Die Waldbüttelbrunner Internetseite titelt: "Die Macht am Sumpfler"…und diese Macht hat zumindest im Frankenwald keinen Bestand. Denn nach der Niederlage vor 14 Tagen in Helmbrechts, gingen die Unterfranken auch beim TV Münchberg leer aus und erlitten dabei im Kampf um die Tabellenspitze einen herben Rückschlag. Nach einer über weite Strecken begeisternden Auseinandersetzung,
war nach dem Abpfiff der einhellige Tenor: "Handball kann so schön sein", vor allem dann, wenn Alle mitmachen. Stellvertretend an dieser Stelle 4 Akteure, die maßgeblich zum Gelingen des Abends beitrugen. Die beiden Herren in Schwarz hielten über 60 Minute die Partie am langen Zügel und gewährten dabei den Akteuren die Freiheiten, die gewünscht sind. Dabei selbst immer geschickt im Hintergrund – eine hervorragende Schiedsrichterleistung! Und dann waren da noch 2 Meister ihres Faches zwischen den Pfosten. Der Ungar Matyas Varga, dessen überragende Vorstellung wahrscheinlich in jedem anderen Spiel gereicht hätte, um seiner DJK den Sieg zu sichern. Den Großteil der Schuld, dass dies nicht geklappt hat, ist TVM-Torwart Peter Fleischmann zuzuschieben. Er war in den Schlüsselszenen noch präsenter, brachte mit einem glänzenden Stellungsspiel die Ausnahmestürmer der Unterfranken schier zur Verzweiflung und war so Hauptgarant des doppelten Punktgewinnes. Gegen Roßtal mit 2 Toren Differenz, gegen Landshut gar nur mit einem Treffer Unterschied verloren, dabei gegen absolute Spitzenteams der Liga immer überzeugt. Einmal musste es doch klappen und dass dies gegen einen Meisterschaftsmitfavoriten wie Waldbüttelbrunn so eindrucksvoll gelang, wird die TVM-Moral sicherlich weiter stärken. Die Grün-Schwarzen sind es gewohnt, schnell den Takt vorzugeben und genau deshalb war es nicht verwunderlich, dass mit 1:0 und 2:1 gleich zweimal geführt wurde. Schon mehr Erstaunen kam auf, als das 2:2 den letztmaligen Gleichstand in dieser Partie bedeutete. Schnell war erkennbar, dass die Gastgeber nicht bereit waren, auch nur 1 cm Spielfläche freiwillig dem Gast zu überlassen. Ohne jeglichen Ausfall boten die Hausherren von Beginn an nicht nur im kämpferischen Bereich eine überragende Vorstellung. Egal, ob es die Brüder Lad, ein Vit Kalas oder oft auch ein Daniel Winterstein waren, jedes Zahnrad griff. Auch die jüngeren Spieler reihten sich ein. Und so war nicht erst nach dem 10:5 Zwischenstand erkennbar, dass sich der Gast aus dem Würzburger Land wohl auch im weiteren Spielverlauf die Zähne ausbeißen sollte. Freilich ist ein Team wie Waldbüttelbrunn nicht immer auf klarem Abstand beherrschbar, beim jeweiligen Anschluß zum 9:10 und 12:13 nachdrücklich dokumentiert. Was aber diesmal zusätzlich für die Seiferth-Schützlinge sprach, dass sie sich in engen Phasen der Begegnung das Heft nicht ganz aus der Hand nehmen ließen und sich vor allem spielerisch wieder befreiten. Trotz drei vergebener Strafwürfe in Halbzeit eins, kam die Mannschaft immer zurück und setzte vor allem bis Mitte der zweiten Hälfte weitere Glanzlichter. Eines davon nach 42:37 Minuten durch einen Kempatrick, den Jan Lad zum 20:15 vollendete. Ab diesem Moment stand die Halle Kopf und nicht nur die Münchberger Fans konnten sie langsam riechen. Die Überraschung, die anfing in der Luft zu flimmern. Jetzt wurde klar, würde der TVM in der Schlußphase die Führung noch weitere Zeit halten, könnte es ganz eng für den Gast werden. Und genau so geschah es. Was beim 25:24 Anschluß noch mit Fragezeichen versehen war, wurde nach dem 27:24 immer klarer und beim 29:25 war endlich der Deckel drauf. Auf einer kleinen Sensation, nicht allein vom Ergebnis her, sondern von der geschlossenen und dominanten Art und Weise, wie die Gastgeber mit diesem tollen Heimauftritt nachdrücklich Werbung für ihre Sportart betrieben haben.
TV Münchberg – DJK Waldbüttelbrunn 29 : 26 (13 : 12)
TV Münchberg
Fleischmann (Tor);
Szwarc (1), Martin Lad (4), Wilferth (1), Kalas (6), Chr. Bär (4/1), Jan Lad (8/2), Schulz (1), Jakob Lad, Winterstein (4).
Schiedsrichter: Goeckel (Schwabach); Hermannstädter (Altenberg) hielten konsequent ihre Linie auf beiden Seiten
Zuschauer: 2 4 0
Zeitstrafen: Münchberg keine; Waldbüttelbrunn 5.
Spielfilm: 2:2, 5:2, 8:4, 10:5, 10:9, 13:10, 13:12, 17:14, 20:15, 22:18, 23:21, 25:24, 29:25.