar wohler fühlt.
Hinzu kam ein Jan Lad, der seit Wochen seine Leistung wieder ans obere Limit führt. Damit sind die TVM-Sturmasse an diesem Tag genannt. Der Rest harmonierte prächtig mit, sodass beim Seitenwechsel eigentlich schon der Haken hinter diese Hausaufgabe gesetzt werden konnte.
Nach Wiederanpfiff knüpften die Grün-Schwarzen nahtlos an und schraubten den Zwischenstand bis auf 26:13 bzw. 29:15. Es war die 46. Minute, als dann der bis dahin gut haltende Florian Bär seinen Platz für Nicolas Weiß räumte. Lukas Kral saß zwischenzeitlich wegen einer Verletzung schon auf der Bank. Weitere angeschlagene Akteure wurden geschont.
Trainer Christian Seiferth nutzte die Restviertelstunde für verschiedene Experimente. Außerdem wurde deutlich die Drehzahl der Angriffsmaschine zurückgefahren. Ein Mitgrund dafür war auch, dass sich keine weiteren Verletzungen hinzugesellen sollten. Zudem merkte man deutlich, dass die Münchberger körperlich zwar noch gegen Lohr 2 präsent waren, sich aber in den Köpfen schon das Derby vom kommenden Sonntag, Anwurf 16:00 Uhr, beim TV Helmbrechts breit machte.
So wurde das Ganze im Auslauf mehr zur Ergebnisverwaltung ohne jegliche nennenswerte Höhenpunkte. Freilich hatte da auch der Gast etwas dagegen. Lohr 2 war in der zweiten Halbzeit über weite Strecken ein gleichwertiger Gegner und versuchte alles, um auch spielerisch mitzuhalten. 15:15 nach der Pause verschafften den Unterfranken noch einen Abgang mit erhobenen Haupt.
Mit 7:5 Punkten konnten sich die Grün-Schwarzen in der Tabelle wieder verbessern und sind gut beraten -trotz aller Derbygesetzte- in Helmbrechts gerade gewonnenen Kredit nicht erneut leichtfertig auf´s Spiel zu setzen.
TV Münchberg – TSV Lohr 2 35 : 26 (20:11)
TV Münchberg: Florian Bär, Weiß (Tor); Oberländer (8), Kalas (11/6), Baumgärtel (1), Polzer (1), Wilferth (3), Sammet (3), Kral, Christoph Bär (1), Mayer (1), Müller, Jan Lad (6).
Schiedrichter: Fass (Wendelstein); Güßregen (Nürnberg) leiteten ausgezeichnet
Zuschauer: 130
Zeitstrafen: Münchberg 2; Lohr 5.
Rote Karte: Jonas Scheiner (Lohr) 42. Minute wegen 3. Zeitstrafe
Spielfilm: 3:1, 7:2, 10:4, 13:7, 14:10, 19:10, 24:12, 27:14, 30:18, 33:21, 33:24, 35:26.