Die als souverän bekannten Unparteiischen legten früh die Meßlatte für die Strafen hoch und lassen so vielleicht den Eindruck entstehen, als wäre dieses Lokalderby eine knüppelharte Auseinandersetzung gewesen. Es war nicht mehr und eben auch nicht weniger als ein rassandes Aufeinandertreffen der Lokalrivalen. Zugegeben, mit einigen Spitzfindigkeiten, die auch zweimal zwingend "Rot" nach sich zogen, aber sich nie am Rande der Legalität bewegten. Mit ein bisschen mehr Verständnis für Lokalrivalismus hätte man die Anzahl der Strafen deutlich nach unten schrauben können. Münchberg setzte von Beginn an seine ansteigende Form der zurückliegenden Partien fort und lag schnell mit 8:3 bzw. 11:5 vorne. Gestützt auf eine gute Torfrau Sandra Richter, nutzten die Gastgeber in der Anfangsphase fast sämtliche Gelegenheiten gnadenlos aus und legten früh den Grundstein für den späteren Erfolg. Selbst beim 14:7 und anschließendem 16:10 schien für die Schützlinge von Trainer Günther Weiß kaum Gefahr in Verzug. Dafür sorgten die Grün-Schwarzen aber im weiteren Verlauf selbst. Immer hektischer werdend schlichen sich zuhauf Fehler ein, die Marktleugast prima ins Konzept passten. Mit Lauterbach und Buß besitzen die Leuchertzer Spielerinnen mit Torjägercharakter. Vor allem Buß setzte Akzente und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Münchberger Führung bis zum Wechsel auf 18:14 schmolz. Anscheinend noch immer kein Alarmzeichen für die Gastgeber, die auch nach Wiederanpfiff die Initiative lieber den Schützlingen von Gästetrainer Henning Kölbl überließen. Erst der Angstschweiß, den der 17:19 Anschlußtreffer den Grün-Schwarzen auf die Stirn trieb, verhalf dazu, dass Münchberg wieder nach und nach in die Spur fand. Just in dem Moment, als alles auf einen weiteren ausgeglichenen Spielverlauf hindeutete, verlor Marktleugast die zwischenzeitliche Kontrolle über die Begegnung wieder. Einige vermeidbare technische Fehler verhalfen Münchberg zu schnellen Kontern. Eiskalt verwandelt und Führung wieder klar zurückerobert. Dies ist das kurze und treffende Fazit des ca. 10-minütigen Zwischenspurts der Heimmannschaft. Beim 31:21 waren die Fronten deutlichst abgesteckt. Marktleugast erkannte, dass hinten raus die Zeit für eine weitere Aufholjagd nicht mehr reichenkönnte. So plätscherte das Derby in den letzten Minuten dahin, wobei die Aufreger eher die berechtigten Roten Karten für Lauterbach und Liese waren. Von der Tabelle her, kam der Münchberger Erfolg diesmal nicht überraschend. Eher die Tatsache, dass Marktleugast in der über weite Strecken gezeigten Form nur schwer dem Ligakeller entsteigen wird. Wärend Münchberg mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugte und zudem die Konterschnelligkeit von Strößner und Oertel auffiel, konnten beim Gast lediglich Lauterbach und die immer noch agile Buß deutliche Akzente setzen. Münchberg hat mit nunmehr 9:9 Zählern einen vorerst sicheren Mittelfeldplatz. Marktleugast dagegen muss den Faden finden, um die bisher kümmerliche Saisonbilanz von nur 3 Pluspunkten schnellstens aufzubessern.
TV Münchberg – TV Marktleugast 35 : 26 (18 : 14)
TV Münchberg
Richter (Tor);
Hegner (1), Zahn (6/5), Sammet (4), Gluth (2), Oertel (8), Dörfler, Katharina Wollner (5), Krauß (2), Maria Wollner (3), Liese, Strößner (4).
TV Marktleugast
Möckel, Walter (Tor);
Schultz (1), Klotz, Wunner (1), Klier, Buß (9), Lauterbach (6), Lochner (1), Ruckdeschel (1), Thieroff (2), Biegler, Wirth (1), Dietrich (4/4).
Schiedsrichter: Benzinger (Königsberg); Brotzeller (Bergrheinfeld) brachten sich mit ihrem Strafenkatalog selbst in Zugzwang
Zuschauer: 3 2 0
Zeistrafen: Münchberg 8; Marktleugast 10.
Rote Karten: Jennifer Lauterbach (Marktleugast) 3×2 Min. Eva Thieroff (Marktleugast) und Katrin Liese (Münchberg).
Spielfilm: 4:2, 8:3, 11:5, 14:7, 16:10, 18:14, 19:17, 22:17, 27:19, 31:21, 33:25.