Normalerweise werden Wiederholungstäter richtig hart bestraft, so wie in der Vorwoche, als ein 21:17 Vorsprung nicht ausreichte und in Helmbrechts bei der bitteren 21:24 Niederlage die Punkte regelrecht verschenkt wurden. Wer der Meinung war, dass aus Fehlern Lehren gezogen werden, wurde knapp 10 Minuten vor Spielende eines Besseren belehrt.
Das Gute an der Sache, diesmal fand das Spiel aus Münchberger Sicht ein glücklicheres Ende als in der Vorwoche.
50. Minute 25:19 für den TVM, Ballbesitz und dann mit offenem Visier ins Verderben. In der 54. Minute stand es plötzlich 25:24 und wenig später 26:25. Der Angstschweiß perlte den Gastgeberinnen auf der Stirn. Bianca Zahn und Jenny Oertel machten in den Schlußsekunden den Sack zu und Dank Keeperin Ute Tomaschek reichte es dann auch zum verdienten Erfolg, der aber unnötigerweise durch eigene Disziplinlosigkeiten in Gefahr geriet. Gesucht wird ein Kopf bzw. Taktgeber für die kritischen Phasen. Der wird dringend benötigt, um mit Ruhe und Besonnenheit durch
die prekären Situationen zu führen.
Nach 35 Sekunden die erste verletzungsbedingte Unterbrechung, die die Gastgeber nicht daran hinderte, schnell zu ihrem Spiel zu finden. Das frühe und souverän herausgespielte 6:1 war der Grundstock für den späteren doppelten Punktgewinn. Das es nicht schon im Verlaufe der ersten Hälfte klarer wurde lag daran, dass die Gäste den Willen mitbrachten, sich immer wieder zurückzukämpfen. Über 4:6, 6:8 verkürzten die Polstermöbelstädter im weiteren Verlauf sogar auf 13:14. Das Spiel stand kurz vor der Kippe.
Doch gerade immer dann spielte Münchberg richtig gut, eroberte verloren Boden zurück und setzte sich demzufolge auch wieder ab. 16:13 bis zum Seitenwechsel und kurz nach Wiederanpfiff sogar auf 19:15. Unglücklich zu diesem Zeitpunkt, dass es in der fairen Begegnung durch ungeschickte Körperkontakte zu etlichen Bessuren auf beiden Seiten und dadurch immer wieder zu Verzögerungen kam. Dies aber als Grund anzuführen, warum die Gastgeber öfter ihren Faden verloren, wäre an der Sache vorbeigesprochen.
Vielmehr fehlte gerade immer dann die letzte Konzentration, wenn die Grün-Schwarzen drauf dran waren, den Deckel auf dieses Match zu setzen. Von 20:18 auf 25:19, durch teilweise herrliche Treffer der Oertel-Schwestern sowie Denise Hüttel, Lena Gluth oder Maria Wollner. Es wurde überlegen und sicher agiert um kurze Zeit später ohne jegliche Not den Gegner wieder in die Karten zu spielen. Gut, dass Weidhausen nicht alle Geschenke annahm und so der TVM als Sieger über die Ziellinie ging. Der 5. Tallenplatz bestätigt die -unterm Strich- bisherige gute Saison. Dass es durchaus mehr werden könnte, liegt bei Münchberger Handballdamen selbst, wenn es gelingt in entscheidenden Phasen die Fehlerquote zu minimieren.
HANDBALL DAMEN LANDESLIGA / NORD
TV Münchberg – TV Weidhausen 28 : 25 (16 : 13)
TV Münchberg
Tomaschek (Tor);
Gluth (1), Wagner (1), Jenny Oertel (4), Zahn (6/2), Dörfler (2), Hegner, Hüttel (3), Sammet, Erhard, Maria Wollner (5/1), Nina Oertel (6), Franke.
Schiedsrichter: Elisabeth u. Benjamin Mahler (Volkach) hatten die faire Partie jederzeit im Griff
Zuschauer: 1 1 0
Zeitstrafen: Münchberg keine; Weidhausen 4.
Spielfilm: 1:1, 6:1, 6:4, 8:4, 10:6, 10:9, 14:13, 17:13, 19:15, 19:18, 25:19, 25:24, 28:25.