Aus Sicht der Hausherren war es ein Pflichtsieg, nicht mehr und nicht weniger. Die oft ungeliebte Situation Spitzenmannschaft gegen Schlußlicht bestätigt
einmal mehr, dass derartige Konstellationen nie den im Vorfeld erhofften Spielverlauf bringen. Schlecht aussehen kann eigentlich nur der in der Tabelle besser platzierte und da wollte der TVM auch diesmal keine Ausnahme machen.
Zwar gelang Oberländer und Krauß, der nicht nur wegen seiner 10 Treffer erneut zu den Besten im Team gehörte, ein schnelles 2:0, das war´s dann aber für den Moment. Wesentlich mehr investierten die Gäste in ihr Spiel und ließen bis Mitte der ersten Halbzeit keinen Klassenunterschied erkennen. Vor allen Stefan Fladt, Sebastian Martin und der wurfgewaltige Ferdinand Wager, die zusammen 23 !! Treffer erzielten, bereiteten Münchberg mehr Mühe als erwartet.
Es zeigte sich aber im weiteren Verlauf, dass der restliche Kader der Badestädter nur noch mit Abstrichen an Landesliganiveau heranreicht und deshalb schon nachvollzogen werden kann, warum sich der Aufsteiger aller Voraussicht nach auf dem direkten Weg zurück in die Bezirksoberliga befindet. Da reicht auch ein überdurchschnittlich guter Keeper, wie Marcel Heublein, nicht aus, um die Truppe in dieser Spielklasse wettbewerbsfähig zu gestalten.
Und dieser Marcel Heublein war es, der mit seinem Gegenüber Cenk Uzun in Halbzeit eins die Glanzsichter setzte. Mit einer Serie toller Paraden sorgten beide dafür, dass sich die Stürmer die Zähne ausbissen und die Trefferquote bis kurz vor dem Wechsel sehr niedrig ausfiel. Da trug auch Tobias Wilferth auf TVM-Seite seinen Teil dazu bei, den anscheinend sein verworfener Siebenmeter schnell aus der Bahn warf und er fortan sein Potential nicht mehr abrufen konnte.
Und eben dieses ruft auch Vit Kalas sein Wochen nicht ab. Hier scheint der Kopf nicht frei zu sein, denn Handball spielen kann man nicht von einer auf die andere Woche verlernen. Zumindest brachte Martin Lad gegen Ende der ersten Halbzeit etwas mehr Schwung in die Aktionen, was noch eine Dreitorepausenführung brachte.
Mit neuem Elan kamen die Seiferth-Schützlinge aus der Kabine zurück. Die Aktionen wurde flüssiger und runder, der Vorsprung größer. Ab dem 19:12 schien der Weg für einen Kantersieg frei. Doch der eingewechselte TW Florian Bär, der oft unglücklich agierte, sowie nimmermüder Gästeeinsatz ließen die Führung wieder bis auf 3 Tore Differenz schmelzen.
Ein stärkerer Gegner hätte mehr daraus gemacht, den Badestädtern aber fehlten Kraft und Durchsetzungsvermögen, um der Partie eine Wende zu geben. So lief das Geschehen nach dem 27:24 wieder klar in Richtung TVM, der aber im Schlußspurt nach dem 32:26 nochmals die Zügel schleifen ließ. Neben den sich seit Wochen in hervorragender Form präsentierenden Cenk Uzun im Tor sowie Torsten Krauß, sind es nach wie vor die Brüder Lad, die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken und die entscheidenden Akzente setzen.
Jan Geserer hat bereits in seinem zweiten Einsatz gezeigt, dass er für den TVM nicht nur im Deckungsverband zu einer echten Verstärkung werden kann. Die Frage sei abschließend gestattet, warum sich so ein langjähriger und erfahrener Unparteiischer wie Klaus-Dieter Sahrmann immer wieder selbst theatralisch in Szene setzen muss.
TV Münchberg: Florian Bär, Cenk Uzun (Tor); Oberländer (3), Kalas (3), Jakob Lad, Krauß (10), Wilferth (1), Mayer, Müller, Geserer (4), Martin Lad (4/1), Jan Lad (8).
Schiedsrichter: Kauschke (Heßdorf); Sahrmann (Eckental) taten vor allem in der Schlußphase einiges dafür, um den Beliebtheitsgrad nichtg in die Höhe schnellen zu lassen
Zuschauer: 1 3 0
Zeitstrafen: je 4
Spielfilm: 2:0, 4:3, 6:6, 11:7, 12:10, 15:11, 19:12, 21:18, 24:21, 27:24, 31:25, 32:28.