Angst, nein Angst sollte ein -zudem souveräner- Tabellenführer nicht haben, um der Bitte einer Spielverlegung des Gegners Folge zu leisten. Aber so richtig einschätzen, nein, das können die Gegner einen TV Münchberg in Bestbesetzung in dieser Saison anscheinend nicht. So ist wohl eher diese Tatsache wahrscheinlich, dass Gefrees einfach den avisierten Landesligaaufstieg in keinster Weise gefährden will. So musste Münchberg auf´s Parkett und alles zusammenkratzen, was noch als annähernd spielfähig anzusehen war. Da gehört es dann auch schon mal dazu, dass Stammtorhüterin Sophia Thiemt ihre Schuhe für die Linksaußenposition schnürte. Sie machte ihre Sache dort genau so gut, wie Carina Hüttel vor allem in Hälfte eins zwischen den Pfosten. Und genau das war die Halbzeit, wo die Grün-Schwarzen dem Spitzenreiter mehr Mühe als erwartet bereiteten.
TVM-Trainer Uwe Pöhlmann hatte sein Häuflein der Aufrechten taktisch gut eingestellt, was Gefrees überraschend mehr Mühe als erwartet bereitete. Zwar spielte der Spitzenreiter ab dem 3:4 immer aus einer Führung heraus, sich so richtig abzusetzen gelang aber nicht. Dafür stand die TVM-Abwehr zu gut und bei Carina Hüttel war meist Endstation. Wenn die Gastgeber im Angriff die eigenen Gelegenheiten besser verwertet hätte, wäre durchaus ein knapperes Pausenresultat möglich gewesen. So nahm Gefrees einen 4-Tore-Vorsprung mit in die Kabine, der aber erst im Schlußakkord der ersten 30 Minuten gesichert wurde.
Wahrscheinlich waren es die Halbzeitworte von TVG-Trainer Josef Hermanek, der seine Truppe so richtig wachrüttelte. Denn die kam wie aufgedreht aus der Pause zurück. Münchberg anscheinend mit den Gedanken noch bei der guten ersten Hälfte, wurde zu Beginn des zweiten Abschnittes regelrecht überrollt. Mit einem 12:0-Lauf !! spielte der Spitzenreiter in nur knapp 10 Minuten alles in Grund und Boden, was einem weiteren Erfolg auch nur annähernd im Wege hätte stehen können.
Torhüterin Remzova, Hermankova, Dörfler, Greiner, Flatley und Jakob waren die Köpfe des Gefreeser Kantersieges, der in der Folge immer mehr Konturen annahm. Für Münchberg war es schade, dass ein Stück Spielkultur aus Halbzeit eins nicht mit in den zweiten Abschnitte rüber gerettet werden konnte. Das ist aber erklärlich und zwar darin, dass die Wechselmöglichkeiten nicht vorhanden waren und sich mit zunehmender Spieldauer auch das Fehlen vieler Leistungsträger immer nachteiliger bemerkbar machte.
Die vorprogrammierte Heimniederlage nahm ihren Lauf. Die Höhe waren aber eher der Tatsache geschuldet, dass der Pöhlmann-Truppe die Luft ausging und damit Gegenwehr nahezu nicht mehr vorhanden war.
Den Gästen war´s egal, sie zogen ihre Nummer durch. Eigentlich musste Gefrees nur noch die TVM-Fehler ausnutzen, um mit diesen Kantersieg die Tabellenspitze weiter zu festigen. Den Gästen muss bestätigt werden, dass sie bisher das biste Team der Liga sind. Nach Stand der Dinge droht von der Konkurrenz bisher keine Gefahr. Wenn Gefrees konstant weiterspielt, dann wird das auch bis zum Saisonende so bleiben.
Den TVM-Damen muss man bescheinigen, dass sie bis die Luft dünner wurde bravourös gekämpft haben. Danach wurde es eine ungleiche Begegnung, auch der geschilderten Umstände halber.
TV Münchberg – TV Gefrees 19:36 (11:15)
TV Münchberg
Carina Hüttel (Tor);
Breuherr (3), Lauterbach, Erhard (1), Dittmar (10/7), Zeitler (3), Hüttel (2), Ott, Thiemt, Krauß.
TV Gefrees
Kim Hörath, Remzova (Tor);
Hermankova (5), Dörfler (5), Marie-Sophie Denner (1), Hutschreuther (1), Greiner (6/2), Ann-Catherine Denner, Flatley (9), Grübert (2), Jakob (7).
Schiedsrichter: Cudd/Dams (Hochfranken)
Zuschauer: 130
Zeitstrafen: Münchberg 4; Gefrees 3.
Spielfilm: 1:0, 3:2, 3:5, 7:8, 9:11, 10:12, 11:15 (HZ); 11:24 !!, 13:26, 15:32, 17:34, 19:36.