Eine richtige dicke Gelegenheit versemmelt haben die Münchberger Handballer bei ihrem Gastspiel in Heroldsberg. Vor einer dürftigen Landesligakulisse, mit nicht einmal 100 Zuschauern, versäumten es die Seiferth-Schützlinge die Patzer der beiden Spitzenteams zu nutzen und sich ganz vorne in der Tabelle festzusetzen.
Sowohl für Tabellenführer Sulzbach/Rosenberg in Erlangen-Bruck wie auch Winkelhaid daheim gegen den TV Helmbrechts reichte es nur zu einem Remis. Bei einem Erfolg wäre der TVM mit nur noch 3 Zählern Rückstand hinter Spitzenreiter und Bayernligaabsteiger Sulzbach auf Rang zwei gerutscht.
Gekommen ist aber ganz anders und wie befürchtet, trafen die Grün-Schwarzen auf ein Team, dass die Erfolge der zurückliegenden Wochen weiter beflügelte. Zudem ist es eher selten, dass Münchberg mit nur 28 Gegentreffern nicht als Sieger die Halle verlässt, weil der Rekordsturm mit einem 31-iger Schnitt fast immer die Kohlen aus dem Feuer holt. Doch diesmal patzten beide. Die Abwehr in Halbzeit eins mit 16 Gegentreffern, von denen gut ein Viertel mit mehr Engagement hätte verhindert werden können. Und der Angriff, der mit kümmerlichen 9 Buden in der zweiten Hälfte sich selbst ein Armutszeugnis ausstellte.
Da braucht man dann auch nicht die Fehler bei den alles andere als überzeugenden Unparteiischen suchen, die ihre Sympathien phasenweise -sicherlich ungewollt- immer für ein Team bekundeten. Und die Gunst der Stunde nutzten die Gastgeber deutlich besser als der TVM. Sie nahmen die Schirigeschenke, u.a. die völlig überzogene Rote Karte für Sammet für ein Allerweltsklammern, dankend an, wogegen Münchberg die zahlreichen Fehlpiffe gegen die Hausherren ungenutzt ließ.
Von Beginn an entwickelte sich ein Verfolgerduell, dass die Gastgeber immer aus einer knappen Führung heraus agieren ließ. Die Spielgemeinschaft bestätigte ihren Lauf der letzten Wochen, in denen es ausschließlich Siege gab und damit der Sprung aus hinteren Regionen jetzt in die Spitzegruppe der Liga. Nicht unverdient, wie auch diese Begegnung im weiteren Verlauf bestätigte. Pech hatt der TVM bereits nach 10 Minuten, als sich mit Martin Lad ein Leistungsträger den Finger auskugelte und dadurch den Münchberger Angriff -wie sich später zeigte- gewaltig schwächte.
Trotzdem blieb der TVM auf Tuchfühlung und konnte den zwischenzeitlichen 3-Tore-Rückstand bis zum Wechsel egalisieren. Als unmittelbar nach Wiederanpfiff sogar die erste Führung gelang, schien die Truppe um die drei Torjäger Jan Lad, Thorsten Krauß und Vit Kalas Fahrt aufzunehmen. Allerdings nur für eine Kurzstrecke, denn dann ging dem TVM-Angriff der Sprit aus.
Natürlich gesellt sich gerne in solchen Phasen auch das Pech dazu, was in mehreren Pfostenwürfen zum Ausdruck kam. Hinzu die Ungeschicklichkeit beim Überzahlspiel, das zum wiederholten Male in der laufenden Serie an den Gegner ging.
So setzten sich die Hausherren in den Schlüsselszenen bis auf 4 Tore ab und hatten kein Problem, den Erfolg mit der entsprechenden Portion Cleverness locker ins Ziel zu schaukeln. Kämpferisch haben sich die Grün-Schwarzen an diesem Tag absolut nichts vorzuwerfen, die bereits erwähnten Schwachstellen waren der Hauptgrund für den doppelten Punktverlust, der jetzt die Seiferth-Schützlinge zwingt, am kommenden Samstag um 19:45 Uhr im Heimspiel gegen Erlangen-Bruck die Zeichen wieder auf Sieg zu stellen.
HSG Lauf/Heroldsberg – TV Münchberg 28 : 25 (16 : 16)
TV Münchberg Florian Bär, Cenk Uzun (Tor); Seiferth, Jan Lad (7), Krauß (7), Wilferth (1), Sammet (1), Schulz (1), Winterstein (1), Christoph Bär (2/1), Martin Lad (1), Kalas (4).
Schiedsrichter: Marino Balogh / Florian Nerl (Bayern München) hatten nicht ihren besten Tag erwischt
Zuschauer: 7 0
Zeitstrafen: Lauf/Heroldsberg 2; Münchberg 3
Rote Karte: Tobias Sammet (TVM) in der 57. Minute wegen Foulspiel
Spielfilm: 1:0, 5:3; 9:8, 13:10, 15:12, 16:17, 23:21, 26:22, 28:25.