Wenn es aus TVM-Sicht um dieses Spiel herum überhaupt etwas Positives zu erwähnen gibt, dann die Tatsache, dass sich unter den Zuschauern gut ein Drittel Münchberger Schlachtenbummler befanden. Diese waren guter Dinge, hatten sie doch die Erinnerung aus der Vorwoche vom glänzenden Heimauftritt gegen Waldbüttelbrunn mitgebracht. Doch ohne den verletzten Jakob Lad war das komplette Abwehrverhalten nicht annähernd mit dem der Vorwoche gleichzusetzen.
Und nicht nur da klafften große Lücken, auch im Angriff griffen die Zacken der Zahnräder fast immer ins Leere. Das war die eine Version, eine andere Formulierung könnte auch so lauten: Die Grün-Schwarzen brachten an diesem Tag nichts, aber auch rein gar nichts in die berühmte Reihe. Mit anderen Worten präsentierten sich die Schützlinge von Trainer Seiferth als verfrühtes Weihnachtsgeschenk für den starken Aufsteiger, der nach diesem Erfolg punktgleich mit Waldbüttelbrunn auf Rang drei liegt und dieses Geschenk dankend annahm.
Mit Tobias Sammet, der nach seiner Verletzung möglichst schnell wieder versucht in die Spur zu kommen, ging der TVM doch sehr zuversichtlich an diese gewiss nicht leichte Auswärtsaufgabe heran. Obwohl der kurzzeitige 1:3 Rückstand zum 4:4 bzw. 7:7 egalisiert wurde, war schnell erkennbar, dass sich an diesem Tag einfach zu viele Lücken im Systgem auftaten. Sowohl der 6:0, wie auch der vorübergehend praktizierte 3:2:1-Deckungsverband griffen nicht. Und dann ist es in der Folge nur logisch, das sich ansonsten gute Mechanismen immer weiter voneinander wegbewegten. Die Torhsteher boten bei weitem nicht das, was sie an guten Tagen zu leisten im Stande sind. Sicherlich auch eine Folge, des löcherigen Abwehrbollwerkes vor ihnen, das an diesem Tag nicht mehr als eine instabile Bretterwand darstellte.
Trotzdem ging Münchberg 11:9 in Führung, bot kurzfristig den Hausherren Paroli. Im weiteren Verlauf war´s dass dann aber auch schon wieder vorbei mit dem bisschen Herrlichkeit auf Münchberger Seite. Es müssen nicht immer Superlativen verwendet werden, aber "grottenschlecht" ist fast noch ein Lob für das, was sich die Münchberger Handballer vor allem im zweiten Abschnitt herausnahmen. Fast wehrlos stellte man sich den einheimischen Angreifern gegenüber. Und diese machten den Sack zwischen dem 17:15 und 22:15 früh zu.
Für Münchberg wurde es ab der 40. Minute eine Partie, in der man mit einem Blick auf die Uhr sehnlichst den Abpfiff herbeisehnte. Auch deshalb, weil erkennbar war, dass es Tage gibt, wo eben alles schief läuft. Zumindest hat die Mannschaft soviel Moral bewiesen und sich nach dem 34:25 nicht ganz abschlachten lassen. In Schulnoten hätte es mit viel Wohlwollen noch ein mangelhaft gegeben. Für die Gastgeber war es ein Sieg, der mit einem Blick auf die Tabelle plötzlich tolle Perspektiven nach ganz oben lässt. Für den TVM eine Begegnung, die man möglichst komplett aus dem Erinnerungsvermögen streichen sollte, damit die Köpfe wieder frei werden, z.B. für einen deutlich stärken Auftritt am kommenden Samstag um 19:30 Uhr in eigner Halle gegen den HSV Main-Tauber.
HANDBALL MÄNNER LANDESLIGA / NORD
HSG Lauf/Heroldsberg – TV Münchberg 34 : 29 (15 : 13)
TV Münchberg
Fleischmann, Weiß (Tor);
Chr. Bär (4/3), Jan Lad (5), Kalas (4), Winterstein, Szwarc (1), Sammet (2), Martin Lad (8), Schulz (2), Wilferth (3), (Jakob Lad).
Schiedsrichter: Knödler (Feuchtwangen), Tauchert (Eggental) leiteten gut
Zuschauer: 1 2 0
Zeitstrafen: Lauf/Heroldsberg 2; Münchberg 3
Spielfilm: 3.1, 4:4, 7:7, 9:11, 12:12, 16:13, 17:15, 22:15, 24:18, 27:19, 29:21, 34:25, 34:29.