… und sie hatten ihn sich redlich verdient, nur nützen wird er im Kampf um den Klassenerhalt nicht mehr viel. Der gewonnene Auswärtspunkt der HSG Rödental/Neustadt beim TV Münchberg. Dem wiederum der erhoffte Befreiungsschlag, nach der Punkteteilung aus der Vorwoche, erneut nicht gelang.
Nicht, weil sich der Münchberger Angriff eine Anzahl von Fehlwürfen leistete, wie sie in der Häufigkeit sonst selten vorkommen. Nicht, weil die Abwehr aufgrund viel zu behäbiger Aktionen oft nur spät oder gar keinen Zugriff auf die schnellen und wurfgewaltigen Gästeangreifer Göpfert, Kirchner, und Heil bekam. Nicht, weil auch die beiden TVM-Keeper nur das hielten, was als Minimun von einem Landesligakeeper erwartet werden darf. Und auch nicht, weil u.a Nachwuchsspieler Dennis Kosmehl, mit falschem Ehrgeiz, gleich zweimal auf die Strafbank musste.
Schon der Start in diese Begegnung verlief aus TVM-Sicht etwas holprig. Nach Rückstand gelang im weiteren Verlauf aber erstmals eine 3-Tore-Führung. Mit dieser schien auch langsam die Partie in die vom TVM angedachte Richtung zu kippen. Doch wie so oft, zeigte sich auch diesmal, dass Spiele gegen Teams aus dem Ligakeller nicht zum Selbstläufer werden. Wenn dann noch dazukommt, dass gedanklich schon auf der Habenseite verbuchte Punkte nicht im Handstreich zu erzielen sind, kann schnell die Angelegenheit zur Kopfsache werden.
Und genau das passierte den Schützlingen von Trainer Christian Seiferth ab der 23. Minute. Wohlgemerkt eine Fatale, was die Folge bestätigte. 17:11 geführt, war so in etwa auch zu erwarten. Was sollte da noch groß geschehen? Dachte man anscheinend im TVM-Lager und nahm -wie sich im Nachhinein bestätigte- zur Unzeit eine Auszeit. Was folgte war ein 5:0-Lauf der Gäste. Wahrscheinlich hatten die Gastgeber nicht richtig zugehört und die Anweisungen ihrer Trainers irgendwie falsch interpretiert. Anders sind die Restminuten der ersten Hälfte nicht zu erklären.
Nach 30 Minuten stand eine 3-Tore-Pausenführung, die nach Wiederanpfiff schnell auf 5 Tore Differenz hochgeschraubt wurde. Hätte auch noch deutlicher sein können, doch gab es für die Gastgeber im Angriff auf den Rückraumpositionen und vor allem auf Linksaußen immer wieder Wurfdefizite. Die Folge: Rödental roch Lunte und kam Tor um Tor näher. Die Hallenuhr zeigte 48:24 Minuten, als es urplötzlich 27:27 stand. Nun war sie da, die Angst bei den Hausherren, die ein bereits im Vorfeld gewonnenes, und vielleicht aufgrund des Spielverlaufes der ersten 40 Minuten schon abgehaktes Spiel, noch abzugeben schienen.
Die letzten Minuten waren auf TVM-Seite mehr Krampf als Kampf und der Luxus einer Vielzahl an ausgelassen Einwurfmöglichkeiten. Gut, dass diesmal alle Strafwürfe verwandelt wurde. So auch der von Vit Kalas zum 31:30. Gereicht hat es zum Sieg dennoch nicht, weil auch die Gäste nochmals per Siebenmeter trafen. Nach dem Abpiff gab es verhaltene Freude bei der Gäste-Spielgemeinschaft für den gelungenen Auswärtsauftritt und ganze lange Gesichter bei den Gastgebern. Diese konnten letztlich noch froh sein, die Begegnung nicht komplett in den Sand gesetzt zu haben.
Was bleibt sind unterm Strich aktuell Rang sieben mit 22:22 Zählern, in einem Pulk von 8 Mannschaften. Ganze 2 Punkte trennen den Tabellenfünften Lauf/Heroldsberg vom Zwölften Roßtal, der am 29. April um 19:45 Uhr nächster TVM-Heimspielgegner ist. Dazwischen liegt am 22.4. um 20:00 Uhr die Auswärtspartie beim noch punktlosen Ligaschlußlicht HG Ansbach, das gestern sage und schreibe 50 Gegentreffern kassierte. Die Grün-Schwarzen sind allerdings gut beraten, wenn sie nicht noch einmal ein Team aus dem Ligakeller unterschätzen. Denn sonst könnte es ein ganz böses Erwachen in der Bezirksoberliga Oberfranken geben. Der Wahnsinn im Abstiegskampf findet somit nach der Osterpause seine Fortführung.
TV Münchberg – HSG Rödental/Neustadt 31:31 (19:16)
TV Münchberg
Hurt, Cenk Uzun (Tor);
Kosmehl, Kalas (6/4), Baumgärtel (1), Krauß (7), Schrepfer (3), Sammet (2), Kral (1), Mayer (1), Jan Lad (6), Müller (4).
Schiedrichter: Flohr/Murrmann (Stadeln/Altenfurt) leiteten souverän
Zuschauer: 210
Zeitstrafen: Münchberg 3; Rödental 1.
Spielfilm: 0:1, 3:1, 4:3, 7:4, 9:8, 15:9, 17:10, 17:15, 20:17, 24:19, 27:23, 27:27, 29:29, 31:31.