Damenderby Helmbrechts : Münchberg. Seit Jahren laufen diese Begegnungen nach fast identischem Strickmuster. Auf 
der einen Seite eine clevere Truppe, die in den meisten Szenen immer den berühmten Tick voraus ist. Dazu gehören, 1:1-Situationen für sich zu nutzen, das Auge für den Moment, eine Portion Selbstbewußtsein und das Glück den Tüchtigen. Auf der anderen Seite Münchberg!
Nachdem bekannt ist, dass sowohl Spitzenbegegnungen in einer Liga, wie auch Derbys fast nie von ihrer spielerischen Klasse, sondern vielmehr von der Spannung leben, wollten beide Kontrahenten auch diesmal nicht mit einer Ausnahmne für Furore sorgen. Dass es demzufolge einer Partie wurde, deren Höhepunkte an einer Hand abzuzählen waren, ist nur logischen Konsequenz. Dass die bekannten Leistungsträger Bianca Zahn für Münchberg und Theresa Stöcker für Helmbrechts zum 1:1 Zwischenstand der Torreigen eröffneten, entspricht bekannten Torjägerqualitäten.
Doch die blieben diesmal im weiteren Verlauf nur Stöcker auf Helmbrechtser Seite treu. Vielleicht wäre die Begegnung schon früher und klarer zu Gunsten der Gäste gelaufen, wäre Stöcker nicht für Minuten verletzt gewesen. Doch so schmolz die zwischenzeitliche TVH-Führung (5:9) wie der Schnee in der Frühjahrssonne. In den folgenden, deutlich besseren, Minuten der Gastgeber, kamen diese zum 10:10 Ausgleich und zeigten dem Gast die Grenzen auf. Und zwar die Grenzen dahingehend, dass die Mannschaft ohne Theresa Stöcker nur die Hälfte wert ist. Aber diese Tatsache ist so neu nicht.
Dass eine Bianca Bötsch (sie fehlte wegen Erkrankung) im TVH-Tor durch Susanne Wolfrum und Vanessa Trossmann nahezu 1:1 ersetzt werden konnte, verwundert schon eher. Freilich machten viele halbherzige und ungenaue TVM-Torwürfe den TVH-Keeperinnen das Leben nicht allzu schwer. Doch waren gerade sie in den entscheidenden Momenten das Zünglein an der Waage.
Trotzdem war Münchberg in der ersten Phase der zweiten Halbzeit das bessere Team. Setzte sich auf 17:15 ab und versäumte, aus diesem Vorsprung noch mehr Kapital zu schlagen. Das zehrte an den Nerven und die sind bekanntlich beim TVM so stabil nicht. Vielleicht benötigen die Grün-Schwarzen künftig einen Derbypsychologen. Zu denken sollten immer identische Spielabläufe schon geben. Und in dieser Saison war´s nicht nur gegen Helmbrechts so.
In der Endphase war es dann wieder soweit. Stecker raus beim TVM und den Weg frei machen. Frei machen, für einen 
gegnerischen Lauf. Helmbrechts nahm das Angebot dankend an und setzte sich von 15:17 Rückstand auf 22:18 Führung ab. Mit diesem 7:1-Lauf waren sie abgesteckt, die Fronten, wie zuletzt in diesen Derbys eigentlich immer.
Dass Münchberg dank einer überragenden Lena Gluth noch zum 23:23 kam, ist Beweis für Kampfesstärke der Oertel- Schützlinge. In diesem Abschnitt bewiesen die Gastgeber was möglich ist, wenn die Maschinerie funktioniert. Der unermüdlich rackernden Miri Aust blieb es vorbehalten, in der Schlußminute den Helmbrechtser Sieg doch noch zu sichern. Riesenfreude auf der einen Seite, Niedergeschlagenheit auf der anderen. Wohl in Anbetracht dessen, dass gerade diesmal das Unentschieden das Ergebnis gewesen wäre, dass auch tatsächlich den gezeigten Leistungen -wo immer man sie einstufen will- am ehesten entsprochen hätte.
TV Münchberg – TV Helmbrechts 23 : 24 (11 : 12)
TV Münchberg: Tomaschek, Thiemt (Tor); Gluth (6), Wagner, Jenny Oertel (2), Zahn (5/3), Hegner (2), Hüttel (2), Franke, Haubner, Maria Wollner (1), Nina Oertel (5/1).
TV Helmbrechts: Wolfrum, Trossmann (Tor); Rotsching (1), Huber (2), Schlegel (6), Aust (2), Stöcker (9/3), Drescher, Manig, Wirth (1), Lages (1), Puchta (2). Erhard.
Schiedsrichter: Drummer / Herpolsheimer (Erlangen) leiteten hervorragend
Zuschauer: 2 3 0
Zeitstrafen: Münchberg 3; Helmbrechts 2.
Spielfilm: 1:2, 4:3, 4:6, 6:9, 10:10, 14:13, 17:15, 18:22, 20:23, 23:23, 23:24.