War das der zukünftige Meister der Landesliga/Nord der sich in der Münchberger Gymnasiumhalle nahezu in Bestform präsentierte? Zumindest ein ganz heißer Favorit für den Bayernligaaufstieg. Das Einzige was bei den Gästen aus der Oberpfalz an diesem Tag nicht Spitze war: Die Bereitschaft die Trikots zu wechseln. Zudem total unverständlich, warum es die Unparteiischen zuließen, dass sich beide Taems mit schwarzen Hosen und einer Grau-Schwarzen-Trikotfarbe gegenüberstanden. Für die Zuschauer war das eine Zumutung und für die Spieler etwas glücklich, dass es deshalb zu keinem Fehlpassfestival kam!
Unschöne Begleiterscheinung, was den sportlichen rundum gelungenen Gesamtauftritt der Gäste in keinster Weise schmälert. Da stand eine Truppe auf dem Parkett, die sich in Topzustand präsentierte. Da waren nicht nur die Beine fit, sondern auch die Köpfe frisch. Es stimmten die Laufwege, die Passfolgen und die einstudierten Abläufe wurde immer wieder abgerufen. Wie harmonisch das bei der Regensburger Spielgemeinschaft zwischenzeitlich funktioniert, beweist die Tatsache, dass sich die Gäste den Luxus leisten konnten, Spielmacher und Torjäger Marcel Egeti noch zu schonen. Der Rest -allen voran die zusammen 19-fachen Torschützen Valentin Deml und Florian Uhl- beherrschten die Szenerie fast nach Belieben.
Freilich kam ihnen da der TV Münchberg ein ganzes Stück entgegen. Die verhinderten Stammkräfte Cenk Uzun, Christoph Bär und vor allem Torjäger und Spielmacher Torsten Krauß hinterließen große Lücken. Hinzu kam, dass sich auch noch Stefan Baumgärtel im Verlaufe der Partie verletzte. Trainer Christian Seiferth hofft insgeheim, dass der eine oder andere vielleicht in der kommenden Woche im Derby bei der HSG Hochfranken schon wieder auflaufen kann. Das Glück scheint den Grün-Schwarzen im Abstiegskampf momentan nicht hinterherzulaufen.
Ohne Krauß im Rückraum taten sich früh Lücken auf, die die Mannschaftskameraden nie gleichwertig schließen konnten. Zugegeben, wahrscheinlich wären die Gastgeber auch in Bestbesetzung an diesem Tag am Ende nur 2. Sieger gewesen. Doch so klar und vor allem schon zu einem verhältnismäßig frühen Zeitpunkt wäre diese Match nicht verloren gegangen.
Doch das Regensburger Spitzenteam (nach Minuspunkten mit Tabellenführer Lauf/Heroldsberg gleichauf) nutzte nicht nur die Gunst der Stunde, sondern prägte das Geschehen. Alles was der Gast anpackte, hatte Hand und Fuß. Münchberg merkte schnell, dass in diesem Aufeinandertreffer eigener Wille dem Gästespielwitz total unterlegen war.
Was auffiel ist die Tatsache, dass die SG Regensburg aus der Not eine Tugend gemacht hat. Seit der Verletzung von Elgeti, der in Bestform jederzeit in der Lage ist eine Partie allein zu entscheiden, wird die Verantwortung im Team auf mehrere Schuldern verteilt. Die Oberpfälzer sind dadurch weniger ausrechenbar geworden und zudem in der gesamten Breite noch gefährlicher.
So waren die Hausherren zwar gewillt Paroli zu bieten und eventuell vielleicht sogar an einer Überraschung zu arbeiten. Doch dieses Vorhaben konnte erstmals bei 3:7 und 8:13, aber spätestens beim 11:18 Pausenstand als gescheitert erklärt werden. Münchberg traf nicht, auch weil vieles nicht gut vorbereitet war. Zudem passte das Umschaltspiel viel zu selten. Und wenn´s nicht läuft, dann läuft´s gleich richtig nicht. Dann trifft man auch schon mehrmals das leere Tor nicht, wenn Regensburg den Torhüter rausnahm, mit 7 Feldspielern angriff und die Kugel verlor.
Aus dem Positionsspiel heraus fehlte der Druck und Konterangriffe ließ der Gast aufgrund seiner Ballsicherheit fast keine zu. Auf der einen Seite ein schier hoffnungsloses Unterfangen der Hausherren. Auf der anderen Seite kam dann ein völlig gebrauchter Tag für die Grün-Schwarzen hinzu. Es waren zwar auch, aber nicht hauptsächlich die eigenen Fehler, die diese Partie deutlich entschieden.
Man möge an dieser Stelle einfach einmal fairerweise den Hut vor der Leistung der Gäste ziehen. Sie haben sich mit einem in der Summe überzeugenden Gesamtauftritt diese beiden Punkte erspielt und auch in der Höhe verdient gewonnen. Ein knappes, aber um so zutreffenderes Fazit.
TV Münchberg – SG Regensburg 24 : 34 (11:18)
TV Münchberg
Hurt (Tor – 1 Treffer);
Oberländer (1), Kalas (3), Baumgärtel (1), Schrepfer (1), Roßner, Winterstein (1), Mayer, Jan Lad (5), Skvaril (8/6), Müller (3).
Schiedsrichter: Goeckel (Wendelstein); Wölfel (Röthenbach)
Zuschauer: 170
Zeistrafen: Münchberg 2; Regensburg 4.
Spielfilm: 1:0, 3:3, 3:7, 7:9, 8:13, 9:16, 11:18 (HZ); 12:21, 15:24, 19:28, 20:30, 22:32, 24:34.