Der Kontrollblick in den Spiegel bestätigte nach dem Abpfiff, dass sie es schon waren, die Münchberger Handballdamen! Die gerade gespielten 60 Minuten noch einmal im Schnelldurchlauf zu überdenken, lassen dann aber doch Zweifel aufkommen.
Das kann nicht die Truppe gewesen sein, die in den zurückliegenden Wochen mit teilweise überragenden Vorstellungen in der Landesliga Nord zu überzeugen wusste.
Hinten zu zaghaft, vorne oft hilflos. Der Grund für das bisher mit Abstand schlechteste Saisonspiel war schlichtweg kollektives Versagen. Bei wohlwollender Beurteilung könnte man die Vorstellung im Sturm noch als statisches Angriffsspiel bezeichnen. Das wäre aber ein Schönreden der gezeigten Leistung. Die Darbietung entsprach mehr Standhandball aus dem Lehrbuch.
Jeder hat das Recht, einmal einen schlechten Tag zu erwischen. Unter diesem Gesichtspunkt begannen die Grün-Schwarzen das Unternehmen „Rimpar“ mit einem Fehlerfestival und nach 6 Minuten lagen die Gäste bereits mit 1:6 im Hintertreffen. Trainer Hans-Peter Oertel, dem das Gezeigte erst mal schockte, nahm richtigerweise sofort eine Auszeit. Aber an schlechten Tagen bleiben auch solche tatkische Maßnahmen ohne jegliche Wirkung.
Die Folge 2:9 nach 10 Minuten. Zwar blieb die Rückstandsdifferenz zwischen der 13. Minute (5:10) und der 48. Minute (12:17) bei fast immer 5 Toren. Über die Realität täuscht dies aber gewaltig hinweg. Gegen Ende drückte das Ergebnis in etwa die Kräfteverhältnisse in dieser Begegnung aus.
Einziger Lichtblick im Angriff blieb Denise Hüttel, deren Lohn für ihre ständigen Bemühungen 6 Treffer waren. In der Abwehr agierten Lena Gluth und Jenny Oertel noch am ehesten im Bereich „Normalform“.
Hinter dem Rest setzt Trainer Hans-Peter Oertel einen dicken Haken und hofft, dass am kommenden Samstag ab 17:45 Uhr in eigener Halle gegen die HG Ansbach seine Mädels diesen Auftritt in Vergessenheit geraten lassen.
SG DJK Rimpar – TV Münchberg 25 : 14 (14 : 8)
TV Münchberg: Tomaschek, Thiemt (Tor); Gluth (1), Jenny Oertel (2), Hüttel (6), Sammet (1), Katharina Wollner (2/1), Franke, Wilferth, Zahn (2).
Schiedsrichter: Müller (Dinkelsbühl ); Langner (Weitramsdorf) zeigten die oft bekannten Doppeleinsatzerscheinungen
Zuschauer: 70
Zeitstrafen: Rimpar 3; Münchberg 2.
Spielfilm: 4:0, 8:1, 10:3, 12:7, 14:8, 15:10, 17:12, 23:12, 25:14.