Endstation Gymnasiumhalle Münchberg! Das ist das kurze und treffende Fazit aus Sicht der HSG Lauf/Heroldsberg, die mit der Niederlage in der Münchberger Heimfestung aus dem Rennen um den Relegationsplatz endgültig ausgeschieden ist. Der 2. Rang, der zu den Aufstiegsspielen zur Bayernliga berechtigt, wird jetzt zwischen den verbleibenden Aspiranten Winkelhaid und Münchberg ausgespielt, die sich bis zur Ziellinie ein Kopf an Kopf Rennen liefern werden.
Gerolzhofen und Ansbach abgestiegen, Sulzbach/Rosenberg Meister und sofortiger Rückkehrer in die Bayernliga sind die Entscheidungen nach diesem Spieltag. Das erfreuliche aus Münchberg Sicht ist, dass die Mannen um Trainer Christian Seiferth ihre hervorragende Saison mit dem 3. Platz gekrönt haben. Selbst, wenn die beiden verbleiben Partien in Erlangen/Bruck und gegen den Meister Sulzbach/Rosenberg verloren gehen sollten, ist Rang drei den Grün-Schwarzen nicht mehr zu nehmen.
Doch damit wollen sich die heimischen Handballer nach einer über weite Strecken glänzenden Saison nicht so ohne weiteres zufrieden geben. Mit einem Erfolg in Erlangen könnte man vor allem dem Nachbarrivalen TV Helmbrechts Schützenhilfe im Abstiegskampf leisten und mit einem Heimerfolg gegen den Titelträger aus der Oberpfalz die Serie ohne Verlustpunkt in eigener Halle beenden.
Und wer die Mannschaft gegen eine über weite Phasen der Partie sehr starke HSG Lauf/Heroldsberg gesehen hat, weiß, das dem TVM jetzt alles zuzutrauen ist. Die Abwehr gefestigt, Torhüter Florian Bär seit Wochen in konstant guter Form und eine Mischung aus Leistungsträgern, erfahrenen Spielgestaltern und jungen Talenten ist auf dem Weg zum Griff nach den Sternen.
Lediglich in der Anfangphase lief es bei den Hausherren noch nicht ganz rund. Die Gäste wussten, dass nur ein Sieg ihre Hoffnungen aufrecht erhält und demzufolge legten sie sich mächtig ins Zeug. Einige spektakuläre Torwartparaden, eine kräftig zupackende Abwehr und treffsichere Stürmer hielten bis über Mitte der ersten Hälfte die Mittelfranken im Rennen.
Münchberg war geduldig und wartete auf Fehler des Gegners, um dann zuzuschlagen. Und wie kaltschnäuzig dies die Seiferth-Schützlinge zwischenzeitlich beherrschen, zeigte sich in den folgenden Minuten. Nach dem 8:9 brachte ein Doppelschlag in 8 Sekunden die 2-Tore-Führung und prompt wurde nochmals im Doppelpack nachgelegt. Zwar gelang dem Gast das 12:10, doch danach spielte Münchberg mit den Mittelfranken „Schiffe versenken“.
Was in den folgenden 25 Minuten die Gastgeber auf´s Parkett zauberten ware ein Galavorstellung allererster Güte. Tordrang ohne Ende, Kombinationen vom Allerfeinsten und ein Gegner, der nur noch angeschlagen im Ring taumelte. Mit diesem Zwischenspurt auf 25:16 zeigte Münchberg einmal mehr, warum die Mannschaft seit Monaten in der Spitzengruppe der Landesliga zu finden ist. Und hätte sich nicht Tobias Sammet verletzt, der über 1/4 Stunde ausfiel, hätte Lauf/Heroldsberg nie und nimmer ins Match zurückgefunden.
So aber nutzten die nie aufsteckenden und hervorragend kämpfenden Gäste die Verwirrung und brachten Münchberg plötzlich in Verlegenheit. Mit 8:2 Treffern in Folge kamen sie bis auf 27:24 heran. Doch dann kam Sammet zurück. TW Bär meisterte zudem beim Stande von 28:25 ein Siebenmeter und prompt schlug es vier Mal in Serie im Gästegehäuse ein. 32:25, damit waren die Fronten endgültig abgesteckt.
TW Florian Bär, Krauß, Sammet, die Brüder Lad waren die Leistungsträger in dieser Partie. Oberländer spielte erneut eine souveräne Partie in der Abwehr, Schulz war Ankurbler in wichtigen Szenen. Bei Kalas waren Abwerhschwächen unverkennbar. Unnötig die Schlußphase, wo einige halbherzige Abschlüsse dem Gegner nochmals eine Ergebniskorrektur ermöglichten. Der Rest aus TVM-Sicht war Handball pur, der Appetit auf mehr macht.
TV Münchberg – HSG Lauf/Heroldsberg 32 : 28 (17 : 12)
TV Münchberg: Florian Bär, Cenk Uzun (Tor); Wilferth (2), Jan Lad (4), Sammet (3), Kalas (7/3), Martin Lad (5), Krauß (7), Mayer, Goller, Szwarc, Schulz (3), Oberländer (1).
Schiedsrichter: Kauschke (Heßdorf); Sahrmann (Eckental) boten eine souveräne Leistung
Zuschauer: 1 7 0
Zeitstrafen: Münchberg 3; Lauf/Herolsberg 6.
Spielfilm: 2:1, 4:2, 5:5, 8:9, 12:9, 16:10, 19:12, 23:14, 25:16, 27:24, 32:25, 32:28.