Tabellenführer für eine Nacht! Ein Gefühl, dass die TVM-Damen sicherlich genossen haben. Freilich, gewöhnen könnte man sich daran auch für längere Zeit. Wer weiß, was die Zukunft dem Münchberger Damenhandball bringt. Eines steht aber schon jetzt fest. Den freien Fall hat die Mannschaft in eindrucksvoller Weise gebremst. Nach dem Landesligaabstieg war es im ersten Bezirksoberligajahr ein steiniger Weg, der erst auf der Zielgeraden erfolgreich zu Ende beschritten wurde.
Im Jahr zwei in Oberfrankens Handballoberhaus kommt die Truppe von Trainer Uwe Pöhlmann überraschend gut aus den Startlöchern und hat mit zwei Auftaktsiegen erst einmal ein Zeichen gesetzt. Die Handschrift von Trainer Pöhlmann setzt sich durch. Die Mädels setzen die Vorgaben gut um. Mit ganz anderer Körpersprache kehrt das Selbstbewußtsein ins Team zurück. Die Aktionen laufen runder, die Fehlerquote wurde deutlich nach unten geschraubt, die Wurfausbeute ist bereits jetzt eine wesentlich erfolgreichere und der Deckungsverband lässt den Gegnern weit weniger Entfaltungsmöglichkeiten.
Es schaut vieles phasenweise schon nach richtig guten Handballsport aus, was die junge TVM-Truppe auf´s Parkett zaubert. Was die Mannschaft jetzt noch braucht ist Zeit und möglichst viele gemeinsame Trainingseinheiten, um auf dem bisher erreichten Weg voranzukommen und sich dabei weiter zu verbessern. Die Zukunft bietet in der aktuellen Besetzung durchaus Perspektiven, um vielleicht sogar in 2-3 Jahren wieder einmal an das Tor der Landesliga zu klopfen. Wer die Entwicklung beobachtet, hält das für so ausgeschlossen nicht.
Trotzdem starteten die Gastgeber nicht optimal in die erste Hausaufgabe der Saison. Hochfranken blieb zu Beginn lange auf Tuchfühlung, um gegen Mitte der ersten Halbzeit sogar mit 8:6 in Führung zu gehen. Vor einem Jahr begannen in solchen Phasen die TVM-Nerven zu flattern. Ist jetzt anders, das Team bleibt ruhig und kommt dadurch von der eigenen Linie nicht ab. Dazu trägt natürlich auch bei, wenn die 3 Torhüterinnen ihren Teil ins Spiel einfließen lassen.
Diesmal war es Sophia Thiemt, die in vielen Phasen ein richtig guter Rückhalt war. Ein 6:0-Lauf brachte zudem die Partie bis zur 18. Minute zum Kippen. Von da ab liefen die Gäste immer einen 3-4 Tore-Rückstand hinterher. Der hatte auch bei der 16:13 Halbzeitführung noch Bestand. Nach dem Wechsel präsentierten sich die Gastgeber richtig aufgeweckt. Auch das war früher schon mal anders.
In der Phase, als die Gäste nochmals auf 21:19 herankamen, hatten die Pöhlmann-Schützlinge einige schwächere Szenen, teilweise auch unglückliche Wurfversuche. Das blieb aber in diesem Match die Ausnahme und im Schlußspurt konnte die Führung sogar auf 6 Tore ausgebaut werden. Denise Hüttel war mit 13 Treffern maßgeblich am Sieg beteiligt. So war nach dem Abpfiff nicht nur Jubel, sondern ein Strahlen in glücklichen TVM-Gesichtern zu erkennen. Könnte man sich dran gewöhnen!
TV Münchberg – HSV Hochfranken 27:21 (16:13)
TV Münchberg: Thiemt, Carina Hüttel, Keibel (Tor);
Lara Ott (1), Lauterbach (1), Dittmar (3), Zeitler, Denise Hüttel (13/5), Popp, Haubner (4), Müller (3), Wilferth (1), Krauß (1).
Schiedsrichter: Kalina (Bayreuth)
Zuschauer: 60
Zeitstrafen: Münchberg 5; Hochfranken 2.
Spielfilm: 2:2, 4:4, 5:7, 12:8, 12:10, 14:11, 16:12, 19:14, 21:18, 23:20, 27:21.