Mit der bisher besten Saisonleistung überflügelte der TVM den punktgleichen und überraschend starken Neuling aus Cadolzburg in der Tabelle und steht nun auf Rang vier. Das Spiel stand von Beginn an auf sehr hohem Niveau.
Die Gäste setzten die ersten Akzente und lagen schnell mit 5:2 vorne. Es gibt Trainer, die ständig vom Verbessern einer Mannschaft reden, es aber nur unzureichend umsetzen können. Hans-Peter Oertel lässt da schon eher Taten sprechen und bringt nicht nur einzelne Spielerinnen, sondern die Mannschaft im Team nach vorne.
Dazu gehört, dass er der Truppe die Nervosität nimmt und die Mannschaft sich demzufolge durch Rückstände nicht mehr so schnell aus dem Rhythmus bringen lässt. Das setzten die Grün-Schwarzen auch diesmal Stück für Stück um und lagen beim 8:6 erstmals mit 2 Treffern Differenz in Front. Es war ein Match mit vielen technischen Finessen, eine richtige Werbung für den Damenhandball. Allein die 4 Minuten vor der Pause zwischen dem 12:11 und 14:12 brachten spektakuläre Szenen im Sekundentakt auf beiden Seiten.
Dass Cadolzburg die klare Führung aus der Anfangsphase verlor, lag an einer immer besseren und konstanteren Gastgeber-Deckung, die phasenweise ausgezeichnet stand und nichts zuließ. So mussten die Gäste auf ihre sicheren Konterangriffe hoffen. Die hatte zwar auch Münchberg vorzuweisen, doch überzeugte das Heimteam vielmehr in spielerischer Hinsicht.
Da war eine Denise Hüttel, die immer besser in die Gänge kommt und sich auf direktem Weg zurück zur Bestform befindet. Und nicht zu vergessen, Lena Gluth, die diesmal mit einer Glanzleistung aufwartete. Nicht nur im Deckungsverband überzeugend, wurde sie auch zur besten Werferin, natürlich immer hervorragend von den Mitspielerinnen eingesetzt.
Lediglich Mitte der zweiten Hälfte wurde es nochmals knapp, als Cadolzburg lange im Bereich eines Punktgewinns agierte. Doch in der Schlußphase schalteten die Oertel-Schützlinge den Turbo ein und zogen von 22:22 auf 30:24 davon. Dass Nicole Sammet mit einem Doppelschlag, davon einen Linkshandwurf als Rechthänderin, den Deckel draufsetzte, war die eine Seite.
Die andere, dass Münchberg nicht wie im früheren Spielen in der Schlußphase einbrach, sondern mit einer Riesenportion Selbstbewußtsein im Gepäck ein 8:2-Lauf gelang, der für Begeisterung und auch in der Höhe letztlich verdienten Heimerfolg sorgte.
TV Münchberg – HC Cadolzburg 30 : 24 (14 : 12)
TV Münchberg: Ute Tomaschek, Sophia Thiemt (Tor); Lena Gluth (8), Jennifer Wagner, Jenny Oertel, Bianca Zahn (6/3), Caroline Dörfler (1), Denise Hüttel (6), Nicole Sammet (4), Katharina Wollner (4), Eva Franke, Maike Wilferth (1).
Schiedsrichter: Balzer / Schreiner (Gefrees/Weitramsdorf) leiteten gut
Zuschauer: 9 0
Zeitstrafen: Münchberg 4; Cadolzburg 3.
Rote Karte: Bianca Zahn (TVM) für 3 x 2 Minuten
Spielfilm: 1:3, 2:5, 5:5, 8:6, 11:9, 14:11, 16:16, 18:18, 22:22, 26:22, 26:24, 30:24.