Zweites Auswärtsspiel und zweite gute Leistung in der Fremde. Was in Partenstein noch unbelohnt blieb, gelang diesmal in der Oberpfalz. Den Pass von Christopher Weiß, der einen guten Einstand feierte, vollstreckte Thorsten Krauß 5 Sekunden vor dem Abpfiff und beendete damit die Negativserie in Cham.
Erneut ohne die verletzten Tobias Sammet und Christoph Bär (er verwandelte lediglich 1 Strafwurf), dafür erstmals mit Linkshänder Christopher Weiß auf Rechtsaußen, stemmten sich die Gäste von Beginn an der Rückraummacht der Gastgeber gegenüber. Es war dem TVM klar, wenn die Chamer Kanoniere in Form von Graßl, Weh, Tahovsky und Soukup ins Spiel kommen, dann wird man wieder leer ausgehen. Also, von Anfang an mit einer 3:2:1-Deckung auf´s Parkett, um die Schaltstellen der Hausherren lahmzulegen.
Es gelang den Grün-Schwarzen die Räume eng zu machen und die Werfer aus den vermeintlichen Gefahrenzonen fernzuhalten. Was aber nicht auf der Münchberger Rechnung stand, daß vor allem Graßl und Weh aus einer Distanz von 10 m und mehr trafen. Eigentlich Torwartsache, war aber nicht so. So zog Cham über 5:2 auf 8:5 davon. Doch diese erste Drangphase konterten die Gäste mit dem 9:9. Der ASV war gewillt, dieses Heimspiel unbedingt mit einem Sieg zu beenden und legte wieder vor (15:12). Interessant zu beobachten, dass Cham ausgerechnet gegen Münchberg immer sein System umstellt.
Gelten die Oberpfälzer, trotz ihrer excellenten Angreifer, eher als Devensivspezialisten mit knappen Ergebnissen um die 25 geworfenen und erhalten Tore, passen sie sich gegen den TVM stets dessen schnellen Angriffshandball an. Die Gäste setzten über die Gesamtdistanz ihr System besser um. Hing vor allem damit zusammen, dass Vit Kalas, Thorsten Krauß, sowie die Brüder Martin und Jan Lad trafen wie sie wollten. Diese Vier erzielten allein 31 der 35 Münchberger Buden. Krauß, nach seiner Verletzung langsam wieder bei Normalform angekommem und die Brüder Lad, die derzeit überragend agieren ergaben ein Menü, dass für Cham nicht verdaulich war.
Es hat den Anschein, als würde Münchberg in dieser Saison in der Fremde anders auftreten als im Vorjahr. Da ist mehr Körpersprache, mehr Engagement und vor allen Dingen ein Wille, der manchmal auch Berge versetzen kann. Es ist so häufig nicht, dass die Gegner nach klarem Rückstand in Cham zurückkomen. Dies gelang dem TVM in dieser Partie aber gleich mehrmals. Vor allem die Phase nach dem 23:22, als die Grün-Schwarzen auf 26:24 davonzogen war beeindruckend.
Dass es beim 34:34 nochmals richtig eng wurde, lag zum einen an manchmal nicht vorhandener Münchberger Kaltschnäuzigkeit bei der Ausnutzung klarer Einschußmöglichkeiten. Zum anderen am überragenden Chamer Keeper Hejduk, der mit zahlreichen Glanztaten verhinderte, dass die Oberfranken ihren überzeugenden Auswärtsauftritt nicht mit einem wesentlich deutlicheren Erfolg krönten.
So blieb das Zittern bis zum eingangs beschriebenen Herzschlagfinale. Dass die Münchberger Handballer mit dem ersten Auswärtssieg auf Rang vier in der Tabelle kletterten, ist zudem eine schöne Momenterscheinung. Wird aber erst wertvoll, wenn auch am kommenden Samstag in eigener Halle gegen Roßtal nachgelegt wird.
ASV Cham – TV Münchberg 34 : 35 (17 : 16)
TV Münchberg: Cenk Uzun bis 20. und ab 55. Minute, Florian Bär (Tor);
Oberländer (1), Martin Lad (6), Kalas (6), Weiß, Jakob Lad (1), Krauß (8), Wilferth, Müller (1), Christoph Bär (1/1), Jan Lad (11/6).
Schiedsrichter: Goeckel (Roth); Hermannstädter (Zirndorf) hatten die Partie jederzeit im Griff
Zuschauer: 2 0 0
Zeitstrafen: Cham 5; Münchberg 4.
Spielfilm: 2:0, 5:2, 8:5, 9:9, 11:9, 15:12, 15:15, 17:16, 18:20, 23:22, 24:26, 31:33, 34:34, 34:35.